Sonntag, 29. Mai 2022

Mehr Bregi-Bilder

Von Klemens habe ich noch ein ganzes Bündel Bilder bekommen, die ich hier gerne noch einstelle damit wir sie uns später im Seniorenheim immer wieder ansehen und damit unseren zahlreichen Enkelkindern auf die Nerven gehen können. So tolle Sachen haben Oma und Opa einstmals gemacht...








Samstag, 28. Mai 2022

Bregenzerwald

Ich konnte mir einige freie Tage aushandeln und bin Mittwoch am späten Vormittag - nach Abschluss eines weiteren Meilensteins meiner Wohnungsrenovierung - Richtung Süden aufgebrochen. Mein Ziel war der Bregenzerwald, wo ich - nach einigen Verkehrswirren und -staus auch am frühen Nachmittag eintraf.

Ich fuhr zunächst nach Kennelbach, zur Aussatzstelle, wo die Boote immer 700 Meter weit getragen werden müssen. Durch zwei Brezeln, die ich noch in Lindau erworben hatte, gestärkt machte ich mich ohne Boot auf den Weg. Ich wanderte die ca. 9 Kilometer von Kennelbach nach Bozenau. 

Unterwegs gab es die eine oder andere Kletterpartie weil der alte Pfad auf der Eisenbahntrasse unter Erdrutschen verschwunden ist. Immerhin sind die beiden Tunnel und die inzwischen ziemlich schräg hängende Brücke über die Rotach vor kurzem renoviert worden. 
Der Pfad ist ausdrücklich nicht als "Wanderweg" ausgewiesen und in Kennelbach wird auch noch vor dem "eingestürtzten" Rotachtunnel gewarnt. Der Weg war vom Regen in der Nacht noch feucht und der Fluss führte wenig einladende braune Brühe in hoher Geschwindigkeit.

Den einstigen Campingplatz in Bozenau gibt es nicht mehr. Da entsteht gerade ein neuer hochluxuriöser Platz mit adretten modernen Gebäuden, die für sich gesehen schön sind, aber befürchten lassen, dass das Preisniveau sich vervielfacht.

Ich verweilte ein wenig an dieser Baustelle, balancierte über die Hängebrücke und warf ängstliche Blicke in den braun angeschwollenen Fluss, abwägend, ob ich meinen Paddelkumpanen absagen sollte, die am übernächsten Tag dazustoßen wollten und...
...machte mich auf den Rückweg über den gleichen Pfad, den die Natur sich allmählich zurückerobert. Innerhalb der Stunde, die ich da lang gelaufen war hatte sich eine ansehnlich Ringelnatter auf dem Weg ein sonniges Plätzchen gesucht - sie huschte davon, als ich mich näherte.


Die Nacht verbrachte ich quasi auf dem neuen Campingplatz (dem alten Wanderparkplatz beim Bahnhof Doren) und brach am anderen Morgen auf nach Schuttannen, wo ich den Bockberg bestieg - eine für meine Verhältnisse durchaus anspruchsvolle Bergwanderung mit einer kurzen Klettersteigpassage die "nur für Geübte" beschildert ist. Abschließend gab es in der Gaststätte Schuttannen Pommes und Cola. Und dann lungerte ich geraume Zeit im Auto herum.

Währenddessen fanden letzte Absprachen mit den Paddelkumpanen statt. Der Start am anderen Tag wurde auf 10:30 Uhr festgelegt. Mit einem solchen Zeitpolster ausgestattet entschied ich mich zur Fahrt ins Quellgebiet der Bregenzer Ach.


Dort besichtigte ich am anderen Morgen den Körbersee, der als "schönster Ort Österreichs" gekürt worden ist. Mir fehlt der Vergleich. Aber nett ist es da schon. 

Nach meiner Morgenwanderung fuhr ich zurück nach Kennelbach, wo Klemens, Anita und René bereits kurz nach 10:00 Uhr eingetroffen waren. Wir luden alle vier Boote auf Klemens Auto und fuhren mit die ca. 24 Kilometer nach Bozenau um anschließend 9 Kilometer zu paddeln. 

Gegen 11:00 Uhr begann unserer Paddeltour auf der inzwischen abgeschwollenen Bregi, deren grünes Wasser gemütlich zu Tal plätscherte. Das erste Mal war ich 2008 auf der Bregenzer Ach und danach noch viele Male. Das letzte Mal liegt aber inzwischen fünf Jahre zurück. Dabei ist sie von uns aus recht schnell zu erreichen und bietet - wie sich diesmal wieder zeigte - entspanntes Wildwasservergnügen. 

Das war auch erforderlich, denn ich musste mich an die hohe Sitzposition im Ocoee gewöhnen. Das Boot ist das einzige meiner (jetzt wirklich zu vielen) Wildwasserboote, in das ich mit meinen immer noch steifen und geschwollenen Fußgelenken hineinpasse. 

