Donnerstag, 29. Februar 2024

Mit offenem Verdeck

An diesem letzten Februartag, der in anderen Jahren ja der erste Märztag ist, bin ich erstmalig ohne geschlossenem Spray-Deck gepaddelt. Das ist nach der langen kalten und nassen Jahreszeit richtig ungewohnt. Ich räume dieses Mittelteil auch noch nicht weit weg weil ich vermute, dass ich es (und die wasserdichte Paddeljacke im Packsack auf dem "Vordeck") noch brauchen werde.

In der Stadt finden Baumfäll- und -stutzarbeiten statt bevor das Federvieh seine Nester baut. Auf der Neckarinsel und auf der alten Stadtmauer beim Hölderlinturm tummeln sich erste Sonnenan-beter:innen und auch ich ließ mich für ein Weilchen auf der Treppe zum Stocherkahnanleger nieder weil die Bank, die ich sonst immer nutze, von einer Mutter mit einem Kleinkind besetzt war (mit letzterem hatte ich einen regen Austausch - das sonnige Wetter hebt offenbar in allen Altersgruppen die Laune).


Die Trauerweiden beim Hölderlinturm trauern ausnahmsweise mal nicht sondern erblühen in zartem Grün um die allgemeine Frühlingsstimmung zu unterstreichen. Für morgen ist erstmal wieder Regenwetter angesagt, aber das Wochenende könnte schön werden. 

Mittwoch, 21. Februar 2024

Bewegte Mittagspausen


Mittwochs bin ich fast immer im Homeoffice und kann mir meine Zeit recht frei einteilen. Wenn es nicht in Strömen regnet und/oder der Neckar selbst zum Strom wird mache ich gewöhnlich eine verlängerte Mittagspause, in der ich eine kleine Neckarinselrunde absolviere.

Über die gibts eigentlich nichts zu berichten. Außer dass sie jetzt wieder seit einigen Wochen stattfinden weil der Pegel des Flusses dies zulässt. 

Heute war ich sogar in Begleitung. Ich traf Jürgen auf dem Wasser und wir paddelten hinunter zum Stocherkahnanleger, wo ich ausstieg um mich ein Weilchen auf die Bank zu setzen. Jürgen hat Schwierigkeiten dort aus dem Boot zu kommen weil die Vorderkante aus einem knapp überspülten Betonsockel besteht. Der Canadier hat doch Vorteile (auch wenn ich seit Verwendung des Spray-Covers die Vorteile geschlossener Boote zu schätzen lerne: darin ist es warm).

Montag, 19. Februar 2024

Große Lauter ohne Kuchen


Wie eigentlich immer im Februar haben wir heute eine Fahrt auf der Großen Lauter unternommen, die ja ab Mitte März nicht mehr befahren werden darf. Rolf und ich hatten uns zusammen getan und einen Prospector gewählt, der sich in den teils durchaus spritzigen Schwällen auf dieser Strecke bewährt hat.

Wir waren zu sechst nachdem zwei Teilnehmer kurzfristig abgesagt hatten. An der Einsatzstelle in Buttenhausen luden wir die Boote und Ausrüstung ab und brachten zwei Autos hinunter zur Aussatzstelle zum Parkplatz am Rathaus in Anhausen.
Das Wetter war mal wieder unerwartet mild. Anfangs schien sogar die Soinne. Wir konnten in normalen Klamotten paddeln. Wir hatten natürlich Wechselkleidung für den "Fall der Fälle" dabei. Und tatsächlich bekam ich auch mal einen Schwall Wasser auf die Oberschenkel und kniete anschließend auf einer nassen Kniematte. Aber das passierte erst im letzten Drittel der Fahrt und war angesichts der milden Temperaturen gut auszuhalten. 


Wie üblich machten wir am Grillplatz unterhalb von Bichishausen eine ausgedehnte Pause und Klemens machte einige nette Aufnahmen (von ihm sind eine Reihe von Bildern in diesem Beitrag).


Anschließend ging es weiter zur Umtragestelle "Im Bürzel" unterhalb derer sich eine kleine Wildwasserpassage befindet. Diese war heute nicht befahrbar weil ein Baum umgestürzt war uns quer über den Fluss hing. Wir umtrugen die Stelle.

Wir setzten die Boote unterhalb des Baums wieder ins Wasser. Dann ging es weiter unterhalb der malerischen Kulisse von Gundelfingen bis zur nahe gelegenen Umtragestelle in Wittsteig. Wir waren froh einen Bootswagen mitgenommen zu haben.

