Sonntag, 30. September 2007
139. Transport und Tausch
Bei der Gelegenheit bin ich nun im dritten Versuch die Traktorsitze des großen Kevlar-Canadiers angegangen. Tatsächlich ist es mir jetzt endlich gelungen den hinteren Sitz mit Hilfe von vorbereiteten Holzklötzen schräg zu stellen. Beim vorderen Sitz ergaben sich erneut Schwierigkeiten, die ich mit etwas Gewalt hätte überwinden können. Die Gewalt habe ich dann doch vermieden und meine Überlegung war auch, dass ich vorläufig mit dem Boot noch häufiger Familienfahrten mache, so dass ich mit Leuten unterwegs bin, die sich doch nicht sportlich ins Boot knien sondern entspannt (aber kippelig) im Boot sitzen wollen. Ich kann den vorderen Sitz immer noch einmal schräg stellen, wenn sich jemand findet, der/die lieber kniend paddelt.
Während all dieser Boots- Herumwuchterei und Schraub- und Bohrarbeiten ist Røskva Tennisbällen hinterhergerannt, die ich ihr warf. Als sie einen mal nicht fand grub sie stattdessen einen vor langer Zeit verbuddelten aus und nagte dann zufrieden die angegammelte wurzeldurchsetzte Filzschicht ab.
Nachtrag am Nachmittag:
Eben war ich noch mit Ole im PE-Boot bei der Eisdiele. Die Sonne schien, es war warm - auch wenn das Handy-Bild mal wieder entsetzlich blaustichig geworden ist.
Freitag, 28. September 2007
138. Lampionfahrt
Wir fuhren einmal um die Neckarinsel und anschließend wurde beim Bootshaus gegrillt.
Mittwoch, 26. September 2007
137. Arbeiten am Sitz
Immerhin konnte ich die Sitzpolster, die sich schon im letzten Winter bewährt hatten jetzt mit einheitlichen Riemen auf den Sitzen festmachen (das Auge sitzt mit!). Wenn es jetzt wieder kälter wird sitze ich dann nicht mehr auf dem kalten Schalensitz sondern auf dem weichen EVA-Polster. Ich freue mich schon auf die Herbst- und Winterfahrten.
Montag, 24. September 2007
136. Schrott unter Wasser
Deshalb war ich auf meiner heutigen Mittagspausentour auch besonders langsam - es ist spannend, zu sehen, was sich so alles am Flußgrund ansammelt und wie er geformt ist. Tatsächlich fand ich auch noch ein Fahrrad, das ich aber liegen gelassen habe. Derartig schwere Gegenstände sollte man besser nicht aus dem Kanu heraus bergen.
Sonntag, 23. September 2007
135. Fünf bärtige Männer
Wir paddelten Neckaraufwärts und fingen oberhalb des Kraftwerkkanal-Einlasses an mit den Stangen im Fluß zu staken. Dabei stellte sich heraus, dass wir alle höchst unterschiedliche Ansätze, Kenntnisse und Fähigkeiten hatten - ideale Voraussetzungen für einen Erfahrungsaustausch. Jürg brachte es fertig (ohne Schonung seines Boots und seiner Kräfte) die Raue Rampe hinauf zu staken (und anschließend wieder herabzupoltern). Nach etwa zwei Stunden waren wir alle geschafft und paddelten zum Vesper zurück zum Bootshaus.
Schon am Abend vorher war die Idee geboren, das Staken doch in einem tatsächlich zum Staken gedachten Boot auszuprobieren. So paddelten wir nach der Vesperpause neckarabwärts zum vereinseigenen Stocherkahn und erprobten unser Geschick an diesem Dickschiff. Wir hatten jede Menge Spaß - die Zuschauer auch (z.B. Rolf, der im Kanu zu uns stieß und das Bild ganz oben machte). Am Ende dieses Nachmittags kam jeder ganz ordentlich zurecht mit der ca. fünf Meter langen Stocherstange. Beim nächsten Poling-Treffen - so eines wird es geben - soll das Stochern als fester Programmpunkt eingebaut werden.
Als wir am Abend schließlich wieder (nach einem kleinen Zwischenstop im Biergarten) zum Bootshaus kamen wurde entschieden den oberen Flußabschnitt für das nächste Poling-Treffen aufzusparen und stattdessen einen gepflegten Grillabend zu veranstalten. Jürg machte einen großzügigen Einkauf und wir zündeten ein gewaltiges Strohfeuer aus Reisig an.
Es schloss sich eine weitere herbstlich kalte Nacht an. Am anderen Morgen startete die alljährliche Hochrhein-fahrt des Paddelklubs, der sich zwei Teilnehmer des Poling-Treffens gleich anschlossen, so dass das Sonntagsfrühstück sich von den Beteiligten her ein wenig zerfaserte.
So ging nun dieses Poling-Treffen zu Ende, an das sich weitere anschließen sollen. Es wird zunächst weiter in Tübingen stattfinden und eine ausgedehnte Fahrt mit dem Stocherkahn beinhalten. Von der Teilnehmeranzahl her soll es gar nicht unbedingt so viel größer werden.
Donnerstag, 20. September 2007
134. Wettbewerbsgeist
(Das Händy hat den Blues - beide Fotos von heute sind wieder blaustichig geworden)
Kein Wettbewerb soll auch das Poling-Treffen werden, das morgenabend endlich losgeht. Es haben sich wenige angemeldet aber das macht die Veranstaltung auch überschaubar. Sogar aus der Schweiz will jemand kommen und aus dem Paddelklub wollen ebenfalls zwei zu uns stoßen. Bin mal gespannt. Ich werde morgenabend zusammen mit den früh eintreffenden Teilnehmern mein Zelt aufstellen und auf dem Paddelklubgelände campieren. Das Wetter soll schön werden, der Wasserstand ist erfreulich niedrig. Gute Voraussetzungen!
133. Võhandu - Estland
Mehr Bilder habe ich hier deponiert.
132. Deep Waters
James Raffan, der Biograf von Bill Mason, hat die Hintergründe und Begleitumstände einer Kanutragödie auf dem Timiskaming-See in Nordkanada beschrieben bei der 12 junge Menschen und ein Leiter ums Leben kamen. Er holt entsetzlich weit aus (bis in die Ursprünge der Internatserziehung bei Kurt Hahn) und macht schlussendlich eine Kombination aus ungeeigneten Großcanadiern, schlechter Vorbereitung, mangelnden Sicherheitstrainings und übersteigertem Ehrgeiz der Fahrtenleitung für das Unglück verantwortlich. Dafür hätte er kein 250-Seiten-Buch schreiben müssen. Das Buch ist ausschweifend und schlecht redigiert (dauernd kommt es zu Wiederholungen). Ähnlich überehrgeizig wie die Kanufahrt des Internats erscheint mir das Buchprojekt Raffans selbst (wenn auch mit weniger tragischen Folgen). Raffan hat die meisten der damals Beteiligten interviewt, alte Zeitungsberichte erschlossen und selbst Rundfunkmeldungen aus den Archiven geholt und es scheint, dass er versucht hat alle diese Daten unkomprimiert in das Buch zu packen. Ich habe mich schließlich durch das Buch hindurchgekämpft, wünschte mir aber im Nachhinein, ich hätte selektiver gelesen. Wenn Raffan nur halb so viel Text, klarere Fakten und die eine oder andere Illustration in das Buch gepackt hätte wäre es ein lesenswertes Buch geworden. So bleibt - abgesehen von der entsetzlichen Tragödie, die da beschreiben wird - lediglich das mühsame Herauspicken wichtiger Information aus massig Redundanz in Erinnerung.
Ich versuche ja schon seit langem an Raffans Mason-Biographie heranzukommen - ein 'Bestseller', wie der Umschlagtext verlauten lässt. Das Buch scheint so rar zu sein, dass es nicht zu kriegen ist. Jetzt weiß ich gar nicht mehr so recht, ob ich es wirklich will...