Immer wieder boten sich Spielstellen an, an denen Traversiert, gesurft und allerhand anderer Schabernack getrieben wurde. Und immer wieder machten wir kleine Pausen (ich etwas häufiger um die Beine auszustrecken). Das Wetter war prächtig, der Pegel relativ niedrig und die Laune war gut. 







Wenn Klemens' Bilder abschließend bearbeitet und freigegeben sind werde ich von ihnen noch einige nachreichen. Meine Handybilder gebe ich hier unbearbeitet zum Besten. Lediglich in eins habe ich ein wenig Arbeit gesteckt: das Vergleichsphoto zwischen Mittwoch und Freitag. Die Farbveränderung ist am auffälligsten.

Nach der Tour waren die 700 Meter zu den Autos zu bewältigen (ich lief zweimal - Klemens half mir tragen (Vielen Dank!) und nachdem die Boote verladen waren ging es zurück nach Bozenau wo erneut Boote verladen wurden. Dann trennten sich unsere Wege. René und ich nahmen noch in Doren im dem Untergang geweihten "Adler" (er steht dicht an der Abbruchkante) Kaffee und Kuchen zu uns und dann trennten auch wir uns. 


Ich suchte mir einen netten Schlafplatz, an dem jedoch in der Nacht Regen einsetzte, der laut und unregelmäßig aufs Autodach klatschte. Gegen halb 3 beschloss ich die geplante Wanderung im Hochgebirge auf ein andermal zu verschieben und brach auf. Die Straßen waren völlig frei, ich fuhr gemütlich zurück nach Tübingen, wo ich gegen halb 6 eintraf, das Auto entlud, eine Waschmaschine in Gang setzte, mich selbst auch mal wieder wusch, Brötchen holte und dann noch einmal zwei Stunden schlief.

Mittwoch, 18. Mai 2022

Morgenruhe


Nein, mir ist in dieser Beziehung nicht zu helfen. Auch an meinem freien Tag wache ich gegen halb Fünf auf und bei schönem Wetter stehe ich dann eben auch auf und unternehme etwas. Während die erste von drei Waschmaschinen-füllungen rotiert (die ergrauten Vorhänge habens nötig) rotiere ich einmal um die menschenleere Neckarinsel. Die Tierwelt ist schon wach und nicht eben erfreut von meiner Anwesenheit.

Anfangs flattern noch Fledermäuse übers Wasser, Krähenkriege werden im Geäst der Platanen ausgetragen, Enten führen ihre Küken an und Wasserratten überqueren den Fluss.

Die Neckarfront ist noch tief verschlafen, aber auf der Neckarbrücke sind bereits erstaunlich viele Busse und Radfahrer:innen unterwegs.


Ich verstaue das schutzige Boot wieder im Bootshaus trödele noch ein wenig herum weil die Bäckerei erst kurz nach Sechs öffnet. Da bekomme ich Frühstücksbrötchen. 

Sonntag, 8. Mai 2022

Nagold


Diesen Schönwetterfrühlingssonntag haben wir auf der Nagold verbracht. Wir, das sind Anita, Klemens Rolf und ich. Die Idee ging von Anita aus. 

Grundsätzlich war das eine richtig gute Idee. Hätte ich nur nicht wieder versucht mit einem "richtigen" Wildwasserboot zu paddeln. Nach mehreren Operationen an meinem Fußgelenken und zwei Jahren Abstinenz passe ich einfach nicht mehr in so ein Boot hinein.

Gestartet sind wir - wie immer in Ernstmühl. Die Bäume standen in Blüte, die Wiese war nass und saftig, kleine Wölkchen vor blauem Himmel strahlten gute Laune aus, die sich auf uns übertrug. Wir setzten Autos um und paddelte relativ spät am Vormittag los.


Der Pegel war "normal". Der Wassserdruck mäßig, und die ersten kleinen Schwälle und Wellen wurden eifrig bespielt. Ich nutzte diese Phasen vor allem um meine Gräten auszustrecken. 


Künftig werde ich für solche Fahrten das "geräumige" Wildwasserboot, den roten Ocoee, nehmen. In den passe ich noch am besten hinein. Rolf macht in seinem gelben Ocoee ja auch keine schlechte Figur.


Wenn selbst das auf Dauer nicht geht muss ich wohl aufs Kajak umsteigen. Anita hatte mit ihrem offensichtlich jede Menge Spaß.


Wenn es dann mal klappte mit dem Surfen hatte ich auch Spaß, aber längerfristig taten mir meine Extremitäten einfach zu sehr weh.


Verzichten will ich keinesfalls auf derartige Touren, die nette Gesellschaft und die sich ans Nagoldpaddeln traditionell anschließenden Kaffeekränzchen im Monbachtalcafé mit seiner vortrefflichen Kuchenauswahl.