Dienstag, 28. Juli 2009

Die Glomma bei Elverum

Vergangene Woche schon wurde eine Gruppe deutscher Kanu-Touristen von einer von Überflutung bedrohten Flussinsel der Glomma gerettet. Anlässlich dessen wurde den Veranstaltern von der örtlichen Polizei offenbar dringlich geraten die Tour abzubrechen. Diesen Rat befolgten sie dann nicht und jetzt wurde die ganze Gruppe bestehend aus 27 Kindern und Jugendlichen und 4 Begleitern in 15 Canadiern erneut aus dem Fluss gerettet. Mindestens 3 (oder auch 5) Kanus waren wohl in der Hochwasser führenden Glomma gekentert, die Gruppe war in zwei Teile auseinander gezogen, Ausrüstung dümpelte den Fluss hinunter und die Behörden hatten Schwierigkeiten sich einen Überblick zu verschaffen. Sprachprobleme kamen hinzu. Mir gehen diese Meldungen nach weil sie mich an einen Norwegen-Urlaub Anfang der 90er Jahre erinnern, aus dem ich zufällig noch ein Bild des Polizeigebäudes in Elverum habe - die nackte goldene Frau fanden wir damals direkt beim Polizeigebäude recht kurios. Ebenso trägt zu meinem Grübeln bei, dass ich letzthin bemüht bin die Motivation der Gewerbetreibenden im Canadier-Business nachzuvollziehen - diese Touranbieter waren ja einem immensen Druck ausgesetzt. Da bieten sie eine kostspielige Kinder- und Jugendausfahrt nach Norwegen an und können - am Ziel angekommen - den anvisierten Fluss aufgrund des Hochwassers eigentlich nicht befahren. Dass sie es trotzdem tun kann im Nachhinein als Fehlentscheidung bewertet werden - wäre nichts passiert hätte keiner sich darum gekümmert. Jetzt müssen sie die teure Rettungsaktion bezahlen und stehen möglicherweise Regressforderungen von Teilnehmenden gegenüber. Sie meinen nun die Rettungsaktion sei übertrieben gewesen - sie hätten das schon selbst in den Griff bekommen; aber wie sollen die Rettungskräfte so etwas einschätzen? 

Nachtrag: Eben lese ich, das der Veranstalter heute eine zweite Gruppe auf die Glomma schickt. In der Ausschreibung heißt es sinnreich: "Auf der Glomma von Hanestadt nach Elverum erobern wir täglich neue Ufer und schlagen unser Lager mal auf Campingplätzen, mal in Scheunen oder unterm freien Sternenhimmel auf – je nachdem wo wir gerade an Land gespült werden."

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