Sonntag, 18. Februar 2018
Mützenopfer
Es ist inzwischen schon Tradition, das wir im Februar noch einmal auf der Großen Lauter paddeln bevor sie Mitte März gesperrt wird. Rolf und ich hatten die Fahrt im Paddelfreundeprogramm angeboten und so kam eine kleine unternehmungslustige Gruppe zusammen.
Buttenhausen, unser Ausgangspunkt begrüßte uns mit strahlend schönem Wetter, massig viel Neuschnee und erträglichen Temperaturen. Autos wurden versetzt und die Fahrt begann. Wir waren in zwei Canadiern und drei Kajaks unterwegs.
Wie üblich wurde an dem Grillplatz in Bichishausen Pause gemacht. Tee wurde zubereitet, wir wärmten unser gestriges Essen im kleinen Dutchoven über dem Hobokocher auf und Christian unternahm eine kleine Schlittenfahrt im Kajak.
Dann gings weiter zur nicht weit entfernt liegenden Umtragestelle bei Wittstock ("Im Bürzel"), wo die Boote vor der Straßenbrücke links aus dem Wasser müssen und eine nicht unbeträchtlich langen Weg über die Brücke, die Straße und durch den Ort getragen werden müssen.
Ruth und ih liefen stets zwei Mal um zunächst den ganzen Kleinkram (Essenskiste, Rucksack mit wasserdicht verpackten Ersatzklamotten, Paddel und zwei weitere Trockensäcke) und anschließend das Boot zur Einsatzstelle zu tragen.
Die "Wilden" unter uns mussten nicht ganz so weit tragen. Sie setzten ihre Boote kurz unterhalb des Wehrs ein und paddelten die Wildwasser-II Passage, die darunter liegt. Dabei kam es - anders als bei früheren Fahrten - erfreulicherweise zu keinen Zwischenfällen.
Christian war so nett Andrea's Tourenkajak diesen turbulenten Abschnitt hinunter zu paddeln. Mir hat das sehr imponiert - ich dachte, so ein Boot ist gänzlich ungeeignet für so einen verwinkelten und steilen Flussabschnitt. Das ist wohl auch so. Viel liegt am Paddler.
Immer wieder bekamen wir es mit weit überhängenen Büschen zu tun. Einer davon fegte Rolfs Mütze von seinem Kopf. Alle Rettungsversuche waren erfolglos. Die Mütze saugte sich voll Wasser und verschwand als Opfer in den gurgelnden Tiefen der Lauter.
Nach geraumer Zeit und leider ohne Wiedererscheinen der wärmenden Wintersonne erreichten wir Indelhausen, wo wir die Autos geparkt hatten. An den Booten klebte jetzt jede Menge Schnee, der sie ein paar Kilo schwerer machte. Wir wuchteten sie auf die Autos...
...und fuhren zurück nach Buttenhausen, wo wir - das ist jetzt ebenfalls Tradition - im Café Ikarus Kaffee und Kuchen zu uns nahmen. Die Bedienung war schwer beeindruckt von unser Paddelgroßtat und berichtete von bis zu 2000 Leihbootfahrern, die im Sommer täglich auf der Lauter unterwegs sind. Rene, Eckhard und ich haben uns das ja im vorletzten Jahr mal angesehen. An solchen Tagen kann man förmlich den Fluss von Boot zu Boot springend trockenen Fußes überqueren.
Gut, dass heute alle trocken geblieben sind. Wir hatten zwar milde Temperaturen aber eine Kenterung wäre doch äußerst unerfreulich gewesen. Der Schnee hat uns die Umtragungen etwas erleichtert. Es ist großartig, dass sich unter den Paddelfreunden immer wieder welche finden, die zu solchen Aktionen bereit sind.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen