Dienstag, 8. Mai 2018

Lech statt Ammer

Lutz und Norbert hatten eine Fahrt an die Ammer angeboten, die aufgrund der bedrohlichen Pegelentwicklung an den Lech verlegt wurde. Ein ganz ansehnliches Rudel Paddel- freunde war mit diesem Tausch zufrieden und fand sich Samstag um 11:00 in Häselgehr ein.


Nach kurzem Geplänkel, Zeltaufbau und Klärung organisatorischer Fragen (sowie nachdem die Autos umgestellt waren, woran ich diesmal keinen Anteil hatte) paddelten wir auf dem unteren Abschnitt (Häselgehr - Hronbach) los.


Ich kenne diesen Abschnitt erst seit dem letzten Jahr. Im August sind wir ihn zweimal mit Kajak-Anfängern gepaddelt. Damals hatten wir Normalpegel und der Abschnitt bot allerhand nette kleine Spiel- und Übungsstellen. Diesmal hatten wir deutlich mehr Wasser.

Das hatte zur Folge, dass alles ein wenig wuchtiger war und dass quasi keine Spielstellen mehr da waren. Jannik brachte es trotzdem fertig mit seinem kleinen Spielboot, das wir im Auto befördert hatten, allerhand "Kaspereien" anzustellen.


Auf einer Kiesbank machten wir - nachdem wir unter dem Naturschutzzentrum auf der Lechbrücke nach Klimm hindurch gepaddelt waren - eine kleine Pause. Die Sonne schien, der übliche Nachmittagswind setzte ein und das Wasser war kalt.


Deshalb hatten viele ihre Trockenanzüge angezogen. Ich hatte mich für den Neoprenanzug entschieden weil ich den erheblich bequemer finde. Im Falle einer Kenterung wäre ich aber sehr schnell ausgekühlt. Klemens hat die Gruppe mittels Selbstauslöser aufgenommen.


Für diese Fahrt auf der "Wanderstrecke" hatte ich mich für die Viper entschieden, die ich im Sommer mit nach Skandinavien nehmen will. Für mittelschweres Wildwasser ist sie ähnlich gut geeignet wie für ruhige Abschnitte oder auch mal einen See.

Dass der hintere Luftsack ganz allmählich Luft verliert wusste ich schon, aber während der Fahrt löste sich vom vorderen Luftsack das Ventil vom Schlauch. Ich muss vor dem Urlaub noch was machen an dem Boot.

Nach Abschluss der Fahrt unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang am Lechufer in Häselgehr. Norbert war auf der Suche nach Minze (und fand welche), wir entdeckten Enzian und die Häselgehrer Holzvorräte für viele lange Winter.

Der Abend auf dem Zeltplatz war eher kurz. Es wurde doch recht ungemütlich kalt und ich sah mit Ungeduld der ersten Nacht im provisorisch hergerichteten neuen Übernachtungsmobil entgegen. Die Nacht war dann aber auch sehr angenehm ruhig. Im neuen Auto schläft es sich selbst auf einem Feldbett sehr komfortabel.

Die Fahrt am anderen Morgen wurde - nach einem ausgiebigen Frühstück - mit einem kleinen Spaziergang zum Steingarten oberhalb des Hotels Styrolerhof eingeleitet. Wir sahen uns diese Stelle an, die bei hohem Pegel durchaus etwas einschüchternd wirkt.


Tatsächlich erwies sie sich anschließend als halb so schlimm. Es gibt eine klare Durchfahrt und die Löcher hinter den Felsen sind gar nicht so tief, dass man nicht doch das eine oder andere Kehrwasser ungefährdet anfahren könnte.


Gestartet sind wir - wie üblich - oberhalb von Steeg. Um zum Einstieg zu kommen überquerten wir - ebenfalls üblich - zunächst die falsche Brücke. Gewisse Traditionen wollen gepflegt sein. Diesmal hatte ich mich für den Prelude entschieden,...
...der mir für diesen etwas engeren "technischeren" geeigneter schien. Tatsächlich war aber so viel Wasser auf dem Fluss, dass ich auch mit der Viper gut zurecht gekommen wäre. Grundberührungen fanden praktisch keine statt. Dichte Luftsäcke sind dennoch von Vorteil.


Da der Fluss rasend schnell war machte ich unterwegs eher wenige Fotos. Erst bei der Pause wurden wieder welche gemacht. Die von Klemens sind erheblich besser als meine. Deshalb streue ich hier in diesen Bericht immer wieder welche von ihm ein. Im Zweifel: das bessere Foto ist das von Klemens, das etwas überbelichtete von mir.


So auch das nachfolgende, zu dem mir die Geschichte fehlt.


Im zweiten Teil dieser Fahrt lösten sich die beiden Gruppen, die wir gebildet hatten, auf. Ich schloss mich der ersten Gruppe an, die sich recht rasant Richtung Häselgehr bewegte. Angetrieben wurden wir von der flotten Strömung und gelegentlichem Paddeln.


In Häselgehr angekommen verpackte ich meine Sachen. Jannik entschied sich seine Ausrüstung erst am anderen Tag Roland mitzugeben. So konnte ich - da alles gepackt war - frühzeitig starten. Nach einem etwas überhasteten Abschied machte ich mich davon.

Ein Teil der Gruppe blieb noch einen weiteren Tag. Ich bin auf die Erzählungen dazu gespannt. Andere wollten noch den Hornbach paddeln. Ob es dazu gekommen ist, weiß ich nicht. Ich war kurzzeitig versucht mitzukommen, aber bei meinem Konditionsstand schien mir eine Spätnachmittagsfahrt auf anspruchsvollerem Wildwasser doch nicht ratsam.

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