Samstag, 18. Mai 2019

Bleilochtalsperrensee


Als ich von meinem formidablen Übernachtungsplatz Richtung Bleilochtalsperre fuhr sah ich schon, dass der Talsperrensee von einer dichten Nebelschicht bedeckt sein würde. Ich hoffte das Beste, erreichte den See und der Nebel lichtete sich allmählich.

Der Ausgangspunkt meiner Fahrt war der Ort Saalburg. Ich hatte mir am Abend vorher schon eine Einsatzstelle ausgesucht, an der ich das Boot neben einem Angelboottrailer ins Wasser schob. Ich hielt mich nicht lange auf und machte mich auf den Weg über den vielfach gewundenen See, der das Tal der einstmals stark mäandernden Saale und ihrer Zuflüsse füllt. Ich konzentrierte mich auf die Ideallinie.

Ganz gelegentlich machte ich mal eine kleine Pause und sah den zahlreichen Anglern zu die sich in ihren Motorbooten zu Erfolg versprechenden Fischgründen bewegten, Echolotgeräte ins Wasser steckten und ihre Leinen auswarfen.


Im Bewusstsein heute richtig Strecke machen zu mässen hielt ich mich aber nicht lange auf sondern paddelte flott voran. So bewältigte ich in drei Stunden ca. 16 Kilometer und war am Ende meiner Fahrt in Harra reichlich kaffeedurstig.


Leider gabs dort aber keinen Kaffee. Trotz Samstag im Mai und (inzwischen wieder) strahlendem Sonnenschein war der kleine Ort ziemlich ausgestorben. Der Schiffsanleger hing traurig schief im Wasser (offenbar hat die EU da eine Fehlinvestition zu verantworten: bei dem Seepegel, der offenbar schon lange so niedrig ist, erreicht kein Dampfer den behindertengerecht ausgebauten Anleger).


Also paddelte ich zurück nach Saaldorf, besuchte einen ebenfalls ziemlich ausgestorbenen Biergarten, bekam Mittags Kaffee und Kuchen und plauderte ein wenig mit der Bedienung. Sie erwartete Gäste um halbeins, wenn der Dampfer kommen sollte.

Kurz erwog ich den Dampfer abzuwarten und mich zu erkundigen, ob sie wohl auf dem Rückweg mich und mein Boot mitnähmen. Das kam mir dann aber doch zu unsportlich vor. Also paddelte ich wieder los. Der Dampfer kam mir da gerade entgegen.

Später kam noch einer, an dessen Beflaggung ich erkennen konnte. dass ein bayerischer Fußballverein ein Spiel gewonnen haben mußte. Mir fällt sowas sonst nicht auf, aber bei der Tagung in der letzten Woche war Fussball ein bedeutsames Thema.

Nach gut sechs Stunden kam ich wieder am Auto an, hatte über 30 Kilometer - quasi "am Stück" - bewältigt und kam mir richtig sportlich vor.


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