Mittwoch, 29. September 2021

Spontane Donaufahrt

Nach einer überraschend schönen und abwechslungs-reichen dreistündigen Wanderung entlang der Donau und ein Stückchen durchs Schmeietal habe ich - nach einem zweiten Frühstück - spontan das Boot abgeladen und ins Wasser gesetzt.


Ich bin dann ab Laiz donauaufwärts gepaddelt. Erst unterwegs fiel mir ein, dass man im Kreis Sigmaringen doch diese komplizierten Befahrungsregeln mit Berechtigungsscheinen und vorheriger Anmeldung hat. Da wars quasi schon zu spät. Ich war bereits unter der 2019 gebauten Hängebrücke, die ich anderthalb Stunden vorher zu Fuß überquert hatte.

Ein gewisser Fatalismus macht sich diesbezüglich bei mir bemerkbar. Neulich am Bodensee habe ich auch erst nachträglich gemerkt, dass mein Treiben eigentlich illegal war. Inzwischen macht sich das Gefühl etwas Verbotenes zu tun fast jedesmal bemerkbar, wenn die Natur, die ich beim Paddeln erlebe, besonders beeindruckend ist. Es ist fast schon protestantische Ethik: Wenn etwas besonders viel Spaß macht muss es doch eigentlich verboten sein.


Ich bin bis zur nächsten Brücke, die ich auf meiner Wanderung auch überquert habe, flussauf gepaddelt (an einigen Schwallpassagen habe ich das Boot wie ein Spielzeug hinter mir her gezogen und bin im Wasser gewatet) und dann bin ich nach ca. 3 Kilometern wieder umgekehrt und habe mich langsam zurück nach Laiz treiben lassen (hier und da - wenn der Fluss etwas schwallig und seicht wurde - kam das Paddel zum Einsatz).

Sonntag, 26. September 2021

Plan- und Heiterwanger See (nach dem Frühstück)


Nachdem ich mich am Samstag sportlich ein wenig verausgabt habe beschloss ich den Sonntag etwas geruhsamer anzugehen. Ich hatte mich (anders als in der Nacht davor) auf dem Campingplatz eingebucht, konnte also erst ausgiebig duschen und frühstücken bevor ich paddeln ging.

Ich bin ja schon das eine oder andere Mal auf Plan- und Heiterwanger See unterwegs gewesen (2019, 2020), aber es ist doch jedes Mal ein besonderes Vergnügen auf dem Wasser in dieser auffallend vertikalen Berglandschaft unterwegs zu sein. 

Als sich nach etwa einer Stunde erste Wolken vor die Sonne schoben war ich bereits auf dem Rückweg. Ich nahm noch einen Milchkaffee und eine Bretzel als zweites Frühstück im Zeltplatzcafé zu mir und machte mich kurz vor 11:00 Uhr auf dem Heimweg.

Am abgelegenen Ufer hatten einige Leute übernachtet und in mir keimt die Idee das nächste Mal eventuell am Abend loszupaddeln, die Hängematte und etwas Verpflegung mitzunehmen und ebenfalls die Nacht im Freien zuzubringen. Das wird frühestens nächstes Jahr zu machen sein.


Die letzte Nacht war zwar sehr mild (13 Grad), aber es sind schon erste Herbstanzeichen zu erkennen. So schnell komme ich nicht wieder in die Gegend, aber mir ist klargeworden, dass ich nächstes Mal besser eine ganze Woche einplane und nicht nur ein kurzes Wochenende.

Eibsee vorm Frühstück

Nachdem mein Plan auf dem Eibsee zu paddeln im letzten Jahr gescheitert ist habe ich mir diesmal im Canadierforum Hintergrundinformationen geholt und es am Samstag erneut versucht. Ich bin früh am Morgen (6:30 Uhr) zum Eibsee gefahren, habe mein Boot an der Bushaltestelle abgelegt, das Auto auf dem höhenbegrenzten Parkplatz geparkt (von 5:00 bis 9:00 Uhr gibts Rabatt: 2,-€) und habe das Boot zur Einsatzstelle getragen. 

Die befindet sich links vom Bootsverleih, was ca. 300 Meter Fußweg bedeutet. Mit einem 12-kg-Boot ist das zu bewältigen. Für jedes andere Boot hätte ich einen Bootswagen mitgenommen.


Es war um diese Zeit natürlich noch ziemlich dunkel, aber das Handy ist ja erstaunlicherweise in der Lage trotz geringstem Licht tadellose Bilder zu erzeugen. Ich paddelte entlang des weniger strukturierten Südufers um bei mehr Licht an den kleinen Inseln im Norden entlang zu paddeln.


