Mittwoch, 25. April 2018

Sonntagsfahrt

Rolf und ich veranstalten ja in diesem Jahr in jedem Monat eine Wanderfahrt. Derartige Angebote wurden vermisst. Dennoch musste die Fahrt im März bereits ausfallen weil Johann der einzige war, der sich angemeldet hatte (das Wetter war meiner Erinnerung nach auch etwas fragwürdig).

Am Sonntag nun konnten wir inklusive Veranstalter sechs Leute zusammentrommeln, die in fünf Booten auf der Strecke zwischen Sulz und Horb - einem der schönsten Neckarabschnitte - unterwegs waren. Eingesetzt wurde am Wehr in Sulz, wo sich der niedrige Wasserstand schon offenbarte.

Es waren erfreulicherweise auch noch andere Fotoapparate dabei, so dass der Berichterstatter die Chance nutzen kann sich und seinen bewährten MadRiver Independence prominent in Szene zu setzen.


Ich hatte das empfindliche Boot gewählt weil ich mich ja schon von dem einen oder anderen Boot getrennt habe und nun nicht mehr hinreichend viele für so eine Flachwasserfahrt geeignete Boote übrig bleiben.


Glücklicherweise hatten wir keine groben Grundberührungen zu verzeichnen.


Davon, dass der Pegel nicht immer so niedrig war zeugt eine völlig windschiefe Bank, die irgendein Spaßvogel aus dem Wasser gezogen und auf einer Kiesbank abgestellt hat. Wir widerstanden der Versuchung uns darauf nieder zu lassen und paddelten weiter Richtung Fischingen.

Dort galt es das einzige Wehr auf dieser Strecke zu überwinden, was bei derart niedrigem Pegel leicht fällt weil der linke Wehrrand trocken und sauber gehalten ist. Wer auf dieser schiefen Ebene zu weit nach rechts gerät rutscht unweigerlich auf Algenbelag aus und tut sich ernstlich weh.


An der historischen Pfahljoch- brücke unterhalb von Fischingen machten wir eine längere Pause. Rolf kochte sich auf dem Hobokocher einen Tee und wir anderen verlagerten unseren Lagerplatz immer wieder um aus dem Rauch raus zu kommen, den das kleine Feuerchen erzeugte.


Während wir da lagerten kamen allerhand andere Boote vorbei und jemand blies neben uns ein Schlauchboot auf. Das erstaunlich schöne Sommerwetter an diesem Apriltag lockte eben auch andere auf den Fluss. Das Wasser war allerdings noch richtig kalt.

Schließlich galt es noch die (bei Hochwasser) lebensbedrohlichen Sohlschwellen bei Dettingen zu überwinden. Der schlanke Bug des Independence tauchte dabe so tief ins Unterwasser, dass ich unterhalb ans Ufer paddeln und erstmal einige Liter Wasser ausleeren musste.


Dann kam nach geraumer Zeit (die letzten Kilometer "ziehen sich") Horb in Sicht, wo wir vor dem Wehr rechts aussetzten, die Boote im Schatten neben dem Aldi ablagerte, Autos holten, Boote aufluden und dann noch Kaffee und Kuchen im benachbarten Café zu uns nahmen.

Alles in allem war das eine gelungene weitere Wanderfahrt. Für unsere nächste Fahrt, die sich über vier Tage erstrecken soll, haben wir auch schon Anmeldungen erhalten. Hoffentlich macht uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung.

1 Kommentar:

  1. Die Sohlschwellen bei Dettingen existieren nicht mehr - warum entzieht sich meiner Kenntnis. Übrig bleiben zwei harmlose Schwelle mit etwas Wellenbildung (31.5.2019 bei Pegel Horb 55cm)

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