Montag, 25. März 2019

Sechs Tandems auf der Donau

Eine weitere der Wanderfahrten, die Rolf in diesem Jahr in Eigenregie anbietet, hat gestern stattgefunden. Die Besonderheit dieser Fahrt war, dass sie sich - außer an die üblichen Verdächtigen - ausdrücklich an die Jugendlichen bei den Paddelfreunden richtete.

Ich hatte mich leichtsinnig bereit erklärt die Betreuung eines der beiden teilnehmenden Jugendlichen zu übernehmen. Und so nahm diesmal ein zwölfjähriger im Bug meines Bootes Platz. Ich bemühte mich ihm Grundkenntnisse im Canadierpaddeln nahezubringen.

Es gab drei Umtragungen auf der Strecke (Hausen - Laiz) und die Donau hatte einen befriedigend hohen Pegel. Deshalb war es nicht weiter schlimm, dass mein Mitpaddler anfänglich Schwierigkeiten hatte, statische Paddelschläge zu erlernen (oder ich, sie zu vermitteln).

An der zweiten Umtragestelle sammelten wir beide schon einmal Holz für das angekündigte Lagerfeuer. Erfahrungsgemäß ist ja an der Pausenstelle kein Holz zu finden. Klemens paddelte Todesmutig das Schrägwehr hinunter (es gibt einen kleine Film dazu), tankte unten allerdings einen großen Schluck Wasser in sein Boot. Vernünftigerweise war Anita vorher ausgestiegen.


Alle anderen umtrugen das Wehr auf dem schmalen Weg zwischen Fluss und Straße. Der Wiedereinstieg war etwas beengt und der steinige Untergrund sorgte bei manchem Boot für kleinere Macken. Danach ging es an hohen Felswänden entlang weiter Richtung Gültstein.

Dort machten wir an einer Flussbiegung mit Feuerstelle unsere Pause. Diese Pausenstelle ist Teil des Jugendzeltplatzes und wir sind stets bemüht ihn möglichst unverändert wieder zu verlassen. Diesmal ließen wir am Ende sogar überschüssiges Brennholz da.


Wir machten es uns gemütlich. Eine bodennnahe Bank, die offenbar letztes Jahr erst installiert wurde, half uns dabei. Rolf packte seine Kelly-Kettle aus und bereitete Tee zu, ich machte mir Rührei mit Salamischeiben in meiner Pfanne, am Lagerfeuer wurden Würstchen gegrillt.


Dann ging es weiter zum dritten Wehr, das noch am leichtesten zu umtragen ist weil die Boote nur über eine Wiese gezogen werden müssen. Klemens sauste erneut todesmutig das Wehr hinunter, mein Jugendlicher hatte inzwischen die statischen Paddelschläge erfasst und wendete sie unablässig an, so dass unsere Fahrt recht kurvenreich und ineffizient wurde.


Wir kamen am Amalienfelsen vorbei und alle versuchten Amalies Zweitnamen zu entziffern ("Zephyrine"). Die alte Schrift ist nicht für jeden einfach zu lesen. Den Wikipedia-Artikel über Amalie hatten wir nicht zur Hand, so dass wild über das bewegte Leben der Aristokratin spekuliert werden musste.
Schließlich trafen wir kurz vor 17:00 Uhr in Laiz an und bekamen keinen Kuchen mehr im dortigen Café. Auf den Kaffee verzichteten wir dann auch und machten uns auf den Heimweg.

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