Heute nachmittag kommt mein 'kanadischer' (ja ohne 'C') Cousin zu Besuch. Deshalb bin ich nicht - wie das ursprünglich angedacht war - am späten Vormittag mit Rolf paddeln gegangen. Stattdessen wurde die Wohnung aufgeräumt, gesaugt und Hefeteig für meine berüchtigten schwedischen Zimtschnecken angesetzt. Während der 'ging' habe ich die Zwangspause genutzt und bin doch zum Bootshaus gehetzt, wo ich schließlich auch Rolf traf und wir machten uns auf eine kleine Neckarinselrunde im vereinseigenen NovaCraft-Prospector auf (NovaCraft produziert in London, Ontario - das ist der Nachbarort vom Wohnort meines Cousins...)
Der Prospector gilt als das Arbeitspferd des Nordens - er ist enorm voluminös, hat hohe Bordwände, einen breiten Flachboden, viel Kielsprung und völlig idiotisch eingebaute Sitze - ich mag ihn nicht! Das konnte ich dieses Mal wieder feststellen - er läuft im Wasser, als ob er Querrippen unter dem Rumpf hätte, liegt wie ein Brett auf dem Wasser (man kann darin ein kleines Tänzchen machen) und wenn ich versuche mich im Bug kniend niederzulassen schnürt es mir die Blutzirkulation ab (als Materialwart des Vereins wird eine meiner nächsten Amtshandlungen die Schrägstellung der Sitze sein). Vielleicht ist es ja auch nur der NovaCraft-Prospector, der in sich diese von mir negativ empfundenen Eigenschaften vereint - fast jeder Hersteller hat einen Prospector im Programm und jeder behauptet am dichtesten am Original-Prospector, wie in Bill Mason gepaddelt und geliebt hat, dran zu sein. Wenn ich die Möglichkeit bekomme will ich gerne mal alle durchprobieren.
Übrigens ist er erheblich angenehmer solo zu paddeln - dann kann man ihn nämlich gut aufkanten, so dass der Rumpf nur zu einem Teil mit dem flachen Boden im Wasser gleitet (ich werde in das Vereinsboot einen dritten Sitz einfügen...).
Nichtsdestotrotz war es eine nette kleine Tour bei sonnigem Wetter und leichtem Frost. Rolf hatte sein GPS-Gerät dabei und gab immer wieder durch, wie schnell wir gerade waren (Flussab bis zu 8km/h, aufwärts ca. 4km/h). Unter der Eberhardsbrücke suchten wir mal wieder nach ins Wasser geworfenen Weihnachtsmarktbechern (eine Obsession, die dieses Jahr noch nicht befriedigt werden konnte - so auch heute). Ein heftiger Wind wehte heute aus Norden und half uns bei der Rückfahrt.
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