Donnerstag, 2. Februar 2017

Ocoee quasi neu


Im vergangenen Mai ist mir ein gewissermaßen neuwertiger Ocoee zugeflogen. Er stammt aus der Zeit, in der Dagger noch Canadier hergestellt hat. Der Verkäufer berichtete, dass er und sein Kumpel sich irgendwann in den 90er Jahren jeweils so ein Boot gekauft haben, Sitzbretter (keine Kniepolster!) einbauten und damit sitzend die eine oder andere Paddeltour unternahmen, bei der sie immer wieder gekentert seien. Sie ließen die Boote irgendwann in der Garage liegen und wandten sich vergnüglicheren Sportarten zu.

Ich habe das Boot, das lediglich eine tiefe Scharte und ein paar unbedeutende Kratzer von diesen Kenterungen davon getragen hat, zunächst für die Paddelfreunde gekauft. Parallel haben wir uns um das zweite Boot bemüht, dass dann etwas günstiger zu kriegen war. Da der Verein letztlich nur ein Boot anschaffen wollte habe ich den roten Ocoee behalten und im vergangenen Jahr die hässlichen Vinyl-Süllränder demontiert und nach und nach welche aus Holz dran gebaut. Dann habe ich noch gekreuzte Thwarts nach Vorbild der Millbrook-Boats eingebaut und Deckplates aus PE angebracht.


Jetzt gings ans Outfitting und ich habe mich für eine konservative Riemenschnürung mit Sattelsitz und Kniepolstern entschieden. Ursächlich dafür war einerseits der ursprünglich angedachte Verwendungszweck: ein Vereinsboot muss unterschiedlich großen und kleinen Paddlern passen. Andererseits ist das Boot für Ruth gedacht, die im kommenden Jahr intensiver ins Canadier-Solopaddeln einsteigen will weil das mit dem Kajakpadeln eher schief gegangen ist. Dafür hat sie jetzt den im Dezember beschafften blauen Independence für Flachwasser-Wanderfahrten und Konditionstraining. Für spritzigere Fahrten und Techniktraining ist der Ocoee gedacht. Und ganz zuletzt will ich auch gelegentlich mit diesem viel gelobten Klassiker paddeln.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen