In diesen Tagen des Jahres hat es sich eingebürgert an dieser Stelle ein Résumé des vergangenen Jahres zu ziehen (2016, 2015, 2014, 2013, 2012,2011, 2010, 2009, 2007). Ein Ausblick aufs kommende Jahr kann und sollte sich daraus ableiten. Voilà hier kommt beides in Einem:
In diesem Jahr fällt der Jahresrückblick ähnlich mager aus wie das Paddeljahr selbst. Es lässt sich nicht abstreiten, dass sich mit weniger als der Hälfte der in früheren Jahren üblichen Einträge (und die sind in den letzten Jahren schon erkennbar weniger geworden) eine Interessensverlagerung manifestiert (auch wenn ich längst nicht mehr jede einzelne Fahrt in diesem Paddeltagebuch dokumentiere). Das Canadierpaddeln hat schon im Lauf der letzten Jahre unter der Beschäftigung mit motorisierten Zweirädern, unter einer fortschreitenden Demenzerkrankung im engsten Familienkreis und zuletzt unter dem im Januar erworbenen Garten als Rückzugsort gelitten.
Dabei war gerade die Anschaffung des Gartens stark von Paddelinteressen beeinflusst: Es sollte ein Garten nah am Fluss sein und er sollte Platz für ein kleines Bootshaus bieten. Damit sollte er Basis für allerlei Paddelunternehmungen werden. Das mit dem Bootshaus wird nichts. Das Basislager dagegen wurde genutzt. Denn immerhin zwei solche Fahrten fanden statt (im Juli und im Dezember) und eine weitere - gemeinsam mit den Paddelfreunden - ist Ende Juni 2018 geplant.
Der Aspekt der "Gemeinsamkeit" mit den Paddelfreunden hat in meiner Wahrnehmung allerdings im letzten Jahr spürbar gelitten. Das ging natürlich in gewissem Maße auch von mir aus (Konzentration auf Seniorinnenbetreuung, Gartentätigkeiten und überhasteter Rückzug aus meinen Ehrenämtern) war aber auch geprägt durch Erlebnisse auf Gruppenfahrten, die mein Vertrauen in Gemeinsamkeit nachhaltig erschüttert haben.
Zusammen mit Rolf biete ich im PFT-Programm des kommenden Jahres fast monatlich eine Ausfahrt an - dabei handelt es sich vorwiegend um Wanderfahrten (an einem oder auch mal an fünf Tagen) und nur sporadisch um Wildwasser-Eskapaden (die finden ohnehin eher spontan und nur bei günstigen Pegelbedingungen statt). Für das kommende Jahr sind vielfältige Fahrten geplant. Nun muss sich zeigen, ob sie sich auch realisieren lassen. Das kärgliche Interesse an derartigen Fahrten in diesem Jahr deutet darauf hin, dass der frühere Enthusiasmus nicht nur bei mir im Schwinden begriffen ist.
Für mich stellt sich die Frage, ob mein nachlassender Enthusiasmus einfach nur eine Rückbesinnung auf ein gesundes Normalmaß ist, ob die Tendenz weiter anhält und damit das Paddelinteresse irgendwann ganz verschwindet oder ob es sich um eine vorübergehende Phase handelt. Interessensverlagerungen sind ja grundsätzlich nichts Negatives. Angesichts der früheren fast maßlosen Begeisterung fürs Paddeln mache ich mir über die aktuelle Entwicklung allerdings schon Gedanken.
Drei Boote habe ich im Juni dieses Jahres verkauft (Sundance, Explorer TT, Howler - an Eckhard), und im kommenden Jahr sollen nochmal mindestens drei Boote verkauft werden (Revelation, M.E., Viper, ggf. aber auch der heruntergekommene Phantom und vielleicht auch der Skeeter). Es handelt sich um die Boote, die ich zu selten nutze und die auch kaum von den Paddelfreunden genutzt werden. Der Umstand, dass ich mein ehrenamtliches Engagement eingestellt habe, mit dem ich bisher den Bestand von ungewöhnlich vielen Booten rechtfertigen konnte, erlaubt keine fortgesetzten Extravaganzen im bisherigen Ausmaß.
Es kann sein, dass ich den Prelude, der ja einen Riss hat, durch ein neues Boot ersetze - Silverbirch Canoes entwickeln gerade einen Creeker, der ein würdiger Nachfolger sein könnte. In diesem Jahr habe ich erstmalig kein neues bzw. altes Boot gekauft.
Aber ganz aufgegeben habe ich die Idee, ein Boot selbst zu bauen, auch noch längst nicht. Ich kann mich nicht recht entscheiden, welche Bauweise ich verwende. Ich sammele seit geraumer Zeit Zeitungen als Basismaterial für schnelle und einfache Bootskopien...
Zur Tradition wird, dass ich die kajakpaddelnde Jugend auf ihrer Sommerfahrt (2016/2017) und ganz gelegentlich beim wöchentlichen Training begleite. Mir macht das Spaß. Den Kindern und Jugendlichen soweit ich das einschätzen kann auch und für die übrigen Betreuer bin ich als einziger Stechpaddler bislang auch keine Belastung. Der/die eine oder andere Jugendliche setzt sich seitdem auch mal in einen Canadier. Nächstes Jahr will ich Anfang August wieder zehn Tage mit dabei sein. Rolf und ich wollen zusätzlich kurz vor den Sommerferien eine Jugendwanderfahrt mit Trappergedöhns (Wüstchengrillen,...) auf dem heimischen Neckar anbieten. Für den Oktober habe ich mal "lokales Wildwasser" ins Programm geschrieben. Hoffentlich kooperieren die Pegel. Ich bin sehr auf die Resonanz gespannt.
