Gestern als wir beim Kanu Witt angelegt hatten und auf unseren Rücktransport warteten konnten wir eben in den Laden gehen weil Wolfgang, der Inhaber zufällig da war. Er hat doch tatsächlich auf meinen Vorschlag hin einen britischen Venture-Ottowa Solocanadier ins Sortiment aufgenommen obwohl im klar ist, dass der potentielle Kundenkreis ziemlich klein ist. Deshalb fühle ich mich doch gleich verpflichtet für das Boot etwas Werbung zu machen. Das fällt mir nicht schwer weil ich das Boot richtig gut finde.
Ich habe das Boot ja beim Murnersee-Treffen kurz ausprobiert und war begeistert von seinem Geradeauslauf (V-Rumpf, wie bei den guten alten MadRiver-Booten) und seiner Wendigkeit (leicht aufgekantet wird der Rumpf rund und drehfreudig). Das Beste: Das Boot ist aus PE (wie diese ganzen Rempel-Kajaks, die auch nach garstigstem Steinkontakt völlig intakt bleiben aber auch wie diese ganzen verbeulten Verleihboote, die nach übelstem Missbrauch Dellen im Boden kriegen aber stetig dicht bleiben). Durch den V-Rumpf ist die Gefahr der Dellenbildung (Oilcaning) relativ gering - im Privatgebrauch ist ohnehin kaum damit zu rechnen. Das Boot kann mit Luftsäcken ausgestatten ohne weiteres im leichten Wildwasser eingesetzt werden, ist Tourentauglich und Martina, die die Eignerin des von mir am Murnersee getesteten Bootes ist, benutzt es für Freestyle-Übungen. Zu allem Überfluss ist es erstaunlich leicht.
Jetzt kann dieses Boot also bei uns in der Nähe erprobt werden.
Zwei einschränkende Bemerkungen sind nötig:
1. Die Sitzaufhängung wurde vom Importeur falsch eingeschraubt. Die Abhängebleche erlauben so, wie sie eingeschraubt sind, keine Variationen beim Einsetzen des Sitzes. Das würde ich durch einfaches "Umdrehen" der Bleche unmittelbar ändern damit man mit nach vorne geneigtem Sitz kniend paddeln kann und die Höhe des Sitzes leichter justierbar wird. Der Importeur ist offenbar ahnungslos.
2. Wolfgang setzt den Preis mit 949,-EUR zu hoch an. In England kostet das Boot unter 600 Pfund. Das entspricht gegenwärtig etwa 640 EUR. Da lohnt sich fast ein (vorab beim engl. Händler angekündigter) Bootskauf auf der Insel mit angeschlossenem Paddelausflug im Lake District. Aber für den hohen hiesigen Preis waren sicher auch Vorgaben des Importeurs verantwortlich und die Fracht ist ja auch nicht unbedeutend. Letztendlich lässt Wolfgang da sicher mit sich reden...
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