Ich habe mal wieder mit viel Vergnügen ein Buch gelesen. John McPhees "The Survival of the Bark Canoe": Was anfangs wie ein bewunderndes Portrait eines der letzten Enthusiasten, die Birkenrindenkanus bauen, klingt, endet in einer Paddeltourbeschreibung auf Lake Chamberlain und Allagash in Maine, bei der alle charakterlichen Untiefen des Bootsbauers nüchtern, humorvoll und auch gewissermaßen verzeihend beschrieben werden.
Der Enthusiast Henri Vaillancourt, der sich der Produktion von Birkenrindenkanus verschrieben hat, nimmt erstmalig an einer etwas einwöchige Tour von insgesamt fünf Männern in zweien seiner Kanus teil - führt sie etwas ahnungslos an und ist natürlich trotz all seines lästigen und ungerechtfertigten Alpha-Tier Gehabes unentbehrlich wenn es gilt, Schäden an Booten zu beheben oder die Ausrüstung mit improvisierten Selbstbauten zu ergänzen.
Der Autor, von dem es zahlreiche Bücher gibt, die sich mit allem Möglichen und Unmöglichen befassen (deshalb ist sein Name auf dem Cover auch ungefähr sechsmal so groß wie der Titel des Buches), beschreibt anschaulich, wie die Rindenboote fabriziert werden, wie die nordamerikanischen Flößer gelebt, gearbeitet und den Tod gefunden haben und welche bunten Spuren die Touristen auf dem Allagash auf Flussgestein hinterlassen. Dabei spart er nicht mit Merksätzen wie z.B. über Gefriergetrocknete Expeditionsausstattung: "They represent a retun to nature - with money", was auch für teure Boote und avancierte Ausrüstung gelten kann.
Die Erzählung macht neugierig auf diese Region Nordamerikas. Jörg Wagner paddelt dort ja häufiger im Herbst (hier sind Bilder aus dem letzten Jahr) - vielleicht sollte ich mal etwas Geld zusammen sparen statt immer wieder Boote anzuschaffen und mich bei Jörg für die Teilnahme bewerben...
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