Samstag, 23. April 2011

Windbound


Für den Nachmittag hatten Rolf und ich uns zu einer Neckarbefahrung verabredet. Wir steuerten unsere Boote über spiegelglattes Blütenstaubmattes Wasser Neckaraufwärts, benutzten an den sich dafür anbietenden Stellen die Polingstangen und übertrugen alle drei Wehre oberhalb des Bootshauses.


Dann kamen wir an den Neckarabschnitt bei Hirschau, auf dem der Fluss eher seenartig ist. Lediglich der Blütenstaub machte kenntlich, dass es auch dort ein wenig Strömung gibt. An einer netten Stelle, die sich auch für eine Hängemattenübernachtung anböte (wir merken uns die Stelle gut) bereiteten wir einen Tee zu und machten ein kleines Päuschen.


Danach paddelten wir noch aufwärts bis zum Kiebinger Wehr. Dort wendeten wir und paddelten bei dunkler werdendem Himmel wieder abwärts. Der Himmel wurde noch dunkler, ein erst leichter, dann um so deutlich spürbarer Wind kam auf, bald pfiffen richtige Windböen übers Wasser und es begann zu regnen. Wir retteten uns auf Höhe von Kilchberg unter einige Bäume (von denen jedoch immer auch mal wieder morsche Zweige fielen) - die Boote hatten wir vorsorglich an Land gezogen und irgendwann blies der Wind so heftig, dass wir es ratsam fanden sie anzubinden.


Eine ganze Weile verbrachten wir so bis wir den in unsere Boote gewehten Unrat ausräumten und uns wieder aufs Wasser trauen konnten, auf dem jetzt zahlreiche kleine Zweige schwammen, die der Wind aus den Bäumen gerissen hatte. Die Sonne kam wieder hervor und dort, wo vorher noch kabbelige Wellen geschwappt waren trafen wir jetzt erneut eine spiegelglatte Wasserfläche an.

Die drei Wehre wurden wieder übertragen (wobei mein selbst gebasteltes Tragejoch endlich mal wieder zum Einsatz kam, dass ich viel häufiger verwenden sollte) und schließlich kamen wir nach knapp viereinhalb Stunden wieder beim Bootshaus an, wo die Boote ein gründliche Reinigung verpasst bekamen.

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