Gestern haben mich Anita, Klemens und Lias zum Wildwasserkanal in Hüningen mitgenommen. Unterwegs haben wir - der eigentliche Anlass der Fahrt - ein Boot bei Freiburg abgeholt. In Hüningen selbst kamen wir gegen 11:00 Uhr an, besichtigten zunächst die Kanalanlage, an der ich zuletzt vor ziemlich genau einem Jahr war, luden die Boote ab und checkten ordnungsgemäß an der Reception ein. Dann setzten wir die Boote an der Aussatzstelle(!) ein und paddelten zum Kanalende von dem aus wir uns bergauf arbeiteten und uns auf die Weise im einfacheren unteren Bereich warm machten. Ab und zu schleppten wir die Boote am Kanalrand einige Meter weiter nach oben und setzten irgendwo im unteren zweiten Drittel ein. Da ist der Kanal schon ein wenig kniffliger. Richtig schwer ist er ja nun nicht wirklich aber gestern hatte ich fast beständig das Gefühl 10 bis 20 Liter Wasser im Boot zu haben. Das war dann später auch gelegentlich der Fall.
Wir hielten uns ziemlich lange in diesem unteren Bereich auf bis wir entschieden den Kanal auch einmal auf ganzer Länge zu durchpaddeln. Klemens, Lisa und ich machten den ersten "Run" und kamen unbeschadet wenn auch vermutlich nicht besonders glorios durch. Es gelang uns die furchteinflößende erste Walze links zu umfahren nachdem wir notgedrungen durch die weiße Wasserwand des oberen Schwalls hindurchgebraust waren. Dann leerten Klemens und ich unsere offenen Boote aus und es ging weiter durch die eigentlich kniffligeren nachfolgenden gewundenen Abschnitte. Anders als im vergangenen Jahr liess sich der Kanal immerhin kenterfrei bewältigen und die Lust auf einen zweiten Run war geweckt. Den absolvierten Lisa, Anita und ich dann auch während Klemens vom Ufer aus Fotos machte (meine sind im Vergleich zu seinen mal wieder äußerst blass und unscharf). Diesmal ging ich es langsamer an und war etwas experimentierfreudiger, was mir gleich am Anfang eine Beinahe-Kenterung eingebracht hätte: ich fuhr den ersten Schwal viel zu langsam an, wurde von der nachfolgenden Wasserwand stark abgebremst und dümpelte dann etwas hilflos seitlich auf die Walze zu. In der kantete ich aber gerade noch richtig auf und schaukelte wenig elegant mit vollem Boot in den ruhigen Bereich darunter. Lisa ging es fast so ähnlich - sie kollidierte mit einem Playbooter, der ihr Kommen nicht beachtet hatte, konnte sich aber auch aufrecht halten. Anita fuhr souverän durch die brausenden Wassermassen. Bei der anschließenden Abfahrt kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen (vielleicht abgesehen von einer weiteren Kenterung beim mutwillig langsamen Querdurchfahren einer stehenden Welle die aufs Konto meiner Experimentierfreude zu verbuchen ist - inklusive der Knieschürfung beim anschließenden Ausstieg, die mir die kommenden Tage beim Paddeln lästig werden wird).
Am Ende führte Lisa noch einige Rollübungen vor und dann packten wir zusammen, zahlten für weitere volle zwei Stunden Kanalbenutzung weil wir zehn Minuten überzogen hatten und machten uns um mancherlei Erfahrung reicher auf den langen Heimweg, den wir drei Passagiere ziemlich ermattet in großen Teilen verschliefen während Klemens tapfer steuerte...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen