An diesem sonnigen Januarsonntag habe ich mich frühzeitig mit Røskva auf den Weg gemacht. Wir sind auf dem kürzesten Weg nach Neckarhausen gefahren, wo die Glatt in den Neckar mündet. Dann sind wir langsam und gemächlich auf der K5508 das Glatttal hinauf gefahren und haben immer wieder angehalten um Aufnahmen von Schlüsselstellen der Glatt zu machen. Den einen oder anderen Schwall konnte ich nicht fotografieren - aber es waren welche von der Straße aus zu sehen.
Die Glatt ist ein linker Nebenfluss des Neckars. Wir paddeln ja gewöhnlich bei Hochwasser die rechten Nebenflüsse (Steinlach, Starzel, Eyach), die von der schwäbischen Alb her kommen und stark scwankende Pegel aufweisen. Die Glatt dagegen fließt aus dem Schwarzwald und sollte geringfügig Pegelsicherer sein weil die Täler aus denen sie sich speißt länger gestreckt sind und eine Gesamtfläche von 186 Quadratkilometern umfassen - wenn es da regnet sammelt sich allerhand an. Dafür weißt sie aber auch weniger Steigung auf und kann als Wanderfluss charakterisiert werden.
Heute lag der Pegel in Hopfau bei knapp über 90cm und das war schon leichtes Hochwasser. Um wirklich komfortabel auf der Glatt paddeln zu können sollte der noch 10cm höher liegen und auch dann lassen sich Grundberührungen sicher nicht ganz ausschließen. Die Glatt fließt in ihrem unteren Verlauf in einem breiten Tal und hat ein ebenso breites Flussbett. Sie fließt häufig geradeaus und hat keine scharfen Kehren. Dennoch setzt ein höherer Pegel mit größerer Fließgeschwindigkeit sicher einige Bootsbeherrschung voraus.
Einsetzen würde ich in Bettenhausen oder - lieber noch aber mit dem Risiko gelegentlicher Grundberührungen - am Wehr in Leinstetten. Mit genug Mut kann man sicher auch noch weiter oben einsetzten. Kurz vor dem Ortseingang von Bettenhausen fließt die Glatt durch eine Sumpflandschaft.
Sie wird durch eine Mauer bzw. einen Damm aufgestaut, die ein etwas befremdlich wirkendes Werk schützt. Bei Bedarf konnte dort wohl abgeriegelt werden, so dass sich an der Stelle ein Stausee bildete. Ich könnte mir vorstellen, dass der Bau aus den 30er Jahren stammt.
Danach fließt der Fluss durch das immer breiter werdende Glatttal. Rechtsseitig ist ein Waldhang, an dem Røskva und ich einen längeren Spaziergang gemacht haben, links verläuft die Straße, die den Fluss auf ganzer Länge begleitet und auf der relativ wenig los ist. Die Hänge und der Baustil der Häuser lassen schon ein wenig Schwarzwaldfeeling aufkommen.
Wir sind - als der Waldweg sich zu weit vom Fluss entfernte - zunächst auf der gefrorenen Wiese weiter am Fluss entlang gelaufen bis kein Weiterkommen mehr war. Dann sind wir querfeldein den Waldhang hinauf zum Weg zurück gekraxelt und noch ein Stück weiter gelaufen bis sich der Weg dann doch zu weit vom Fluss abgewandt hat. An der Stelle kehrten wir um und wanderten zurück zum Auto, das an einer Stelle geparkt war, die sich ebenfalls gut als Einstiegstelle für eine etwas verkürzte Fahrt eignen würde.
Im weiteren Verlauf des Flusses trifft er in Glatt noch auf ein leicht zu umtragendes Wehr. Danach sind es nur noch wenige Kilometer bis zu Mündung in den Neckar bei Neckarhausen. Bei unserer ersten Glattfahrt werden wir vermutlich da dann ausssetzen.
Mir fällt es schwer zu prognostizieren wie viel Zeit wohl eine Fahrt auf dem 12,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Leinstetten und Neckarhausen letztlich n Anspruch nimmt. Die Glatt hält wenig Spielstellen und Kehrwasser bereit, so dass wir sie möglicherweise recht flott abpaddeln würden. Es waren heute keinerlei Baumhindernisse zu erkennen. Spaß hätten wir auf der Glatt allemal. Ich werde den Pegel im Auge behalten...
Aus allen Bildern, die ich im Glatttal bemacht habe, ist wieder eine Karte entstanden, die man sich groß zoomen kann um den Aufnahmeort des jeweiligen Bildes detailliert sehen zu können.
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