Montag, 13. September 2021

Groschenwasser

Als ich im letzten Juli spontan an die Rheinauen gefahren und einen Altrheinarm hinauf und wieder hinab gepaddelt bin wußte ich nicht, dass es sich um das Groschenwasser handelt, auf dem ich da unterwegs war. Am Sonntag erkannte ich dann schon beim Autoumsetzen, dass ich hier ja schon einmal gewesen bin. 

Und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. 

Diese Strecke ist etwas verwilderter als der gestern gepaddelte Abschnitt der Altrheinarme. Immer wieder müssen gefallene Bäume überwunden werden und man hat durchaus das Risiko sich zu verfahren und in Sackgassen und auf verwilderte Baggerseen zu geraten, aus denen kein zweiter Flussarm hinaus führt, die aber möglicherweise schöne einsame Badestellen bieten. Vielfach ist das Ufer jedoch so zugewachsen, dass es quasi unzugänglich ist einen Fuß an Land zu setzen. 

Das Wasser der Altrheinarme ist glasklar, der Flussgrund bewachsen, aber auch mal sandig oder von Kies und Muschelschalen bedeckt.

Anders als ich das im Juli gemacht habe, haben wir die Boote Sonntag in Auenheim eingesetzt und sind flussab gepaddelt. Der Altrhein hat hier durchaus einige Strömung. Die Navigation ist etwas herausfordernd. Damit hatten wir anfangs einige Schwierigkeiten.

"Entgegenkommende" Paddler:innen im wortwörtlichen Sinne waren uns hierbei eine große Hilfe. Ohne sie hätten wir den falschen Flussarm gewählt. So kamen wir zügig voran, überholten zahlreiche Leihbootpaddler:innen (deren Navigation mir ein Rätsel ist), und paddelten immer wieder durch schmale fast zugewachsene Flussabschnitte und dann wieder durch seenartige Passagen, in denen die Strömung geringer war.

An einem Durchlass durch die zahlreichen Dämme machten wir eine Pause. Allerlei andere Paddler:innen machten das ebenfalls und so war für Unterhaltung gesorgt. Erstaunlich viele "Locals" waren auf dem Wasser, aber auch sehr viele Leihboote. 

Immer wieder ging es durch Durchlässe, die in der Regel einen leichten Nivauunterschied markieren. Nur an einer Stelle konnte von einem regelrechten "Schwall" die Rede sein. Einzelne Durchlässe waren so niedrig, dass wir uns tief ducken mussten um hindurch zu kommen.

Kurz nach unserem Pausenplatz kamen wir an der Stelle vorbei, an der ich im Juli letzten Jahres umgekehrt bin. Obwohl ich die Strecke ja ab hier kannte wurde sie nicht langweilig. Der enge Flusslauf und die Seen, durch die hindurch gepaddelt wird, sorgen für Abwechslung.


Schließlich kamen wir an der Schiffswerft an, an der wir unsere Autos zurück gelassen hatten. Hier muss ein kurzes Stück auf dem schnell fließenden Kanal gepaddelt werden. Die Böschung ist steil und mit Brennnesseln bewachsen. Es empfiehlt sich mit Abstand und einzeln anzulanden.

Wir waren am Sonntag nicht so lange unterwegs wie am Samstag. Die Strecke war knapp 14 Kilometer lang. Sie hat mir etwas besser gefallen als der Ottenheimer Altrhein und ich werde sie sicher noch einmal an einem warmen Sommertag paddeln und Badesachen mitnehmen. Das Wasser ist glasklar (aber auch kalt) und lädt förmlich zum Baden ein.

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