Auch ein Wechsel meines fahrbaren Untersatzes steht bevor. Ich habe den Kauf eines neuen Vehikels eingefädelt, das ich vermutlich im März erhalte. Daran muss dann noch allerhand gewerkelt werden.
Wenn ich damit fertig bin kann ich künftig noch spontaner auch zu mehrtägigen Paddelunternehmungen aufbrechen weil ich dann im Auto schlafen kann. Auch eine längere Skandinavienfahrt schwebt mir vor: mit Touren- und(!) Wildwasserboot auf dem Dachträger.
Für 2018 habe ich also eigentlich jede Menge vor. All diese geplanten Paddelunternehmungen sollten wohl hoffentlich in mehr Einträgen münden, als in diesem Jahr. Möge 2018 ein erfreulicheres und weiterhin unfallfreies Paddeljahr werden!
Samstag, 30. Dezember 2017
Sonntag, 17. Dezember 2017
Alleingang
Nachdem ich Ende vergangener Woche gesundheitsbedingt weitestgehend unbrauchbar war habe ich meine Teilnahme and der gestern stattgefunden habenden Heiße-Herzen-Fahrt abgesagt. Von meine sonst üblichen Mitstreitern waren ohnehin nur anderthalb Interessensbekundungen gekommen.
Heute nun wollte ich doch noch aufs Wasser (von dem gegenwärtig allerhand in Flüssen und Bächen fließt). Mitstreiter zusammenzutrommeln hatte ich keine Lust, also wurde ein Alleingang geplant.
Zunächst fuhr ich gegen 10:00 Uhr mit gepacktem Auto zum Garten, nahm meine Paddelklamotten mit in die Hütte und machte den Ofen an. Als es hinreichend warm war zog ich mich in aller Ruhe um, legte Holz nach und fuhr mit dem Auto nach Börstingen.
Dort wurde das Boot abgeladen und die übrige Ausrüstung zusammen geklaubt (fast hätte ich das Paddelvergessen und ging deshalb noch einmal zurück zum Auto) und dann gings gegen 11:00 Uhr unterhalb des Börstinger Wehrs aufs Wasser.
Der erste Abschnitt ist unspektakulär (warmpaddeln!) und dann kommt das Naturwehr unterhalb der Weitenburg (die sich immer gut auf Fotos macht - das Bild ganz oben ist "verfälscht").
An diesem Naturwehr brodelt der Neckar ansatzweise wildwassrig und ich bemühte mich jedes verfügbare Kehrwasser anzusteuern. Bei der Strömung gelang mir das nicht immer.
Die anschließenden Neckarschleifen durch den Golfplatz waren zwar gut gefüllt, aber weitere Flusshindernisse tauchten nicht auf. Nicht einmal die ehemals aufregende "Sulzauer Welle", an der wir früher gelegentlich viel Spaß hatten, gab nennenswert viel Spielpotential her.
Nach ca. 45 Minuten am Garten angekommen versteckte ich das Boot im Ufergebüsch, zog mich in der Hütte um und stellte fest, dass ich keinen Autoschlüssel dabei hatte.
Auf dem Fussweg zurück nach Börstingen zermarterte ich mir das Hirn, wo ich den Schlüssel wohl gelassen hatte. Im Auto, an dem ich kurz vor 13:00 Uhr ankam, jedenfalls nicht. Das war verschlossen. Also lief ich den Weg ab, den ich das Boot die Uferböschung hinunter zum Wasser gezogen hatte. Genau da - 50 cm vom Ufer entfernt - lag er.
Sonntag, 10. Dezember 2017
Schnee
Beim Lospaddeln war es eigentlich nur kalt. Die Luft war klar, das Wasser glatt. Ich hatte mich dick eingepackt und genoss die Stille.
Unten am Stadtwehr setzte leichter Schneefall ein. Der Rückweg führt ja gegen die Strömung (die unbeträchtlich ist). Ich geriet fast ein wenig ins Schwitzen. Die dicke Schwimmweste war etwas zu warm.
Der Schneefall wurde immer intensiver und am Bootshaus angekommen hatte ich ein weißgezuckertes Boot einzulagern. Jetzt ruft das Sofa für einen faulen verschneiten und verregneten Sonntagnachmittag...
Sonntag, 3. Dezember 2017
Graupel
So langsam müssen wir uns an die kalten Temperaturen und das nasse Wetter gewöhnen um für die bevorstehenden Winterfahrten gerüstet zu sein. Deshalb habe ich mich am Nachmittag mit Julia und Roland getroffen um eine kleine Neckarinselrunde bei einsetzendem Schneefall zu paddeln. Der Schnee begann auch pünktlich zu fallen als wir die Boote einsetzten aber er entpuppte sich eher als "Graupel". Ein unangenehmer Wind blies uns entgegen, aber wir paddelten tapfer bis zum unteren Wehr und zurück. Am Bootshaus angekommen hatten wir ziemlich kalte Finger und dringenden Aufwärmbedarf. Wir hätten mal vor unserer Abfahrt den Kaminofen, der im Spätsommer im Bootshaus installiert worden ist, anheizen sollen. Weil wir das versäumt hatten lagerten wir die überzuckerten Boote wieder ein und machten uns auf den Heimweg.
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