Samstag, 30. Dezember 2017

Jahresrück- und -ausblick

In diesen Tagen des Jahres hat es sich eingebürgert an dieser Stelle ein Résumé des vergangenen Jahres zu ziehen (2016, 2015, 2014, 2013, 2012,2011, 2010, 2009, 2007). Ein Ausblick aufs kommende Jahr kann und sollte sich daraus ableiten. Voilà hier kommt beides in Einem:

In diesem Jahr fällt der Jahresrückblick ähnlich mager aus wie das Paddeljahr selbst. Es lässt sich nicht abstreiten, dass sich mit weniger als der Hälfte der in früheren Jahren üblichen Einträge (und die sind in den letzten Jahren schon erkennbar weniger geworden) eine Interessensverlagerung manifestiert (auch wenn ich längst nicht mehr jede einzelne Fahrt in diesem Paddeltagebuch dokumentiere). Das Canadierpaddeln hat schon im Lauf der letzten Jahre unter der Beschäftigung mit motorisierten Zweirädern, unter einer fortschreitenden Demenzerkrankung im engsten Familienkreis und zuletzt unter dem im Januar erworbenen Garten als Rückzugsort gelitten.


Dabei war gerade die Anschaffung des Gartens stark von Paddelinteressen beeinflusst: Es sollte ein Garten nah am Fluss sein und er sollte Platz für ein kleines Bootshaus bieten. Damit sollte er Basis für allerlei Paddelunternehmungen werden. Das mit dem Bootshaus wird nichts. Das Basislager dagegen wurde genutzt. Denn immerhin zwei solche Fahrten fanden statt (im Juli und im Dezember) und eine weitere - gemeinsam mit den Paddelfreunden - ist Ende Juni 2018 geplant.


Der Aspekt der "Gemeinsamkeit" mit den Paddelfreunden hat in meiner Wahrnehmung allerdings im letzten Jahr spürbar gelitten. Das ging natürlich in gewissem Maße auch von mir aus (Konzentration auf Seniorinnenbetreuung, Gartentätigkeiten und überhasteter Rückzug aus meinen Ehrenämtern) war aber auch geprägt durch Erlebnisse auf Gruppenfahrten, die mein Vertrauen in Gemeinsamkeit nachhaltig erschüttert haben.


Zusammen mit Rolf biete ich im PFT-Programm des kommenden Jahres fast monatlich eine Ausfahrt an - dabei handelt es sich vorwiegend um Wanderfahrten (an einem oder auch mal an fünf Tagen) und nur sporadisch um Wildwasser-Eskapaden (die finden ohnehin eher spontan und nur bei günstigen Pegelbedingungen statt). Für das kommende Jahr sind vielfältige Fahrten geplant. Nun muss sich zeigen, ob sie sich auch realisieren lassen. Das kärgliche Interesse an derartigen Fahrten in diesem Jahr deutet darauf hin, dass der frühere Enthusiasmus nicht nur bei mir im Schwinden begriffen ist.

Für mich stellt sich die Frage, ob mein nachlassender Enthusiasmus einfach nur eine Rückbesinnung auf ein gesundes Normalmaß ist, ob die Tendenz weiter anhält und damit das Paddelinteresse irgendwann ganz verschwindet oder ob es sich um eine vorübergehende Phase handelt. Interessensverlagerungen sind ja grundsätzlich nichts Negatives. Angesichts der früheren fast maßlosen Begeisterung fürs Paddeln mache ich mir über die aktuelle Entwicklung allerdings schon Gedanken.


Drei Boote habe ich im Juni dieses Jahres verkauft (SundanceExplorer TT, Howler - an Eckhard), und im kommenden Jahr sollen nochmal mindestens drei Boote verkauft werden (Revelation, M.E., Viper, ggf. aber auch der heruntergekommene Phantom und vielleicht auch der Skeeter). Es handelt sich um die Boote, die ich zu selten nutze und die auch kaum von den Paddelfreunden genutzt werden. Der Umstand, dass ich mein ehrenamtliches Engagement eingestellt habe, mit dem ich bisher den Bestand von ungewöhnlich vielen Booten rechtfertigen konnte, erlaubt keine fortgesetzten Extravaganzen im bisherigen Ausmaß.


Es kann sein, dass ich den Prelude, der ja einen Riss hat, durch ein neues Boot ersetze - Silverbirch Canoes entwickeln gerade einen Creeker, der ein würdiger Nachfolger sein könnte. In diesem Jahr habe ich erstmalig kein neues bzw. altes Boot gekauft.

Aber ganz aufgegeben habe ich die Idee, ein Boot selbst zu bauen, auch noch längst nicht. Ich kann mich nicht recht entscheiden, welche Bauweise ich verwende. Ich sammele seit geraumer Zeit Zeitungen als Basismaterial für schnelle und einfache Bootskopien...


Zur Tradition wird, dass ich die kajakpaddelnde Jugend auf ihrer Sommerfahrt (2016/2017) und ganz gelegentlich beim wöchentlichen Training begleite. Mir macht das Spaß. Den Kindern und Jugendlichen soweit ich das einschätzen kann auch und für die übrigen Betreuer bin ich als einziger Stechpaddler bislang auch keine Belastung. Der/die eine oder andere Jugendliche setzt sich seitdem auch mal in einen Canadier. Nächstes Jahr will ich Anfang August wieder zehn Tage mit dabei sein. Rolf und ich wollen zusätzlich kurz vor den Sommerferien eine Jugendwanderfahrt mit Trappergedöhns (Wüstchengrillen,...) auf dem heimischen Neckar anbieten. Für den Oktober habe ich mal "lokales Wildwasser" ins Programm geschrieben. Hoffentlich kooperieren die Pegel. Ich bin sehr auf die Resonanz gespannt.

Auch ein Wechsel meines fahrbaren Untersatzes steht bevor. Ich habe den Kauf eines neuen Vehikels eingefädelt, das ich vermutlich im März erhalte. Daran muss dann noch allerhand gewerkelt werden.

Wenn ich damit fertig bin kann ich künftig noch spontaner auch zu mehrtägigen Paddelunternehmungen aufbrechen weil ich dann im Auto schlafen kann. Auch eine längere Skandinavienfahrt schwebt mir vor: mit Touren- und(!) Wildwasserboot auf dem Dachträger.


Für 2018 habe ich also eigentlich jede Menge vor. All diese geplanten Paddelunternehmungen sollten wohl hoffentlich in mehr Einträgen münden, als in diesem Jahr. Möge 2018 ein erfreulicheres und weiterhin unfallfreies Paddeljahr werden!

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