Während des Kurses an der Sportschule hatte ich Gelegenheit das Buch "Paddle to the Amazon" von Don Starkell zuende zu lesen. Von Starkell kannte ich schon "Paddle to the Arctic", in dem es um eine Seekajakreise aus dem Hudson-Bay durch die Nord-West-Passage fast bis nach Alaska geht, die Starkel später (1990-92) in Etappen zusammen mit Victoria Jason unternommen hat. Die beiden haben sich unterwegs entsetzlich zerstritten und deshalb gibt es - quasi als Gegendarstellung - noch das Buch von Jason "Kabloona in the Yellow Kayak". Beide sind äußerst spannend zu lesen (wenn man seine Borniertheit gegenüber Kajaks überwinden kann...).
Starkells Beschreibung der Reise von Zentralkanada (Winnipeg) bis zur Mündung des Amazonas über zwei kontinentale Wasserscheiden hinweg und entlang der Mittelamerikanischen Meeresküste ist gleichfalls packend zu lesen. Von seinen ihn begleitenden Söhnen (Dana und Jeff - letzterer verließ die beiden in Mittelamerika) gibt es diesmal keine Gegendarstellung. Gleichwohl wird deutlich, dass diese wirklich abenteuerliche Reise (mehrfach kommt es zu lebensgefährlichen Kenterungen, Verletzungen, Krankheiten, Konflikte mit Militär und Räubern) nur mit extrem starkem Willen bis hin zu bedingungsloser Sturheit oder auch einem unverholenen Dominanzanspruch zu bewältigen war. Davon hat Don Starkell offenbar viel zu bieten. Trotz des beständig unguten Gefühls ob dieser zweifelhaften Charaktereigenschaft ist das Buch packend und lehrreich. Ich habe es förmlich verschlungen. Es stammt aus dem Jahr 1987. Die Reise fand 1980-82 statt.
In einem Che-Mun Interview schildert Starkell seine Reise in die Arktis und die Auseinandersetzung mit Victoria Jason - fast möchte ich die beiden Bücher gleich noch einmal lesen. Aber ich habe einen großen Stapel ungelesener Bücher, die noch vorher dran kommen...