Dieses Kalkül ging auf. Je dichter ich zu den beliebten Instagram-Spots kam, desto mehr Licht war am Himmel. Das Ufer bevölkerte sich ein wenig weil die fotohungrigen jungen Menschen auch wissen, dass das Morgenlicht die besten Aufnahmen erzeugt. Dem einen oder anderen mag ich damit ins Bild gepaddelt sein - einzelne freuten sich, andere wirkten weniger erheitert. Ich bin gespannt, ob ich mich irgendwo wieder entdecke.


Selbst fotografierte ich natürlich auch munter und freute mich so einen klaren Tag erwischt zu haben, an dem das Wasser spiegelglatt war. Das Wasser selbst war übrigens erstaunlich warm. Verwunderlicherweise steht auf fast jeder noch so kleine Insel ein Gebäude.

Am Nordufer paddelte ich quasi in jede Bucht. Besonders beim Herauspaddeln bieten sich bei diesem Buchten wirklich lohnende Fotomotive.


Inzwischen war die Sonne so weit über die umliegenden Höhenzüge gestiegen, dass die kleinen Inseln hell erleuchtet wurden. Dadurch wirken die Nadelbäume fast frühlingshaft hellgrün. 


Nach ca. zwei Stunden erreichte ich wieder die Ein-/Ausstiegsstelle und schloss meine Fahrtaufzeichnung ab. Meine zahlreichen Schlenker um Inseln herum und in Buchten hinein summierten sich auf gut neun Kilometer.


Ich schultere das Boot erneut, trug es zur Einfahrt des Parkplatzes, bezahlte meine Parkgebühr, lud das Boot auf und wand mit dem Frühstück zu, dass ich in einem Café in Garmisch zu mir nahm. Der Tag war noch jung und ich wand mich anderen sportlichen Tätigkeiten zu.

Mittwoch, 22. September 2021

Sicherheitsspass

 
An meine morgendliche Fahrt über den nebelverhangenen Bodensee schloss sich ein gemütliches Frühstück im Licht der immer kräftiger scheinenden Sonne auf dem prachtvollen Gelände des Kanuklubs Radolfzell an.


Wir wuchteten die Seekajaks zur Einsatzstelle, zogen Neoprenklamotten an und begaben uns aufs - und später auch ins - Wasser. Unterschiedliche Methoden des Wiedereinstiegs und der gegenseitigen Hilfe wurden erprobt. 

Irgendwann wechselte ich dann doch wieder zum Canadier und dokumentierte den Kenter- Bade- und Wiedereinstiegsbetrieb. Dann brachte ich die Kamera in Sicherheit und kenterte ebenfalls. Der Wiedereinstieg in den Canadier fällt leicht, wenn das Boot leer ist.

Leer bekam ich es mittels Capistranoflip - der fällt erheblich leichter, wenn so ein Boot gerade mal 12 Kilo wiegt. 


Woeder ins Boot kam ich mit Michels Hilfe, der den Süllrand in Position hielt. Alleine ist so ein Wiedereinstieg in den Canadier kaum möglich. Schon gar nicht in so ein kleines leichtes Boot, das bei jeder Fehlbelastung gleich wieder kentert.

Montag, 20. September 2021

Bodensee am Morgen

Am Samstag haben wir ein Sicherheitstraining am Bodensee absolviert. Ich war schon am Vortag angereist und - wie üblich - viel zu früh wach. Also habe ich vor dem Frühstück eine kleine Fahrt unternommen. Ich beschränke mich auf die Wiedergabe der Bilder da sie die Stimmung dieses Septembermorgens perfekt widerspiegeln.





Montag, 13. September 2021

Groschenwasser

Als ich im letzten Juli spontan an die Rheinauen gefahren und einen Altrheinarm hinauf und wieder hinab gepaddelt bin wußte ich nicht, dass es sich um das Groschenwasser handelt, auf dem ich da unterwegs war. Am Sonntag erkannte ich dann schon beim Autoumsetzen, dass ich hier ja schon einmal gewesen bin. 

Und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein. 

Diese Strecke ist etwas verwilderter als der gestern gepaddelte Abschnitt der Altrheinarme. Immer wieder müssen gefallene Bäume überwunden werden und man hat durchaus das Risiko sich zu verfahren und in Sackgassen und auf verwilderte Baggerseen zu geraten, aus denen kein zweiter Flussarm hinaus führt, die aber möglicherweise schöne einsame Badestellen bieten. Vielfach ist das Ufer jedoch so zugewachsen, dass es quasi unzugänglich ist einen Fuß an Land zu setzen. 

Das Wasser der Altrheinarme ist glasklar, der Flussgrund bewachsen, aber auch mal sandig oder von Kies und Muschelschalen bedeckt.

Anders als ich das im Juli gemacht habe, haben wir die Boote Sonntag in Auenheim eingesetzt und sind flussab gepaddelt. Der Altrhein hat hier durchaus einige Strömung. Die Navigation ist etwas herausfordernd. Damit hatten wir anfangs einige Schwierigkeiten.

