Noch im Lauf des Samstags und heute nochmal habe ich eine Probefahrt mit dem kleinen wendigen Boot unternommen. Das vorgesehene Einsatzgebiet des Bootes ist ja Canoe-Freestyle, eine Disziplin, der ich eher skeptisch gegenüber stehe. Ich schaue den Freestylern gerne fasziniert zu, wie sie Probleme auf stehenden Gewässern lösen, die gar nicht da sind. Meine Aufmerksamkeit wendet sich dann aber erstaunlich schnell wieder anderen Dingen zu. Zum Beispiel konkreten Problemen, wie sich sich aus Strömungs-situationen in fließendem Gewässer ergeben, die paddlerisch zu bewältigen sind.
Aus dieser gewissermaßen "ignoranten" Grundposition heraus habe ich mich mit dem Boot erstmal vertraut gemacht. Ich habe es aufgekantet und ertastet, welcher Widerstand in welcher Neigungssituation auf den Rumpf wirkt, ich bin mit meinen Mitteln enge Kurven gepaddelt (das macht das Boot sehr bereitwillig) und habe mich bemüht es geradeaus zu paddeln (das geht erstaunlich gut). Ich habe erfreut wahrgenommen, dass es sich schnell auf Geschwindigkeit bringen lässt, muss erwartungsgemäß konstatieren, dass es keine hohe Endgeschwindigkeit erreicht und deshalb nicht unbedingt für längere Touren geeignet ist. Mein Vergleich beruht allerdings auf häufigem Paddeln des über einen Meter längeren und dennoch leichteren Advantage - ist also gewissermaßen "unfair".
In der Strömung, die weder Samstag noch heute nennenswert ausgeprägt war, reagiert der Rumpf sehr verzeihend. Anders als bei "kantigeren" Wildwasserbooten fließt die Strömung selbst bei aggressivem Aufkanten unter dem runden Rumpf hindurch. Man muss Angriffsfläche "provozieren" - also Bug oder Heck belasten damit die Strömung an der dort steileren Bootswand angreifen kann. Das erfordert noch ein wenig Übung. Und ich sollte mich wohl etwas eingehender mit diesen Freestyle-Techniken befassen. Vielleicht freunden wir uns ja doch noch an.
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