Samstag, 8. September 2007
131. Boote aufgehängt
Donnerstag, 6. September 2007
130. Wasser schöpfen
Mittwoch, 5. September 2007
129. Eis mit Ole
Dienstag, 4. September 2007
128. Wikingerboote
127. Expedition Canoeing
Cliff Jacobsons 'Expedition Canoeing' ist ein so umfassendes Buch, dass man es - einmal gelesen - gleich nochmal lesen sollte damit möglichst viel von dem gesammelten Wissen auch hängen bleibt. Wenn ich auch bezweifle, dass viele von uns mehrwöchige Expeditionen in der kanadischen Wildnis unternehmen und mich bei den Materialmassen, die Cliff Jacobson da in seine Kanus packt (drei Hüte braucht der Mann!), schiere Verzweiflung überfällt sind seine Checklisten und erheiternden Anekdoten doch höchst lehrreich und unterhaltsam. Zudem predigt Jacobson nicht den Kauf teurer High-Tech-Ausrüstung sondern preist Improvisation, Eigenanfertigung und 'Multi-Purpose'-Gegenstände an. Das ist bisweilen ein wenig widersprüchlich (zwei Sätze Kochgeschirr in unterschiedlichen Booten/Sitzkissen als Verlängerung der extra kurzen Isomatte...) aber es regt doch zum Nachdenken über sinnhafte und -lose Ausrüstung an.
Das Buch hat zahlreiche Illustrationen (frühere Ausgaben offenbar noch mehr - auf sie wird im Text verwiesen ohne dass sie sich dann im Buch finden), einige Farbtafeln und massig Text. Es beschreibt ausgedehnte Touren in der nordamerikanischen Wildnis und zielt - bei den beschriebenen und bewerteten Produkten - auf den US-Amerikanischen Markt ab. Dabei werden jedoch erstaunlich viele Importprodukte aus Europa aufgeführt. Insofern macht die Lektüre diesen Buchs auch hierzulande Sinn.
126. Zelterfahrungen
Bei der Zeltplatzübernachtung hatte ich z.B. die Heringe etwas zu weit nach außen gesetzt so dass der Wind ab und an unter dem Zeltrand hindurch pfiff. Der Aufbau im Wind verlief auch längst nicht so reibungslos und überzeugend für das zuschauende Familienrudel wie ich mir das gewünscht hätte.
Hier auf den Grundstück gelang mir beides (ohne Publikum) besser (die Söhne kamen erst zu Besuch als ich schon im Schlafsack lag). Dafür zog der Rauch aus meiner Feuerbox zeitweilig sehr schlecht ab - der Wind verwirbelt hier zwischen den Bäumen (und er dreht hier an der Küste ohnehin tageszeitbedingt) so dass es schwierig ist, die Hutze richtig auszurichten. Deshalb müffelt jetzt alles nach Rauch (Klamotten, Schlafsack, sicher auch das Zelt selbst). Entweder lerne ich noch ein paar Kniffe zum offenen Feuer im Zelt oder ich muss grundsätzlich im Zelt absolut trockenes (raucharmes) mitgebrachtes Holz verheizen (langfristig strebe ich ja Bau oder Anschaffung eines Zeltofens an dann wird das Rauchproplem vom Problem bezüglich der Durchführung des Rauchrohrs abgelöst - da habe ich aber schon Ideen).
Erfreulicherweise läßt sich der Funkenflug mit der Feuerbox recht gut in den Griff bekommen und um Schaden am Grasuntergrund zu vermeiden habe ich die Feuerbox auf einen großen flachen sandbedeckten Blechteller gestellt.
Ich muss künftig darauf achten, dass die Abspannungen rundum wirklich gleichmässig straff sind. Ein einzelnes lockeres Kreissegment fängt bei einsetzendem Wind sofort an zu flattern und macht entsetzlichen Lärm. Gleichzeitig dürfen die Heringe nicht zu weit aussen platziert sein weil dann die Zeltwand zu sehr angehoben ist und so Zugluft unter den Abdeckungen hindurchstreifen kann.
Ob das doch recht große Zelt wirklich für Kanutouren geeignet ist muss sich erst noch zeigen. Wenn ich alleine unterwegs bin ist es das wohl eher nicht - da sind-diese kleinen Quechua 'Pop-Up'-Zelte, wie sie die spanischen Nachbarn auf dem Camping-Platz hatten, deutlich geeigneter. Aber für zwei oder mehr Personen oder als Basislager - z.B. bei Ausfahrten des Paddelklubs - ist es jedoch zweifellos ideal.