Zumal ich morgen wieder ins Büro muss habe ich heute versucht das Explorer-TT-Projekt weiter zu bringen, aber ähnlich wie bei meinem letzten mittelgroßen Holzprojekt bin ich auf halbem Weg am Versagen meines Equipments gescheitert. Diesmal hat die Oberfräse - nachdem ich die erste Leiste fertig hatte - den Geist aufgegeben. Sie ist einfach nicht mehr angegangen nachdem sie ein Weilchen ungenutzt herum lag. Wahrscheinlich hat sich irgendwas fest gefressen.
Ziemlich frustriert habe ich meinen Krempel zusammen gepackt und bin paddeln gegangen. Genauer gesagt zum Poling an der für mich in unserer Gegend anspruchsvollsten Stelle. Nämlich am Golfplatz in Sulzau vom Golfplatzparkplatz aufwärts bis zum Naturwehr unter Schloss Weitenburg. Da war ich im April 2009 ja schon einmal "in bester Gesellschaft".
Wie zuletzt habe ich mein Auto zwischen den Karossen auf dem Golfparkplatz geparkt, das Boot abgeladen, die Uferböschung hinab getragen und bin losgepaddelt. Nach 20 Metern habe ich das Paddel gegen die Polingstange eingetauscht und mich stehend den Fluss hinauf gearbeitet. Das ist mir fast durchgängig gelungen - lediglich an einer Stelle war ich nicht mutig genug und habe mich kniend voran gearbeitet. Die andere Flussseite stellte keine Option dar, da da das Kiesbett so flach war, dass ich stecken geblieben oder in die Flussmitte, in der sich hohe Wellen aufbauten, getrieben wäre.
Nach Unterquerung der Fußgängerbrücke, an deren Oberseite (von unten kommen sonst keine Paddler) ein Schild vor von links kommenden Golfbällen warnt, näherte ich mich der nächsten neuralgischen Stelle. Diese "stand" ich trotz gelegentlicher Grundberührungen durch. Die dort liegenden Steine mussten umkurvt werden ohne dass das Boot von der Strömung erfasst wird. deshalb habe ich mich noch einen halben Schritt weiter hinten ins Boot gestellt damit der Bug freier beweglich ist.
Anschließend ging es weiter vorbei an einen Kajakwrack in der Außenkurve, die - obwohl dort das Wasser tiefer ist - für mich als vorwiegend links Paddelnden und "Polenden" - besser geeignet als die sechte Innenkurve, in der sich Kies abgelagert hat, der zur Flussmitte hin recht abrupt abfällt und der Polingstange wenig Widerstand entgegen setzt.
Allmählich kam die Weitenburg in Sicht unter der sich das Naturwehr befindet (das in Wirklichkeit ein eingefallenes altes Eichenwehr ist). Bis zum Wehr hinauf habe ich es mit der Polingstange geschafft. Darüber hinweg bin ich damit nicht gekommen. Das war aber vermutlich ein taktisches Problem da ich das Wehr zu sehr mittig angegangen habe. Wäre ich weiter rechts hinauf gestakt hätte es klappen können.
Da oben habe ich dann noch ein Weilchen nach einem geeigneten Plätzchen gesucht, an dem ich mir mit dem JetBoil einen Kaffee kochen wollte aber ein solches war nicht zu finden und zu der netten Golfplatzbank, von der aus man den Golferinnen und Golfern bei ihrem nervenaufreibenden Sport zuschauen kann, konnte ich aufgrund widerlichen Uferbewuchs' nicht vordringen. Also bin ich umgekehrt, bin die Strecke, für die ich anderthalb Stunden benötigt hatte in unter einer halben Stunde abwärts gepaddelt und habe mich wieder auf den Heimweg gemacht.