"Entgegenkommende" Paddler:innen im wortwörtlichen Sinne waren uns hierbei eine große Hilfe. Ohne sie hätten wir den falschen Flussarm gewählt. So kamen wir zügig voran, überholten zahlreiche Leihbootpaddler:innen (deren Navigation mir ein Rätsel ist), und paddelten immer wieder durch schmale fast zugewachsene Flussabschnitte und dann wieder durch seenartige Passagen, in denen die Strömung geringer war.

An einem Durchlass durch die zahlreichen Dämme machten wir eine Pause. Allerlei andere Paddler:innen machten das ebenfalls und so war für Unterhaltung gesorgt. Erstaunlich viele "Locals" waren auf dem Wasser, aber auch sehr viele Leihboote. 

Immer wieder ging es durch Durchlässe, die in der Regel einen leichten Nivauunterschied markieren. Nur an einer Stelle konnte von einem regelrechten "Schwall" die Rede sein. Einzelne Durchlässe waren so niedrig, dass wir uns tief ducken mussten um hindurch zu kommen.

Kurz nach unserem Pausenplatz kamen wir an der Stelle vorbei, an der ich im Juli letzten Jahres umgekehrt bin. Obwohl ich die Strecke ja ab hier kannte wurde sie nicht langweilig. Der enge Flusslauf und die Seen, durch die hindurch gepaddelt wird, sorgen für Abwechslung.


Schließlich kamen wir an der Schiffswerft an, an der wir unsere Autos zurück gelassen hatten. Hier muss ein kurzes Stück auf dem schnell fließenden Kanal gepaddelt werden. Die Böschung ist steil und mit Brennnesseln bewachsen. Es empfiehlt sich mit Abstand und einzeln anzulanden.

Wir waren am Sonntag nicht so lange unterwegs wie am Samstag. Die Strecke war knapp 14 Kilometer lang. Sie hat mir etwas besser gefallen als der Ottenheimer Altrhein und ich werde sie sicher noch einmal an einem warmen Sommertag paddeln und Badesachen mitnehmen. Das Wasser ist glasklar (aber auch kalt) und lädt förmlich zum Baden ein.

Ottenheimer Altrheinarme

Nach einer morgendlichen Fahrt über den Schwarzwald kam ich Samstag wieder mal viel zu früh am verabredeten Treffpunkt an, wo ich erst mal ein Nickerchen machte und dann im benachbarten Café eine dekadentes zweites Frühstück zu mir nahm. Dann trafen meine Mitstreiter:innen pünktlich gegen 11:00 Uhr an und die leidige Autoumsetzerei begann.

Wir ließen zwei Autos zurück und fuhren zur Einsatzstelle in Ottenheim, wo schon zahlreiche Leihboote ins Wasser gesetzt wurden. Wir nutzten eine Lücke im regen Treiben, schoben unsere Boote dazwischen und paddelten erstmal ein Stückchen aufwärts.

Weil da ein Haus im Weg stand besannen wir uns darauf flussab zu paddeln und machten uns auf den Weg. Der Rheinnebenarm, auf dem man hier unterwegs ist, ist relativ breit und wird immer wieder frei geschnitten (es fallen doch immer wieder Bäume hinein).

Zahlreiche kleine Staustufen machen kurze Umtragungen erforderlich. Die Wege sind kurz, die Aus- und Einsatzstellen sind gut ausgebaut, die Leihboot-Infrastruktur hat auch Vorteile. Kein Vorteil ist der Lärm der durch die Leihbootfahrer:innen verursacht wird.


An einer der Umtragungsstellen machten wir eine Pause während der es anfing zu nieseln. Wir zogen vor dem Weiterpaddeln Regenkleidung an, die wir dann auch tatsächlich benötigten, denn der Regen wurde im Verlauf des Nachmittags stärker.

Die Beschilderung gilt nicht etwa den Stechmücken, die dadurch vom Heimsuchen ihrer menschlichen Opfer abgehalten werden sollen, sondern beschreiben den Stechmückenpfad. Wir blieben erfreulicherweise weitgehend von den Plagegeistern verschont. 




Die Strecke ist durchaus lang, bietet aber viel Abwechslung. Die Gesellschaft war nett, Wechselnde Gesprächspartner:innen sorgten für anregende Konversation. Langweilig wurde uns nicht. Und immer wieder galt es sich an Leihbooten vorbei zu schlängeln.


Schließlich kamen wir kurz vor 18:00 Uhr nach knapp 20 Kilometern an unserem ursprünglichen Treffpunkt an, holten die Autos aus Ottenheim, verluden die Boote und fuhren zum Campingplatz in Kehl, wo wir gemeinsam Essen gingen. Es war ein ruhige Nacht.

















Der Vollständigkeit halber sei hier noch die Strecke wieder gegeben die sich durch die Rheinauen windet. Noch weiter windet sich die Strecke fürs Umsetzen der Autos.