Heute morgen sind wir mit der Großfamilie in zwei Autos nach Schwäbisch-Hall gefahren wo sich die Kulturbeflissenen unter uns eine Kunstausstellung ansehen wollten. Wir Kultur-Banausen liessen uns in Gelbingen am Ufer der Kocher aussetzen und paddelten den von Regengüssen in den letzten Tagen stark angeschwollen Fluss herunter. Es war super! Zwar war das Wasser eine braune Brühe aber es war erfreulich viel davon da, so dass die sonst üblichen Grundberühungen auf dem Kocher fast gänzlich ausblieben. Ich hatte das am Mittwoch gekaufte Boot - ein Dagger Reflection 17 wie sich nun herausstellt - mitgenommen, da es sich nicht absehen ließ wie viele mitfahren wollten.
Schließlich waren wir zu dritt: Mein Bruder, Noah, Røskva und ich. Mein Bruder übernahm das Heck und ich sass im Bug. Auf die Weise konnte ich üben, die Kehrwasser ansteuern und uns im richtigen Moment hineinziehen.
Allerlei Verleihboote waren auf dem Wasser und wir wurden mal wieder Zeugen mancher Kenterung. Die Verleiher erklären ihren Kunden offenbar dass sie dieses oder jenes Wehr nicht befahren dürfen, die anderen schon. Die Kunden halten sich daran und fahren die vermeintlich befahrbaren Wehre völlig unkritisch und ohne sich vorher eine vernünftige Route festzulegen.
Wir haben eigentlich alle Wehre umtragen oder getreidelt - die Schwallabschnitte waren uns lebhaft genug und die arme Røskva bekam zweimal einige überaschende Schwallwellen übers Fell. Ich bekam die auch ab aber ich kann sie kommen sehen. Der arme Köter nicht.
Auf einer Kiesbank machten wir ein entspanntes Päuschen bevor wir schließlich bis nach Kocherstetten paddelten wo uns die Kultur-Crew wieder auflass. Alles in allem waren wir (inkl. Pause) ca. vier Stunden unterwegs und sind ca. 22 km weit gekommen (19,5 Straßenkilometer). Nicht schlecht für so einen sonst eher träg dahin fliessenden Fluss.
Das neue alte Boot hat sich bewährt - für solch flott fließende Flüsse ist es bestens geeignet. Die fünf Sitzbänke sind zwar etwas albern - aber man kann so den Trim recht gut herstellen wenn man z.B. zu dritt unterwegs ist. Die vorderste Bank hat z.B. keinen vernünftigen Fußraum - ich bin auf der zweiten gesessen und Noah auf der mittleren. Trotzdem war das Boot leicht Hecklastig. Ideal fürs Vorwärtskommen.
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