Gewässer: Eyach ab Balingen; Charakter: Wildfluss, Pegel: ca. 86 cm in Balingen, Referenz: Juni 2016, Mai 2016, November 2013, Dezember 2012, November 2012, Mai 2010 (nochmal), Dezember 2009, Dezember 2008, November 2008
Seit fast einem halben Jahr war ich nicht mehr im Wildwasser unterwegs (zuletzt im September). Deshalb war ich froh meinen sicheren neuen High-End-Trockenanzug dabei zu haben, als es am Freitagnachmittag auf Christians Einladung hin auf die Eyach ging.
Leonie und Jannik waren ebenfalls mit von der Partie. Eingestiegen sind wir diesmal beim Arbeitsamt in Balingen. Erste Surfstellen fanden wir allerdings erst unterhalb der sonst üblichen Einstiegsstelle beim innerörtlichen Friedhof.
Erst am Ortsende, an dem das Wehr mit der netten Fischtreppe kommt, wird die Eyach richtig nett. Sie schlängelt sich fernab jeder Fahrstraße durch ein Waldtal und hat den einen oder anderen etwas steileren leicht verblockten Abschnitt.
An einem solchen nahm ich dann mein vorab befürchtetes Bad (ich kenterte offside) und der vermeintlich formidable Trockenanzug versagte auf der ganze Linie. Ich musste ein Weilchen im Wasser mit dem schweren Boot mit schwimmen weil ich es nicht loslassen wollte und merkte, wie in der Körpermitte just im Bereich des umlaufenden Reißverschlusses Wasser eindrang.
Fortan paddelte ich in nassen Klamotten und hatte eingeschränkten Spaß dabei. Jannik, den es kurz drauf ebenfalls an einem quer liegenden Baum erwischte, weil er beim Versuch drüber zu Boofen Wasser aufs Heck seines kleinen Spielboots bekam, hatte von vorne herein einen Neoprenanzug gewählt. In dem war es ab dann sicher auch nass. Aber in Neopren wärmt sich das Wasser immerhin ein wenig auf.
Wir erreichten nach gut einer Stunde das einzige Wehr, das umtragen werden muss, schleppten die Boote über die Wiese und wuchteten sie den steilen Abhang auf der rechten Seite hinunter, der mit jedem Hochwasser stärker ausgespült und noch steiler wird.
Anschließend paddelten wir weiter auf der nun nicht mehr ganz so abschüssigen Eyach, die unterhalb dieses Wehrs nicht mehr so viele spannende Stellen bietet. Immerhin sind da noch drei Schwellen, die alle links eingekerbt sind. Heute konnten wir sie alle rechts boofen.
Schließlich erreichten wir den Friedhof in Owingen, an dem sich die Aussatzstelle befindet. Ein einziges Mal (2008) haben wir das unterhalb des Friedhofs liegende tödliche Kastenwehr in Owingen umtragen und sind bis Haigerloch durchgepaddelt. Die Strecke dahin lohnt nicht wirklich aber ich erinnere mich, dass die Befahrung des Schrägwehrs in Haigerloch lustig war.
In Owingen hatte Christian sein Auto stehen gelassen (er war mit dem Fahrrad zur Einsatzstelle gefahren, wo er vorher sein Boot deponiert hatte). Darin setzte ich mich mit meinen nassen Sachen auf einen Trockensack. Den Trockenanzug werde ich wohl zurückschicken müssen. Ich trockne ihn jetzt noch einmal und teste ihn dann erneut (vielleicht habe ich mit dem Reißverschluss ja irgendwas falsch gemacht).
Schließlich fuhren wir mit allen Autos zurück nach Owingen, wo Jannik bei den Booten wartete. Er konnte unterdessen die Flaschenpost öffnen, die wir unterwegs gefunden hatten. Auf dem Wasser war es uns nicht gelungen das Papier aus der Flasche zu holen.
Auf festem Boden gelang es und der beeindruckende Inhalt offenbarte sich uns in aller Deutlichkeit. Vermutlich werden Generationen von Schriftkundigen damit beschäftig sein die wichtige Botschaft zu entschlüsseln.
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