Schließlich schloss sich die Lauter-Passage an, die eigentlich nur aus Mäandern im flachen Talboden besteht. Beim heutigen Pegel und der damit einher gehenden Strömung war sie schnell bewältigt und wir erreichten die Aussatzstelle am Rathaus in Anhausen.

Wir verluden die Boote und machten uns auf den Weg zum Café in Buttenhausen. Das hatte geschlossen. Offenbar ist das jetzt Sonntags so. Das Café im Nachbarort war völlig überfüllt. Es gab also keinen Kuchen. 

Sonntag, 11. Februar 2024

Strömung, Gegenwind und nasse Füße

Eigentlich ist es bei diesem Pegel kein Problem gegen die Ströung zu paddeln. Das einzige Problem sollten die nassen Füße sein, die ich mir in meinen löchrigen Neoprenstiefeln beim Einsteigen hole, wenn ich nicht schnell genug bin (beim Aussteigen war der Pegel so gestiegen, dass ich über die Stufe weg paddeln konnte), aber heute kam heftiger Gegenwind zur Strömung hinzu. Ich musste wahrhaftig etwas kämpfen um von der Eisenbahnbrücke bis hinauf zum Anleger zu kommen.
Ich war zur Abwechslung mal den schmalen rechten Neckararm entlang der Neckarinsel hinunter gepaddelt. Die starke Strömung beschleunigte diese Abfahrt. Der Himmel war grau, aber kleine blauen Flecken verhießen gelegentlichen Sonnenschein.

Das klassische Touristenfoto von der Neckarbrücke aus sieht vom Wasser aus so, wie links das kleine Bild. Durch die blattlosen Platanen hindurch vom anderen Neckararm aus können Hölderlinturm und Stiftskirche aber auch gut fotografiert werden.

Mehr gibt es zu dieser kleinen Neckarinselrunde nicht zu sagen. Und in der Regel erspare ich mir und der geneigten Leser:innenschaft  ja Einträge zu diesen Routinerunden. Aber da sie gegenwärtig doch eher selten stattfinden, sind sie sind sie mir doch einen kleinen Bericht wert.

Samstag, 3. Februar 2024

Sieben Tage, sieben Bilder...

 ...aber tatsächlich "nur" sechs Paddeltouren: Von Samstag bis Samstag war ich sechsmal auf dem Wasser. Es sind die milden Temperaturen und der sinkende Pegel, nebst meinen überbordenden Überstunden und großzügigen Home-Office-Regelungen, die mir das ermöglichen.


Und dann ist da natürlich noch der immense Nachholbedarf nach ca. acht Wochen sportlicher Untätigkeit. Die macht sich auch wirklich bemerkbar. Mein Trainingsstand ist miserabel und ich komme erschreckend schnell aus der Puste. Das harmoniert nicht mit dem Neckarpegel.
Der sinkt zwar inzwischen, ist aber immer noch so hoch, dass die Trittstufen, über die wir am Anleger in der Regel einsteigen, immer noch überspült sind. Immerhin kommt man inzwischen trockenen Fußes ans Wasser. Die "Füße" sind ein wichtiges Thema: 
Diesmal hängt es nicht mit den Brüchen von vor drei Jahren zusammen sondern damit, dass ich trotz täglicher Gymnastik offenbar so steif bin, dass sie regelmäßig einschlafen oder krampfen. Ich muss sie dann immer unter dem Sitz hervor ziehen und ein Weilchen aufstellen bzw. im Sitzen paddeln, was ich nicht gerne mache. Ich verliere den Bootskontakt wenn ich nicht die Knie auf den Bootsboden legen kann.

Am Stocherkahnanleger mache ich bei Sonne in der Regel eine Pause zum Beineausstrecken. Ich setze mich dann auf eine Bank und schaue über den menschenleeren Fluss. Heute bin ich erstmals einem Standup-Paddler begegnet, der ebenfalls meinte den Fluss nur für sich zu haben.
Ich bin jetzt dazu übergegangen im Boot die Schuhe auszuziehen. Das begünstigt die Blutzirkulation und beugt Krämpfen vor. Trotz einer Wassertemperatur von sechs Grad und einem filigranen Bootsboden bleiben die Füße und Beine unter dem Spraydeck warm. Es ist weniger die Kälte der Luft als der Luftzug, der die Beine beim Paddeln auskühlt. Solange die Temperaturen nicht zweistellig werden bleibt das Spraydeck auf dem Boot.