Montag, 18. April 2022

Zweite Osterfahrt

Weil dann doch gern auch mal wieder ein wenig "exotisch" sein darf (aber nicht zu sehr) und ich mir wenigstens einen Tag "freinehmen" wollte von der Baustelle erwog ich an den Schluchsee zu fahren (vermutlich zu voll) oder an den Bodensee (zu viel Erinnerungen an Matthias) oder in die Ortenau. Das "Groschenwasser" wurde es dann mal wieder (vgl. Juli 2020 und September 2021). 

Ich war früh wach, frühstückte ausgiebig und fuhr um sechs los. Ich hatte mich für die Fahrt über den Schwarzwald entschieden. Die Straßen waren frei, das Wetter trocken aber kalt (Minusgrade auf den Höhen). Kurz nach acht war ich da und es war noch ziemlich kalt. 

Ich machte erst noch ein Nickerchen im Auto. Dann spazierte ich auf dem Deich am deutlich höher gelegenen Rhein entlang und blickte hinunter auf die Rheinauen, in deren Altarmen ich gleich paddeln würde.

Gegen 10:00 Uhr lud ich das Boot ab, ramschte die Ausrüstung zusammen und machte mich auf den Weg. Zunächst gegen ansehnliche Strömung bis ich durch den Durchlass hindurch war. Diese "Wassertore" können allsamt verschlossen werden damit sich dahinter das Wasser sammelt. Immer wenn sich so ein Tor nähert nimmt die Strömung zu weil das Tor eine Niveaustufe markiert.


Zunächst ging es über große Wasserflächen. Die Sonne wärmte mich, aber die Luft war schon noch frisch. Nach garnicht so langer Zeit verspürte ich Hunger und legte an einem Anglersteg an um ein paar Müsliriegel zu mir zu nehmen. 


Überall am Ufer liegen alte Kähne, die ohne Ausnahme vergammeln weil sie offenbar niemand mehr benutzt. Es handelt sich nicht nur um Holzkähne sondern auch um solche aus Glasfaser oder Alu oder Eisen. Die meisten sind schon (teil-)versunken. 

Unterwegs kamen mir zwei kniende SUP-Paddler entgegen (in der Position wären sie mit einem Canadier besser bedient gewesen) und ein Doppelpaddler in einem aufblasbaren Kajak. Sonst gabs nur allerhand Federvieh und zahlreiche Nutrias und Biberspuren.

Nach gut sechs Kilometern flussaufpaddeln spannte ich meine Hängematte auf und legte ein längeres Päuschen ein. Ich war gut anderthalb Stunden gepaddelt und etwas ermattet. Es war nun fast 12:00 Uhr. Mittagsruhe.


Gegen 13:00 Uhr machte ich mich auf den Rückweg und paddelte die Strecke in ca. einer Dreifiertelstunde bis mein Auto wieder in Sicht kam. Ich verstaute alles und machte mich auf den Heimweg. Erneut fuhr ich über den Schwarzwald, aber diesmal waren erheblich mehr Autos auf der Straße.

Sonntag, 17. April 2022

Erste Osterfahrt

Eigentlich bin ich mit Wohnungsrenovierung beschäftigt, aber in den Zeiten, in denen Farb- oder Spachtelschichten aushärten müssen oder Tapetenkleister abbindet kann ich das gute Wetter nutzen und raus ins Freie gehen. 

Auf dem Weg zum Bootshaus habe ich noch ein Stück "Kirschplunder" erworben, mit ins Boot genommen und bin hinauf zum Steinwurf-Wehr gepaddelt. Der Pegel ist geringfügig erhöht, ich musste mich ein wenig anstrengen.

Umso willkommener war dann die kleine Vesperpause mit dem süßen Backwerk, das ich barfuß auf den warmen Steinen sitzend zu mir nahm. Es ist nicht gerade warm, es geht ein frischer Wind, aber da, wo die Sonne hinscheint, entwickelt sich genug Wärme.

Beim Betrachten des Bootes machte ich mir Gedanken, ob die Socke, die mir Angie mal dafür geschenkt hat (bei Autofahrten soll ja was rotes am Ende hängen), Einfluss auf die Geschwindigkeit hat. Ich sehe davon ab sie loszuknoten. Auf Geschwindigkeit kommt es mir immer weniger an. 

Schließlich brach ich dann doch wieder auf zu meinen verschiedenen Bauprojekten, schwang den Pinsel, trug Grundierung auf und spachtelte Fugen und Löcher zu. Die zurückliegende kleine Bootsfahrt hatte meinem Schaffen neuen Schwung gegeben.

Es müssen nicht immer exotische Ziele sein. Der Neckar vor der Türe tuts auch. Auch wenn man sich das eine oder andere Bauwerk am Ufer wegdenken muss. Die Strommasten sind eben mal immer da, wo auch Strom produziert wird. Das Wasserkraftwerk hat gerade viel Durchfluss.