Samstag/Sonntag 05./06.06. – Am Samstagabend wurden die Kursteilnehmer, die allmählich eingetroffen waren, gegen 18:00 Uhr von Hägar begrüßt (nachdem sie sich gegenseitig ausgiebig begrüßt hatten denn wir kannten uns ja schon aus dem vergangenen November). Just in dem Moment kam Gerhard mit dem ich mich im Forum verabredet hatte zum Hallosagen vorbei. Es blieb beim Händedruck. Jetzt haben wir uns mal gesehen. Abends fuhren wir dann zum Lethi Vrt essen und liefen anschließend zurück zum Campingplatz, wo der Abend eine längere Fortsetzung erlebte, von der ich mich irgendwann in meine Zeltvilla abseilte. Wer nur eine Hundehütte dabei hat tut gut daran lange draußen am Lagerfeuer zu bleiben.
Am anderen Morgen fuhren wir in mehreren Autos hinauf über dem Predilpass zum Predilsee auf der italienischen Seite. Dort fanden allerlei vergnügliche Übungen statt, mit denen uns Hägar die Vorzüge des Erfahrungslernens gegenüber der klassischen Meisterlehre anschaulich machte. Es ging vor allem um Bootsgewöhnung und mit dem Ziel das kippelige Boot als festen Standort auf dem Wasser zu erfahren. Die wenigsten dieser Übungen waren wirklich Canadiergerecht, so dass ich wohl noch einige Zeit über dem Protokoll sitzen und grübeln werde, was ich wie auf Stechpaddler übertragen kann. Gruppen mit gemischten Bootsgattungen (Kajak und Canadier) lassen sich in dem Stadium vermutlich schlecht kombinieren. Es war ein langer sonniger Tag mit lästigen Windböen. Trotz Sonnencreme bekam ich doch einen leichten Sonnenbrand (vor allem auf dem Haupt, was mich daran gemahnt mein wohl schon etwas schütteres Haar künftig mit einer Kopfbedeckung zu unterstützen). Am gruseligsten fand ich später – als ich mich grummelnd in ein Kajak gesetzt hatte um mitmachen zu können – die Fahrt weit hinaus auf den See – niemand hatte ein Schwimmweste an, mir wird flau auf großen Wasserflächen, die sehr formalistischen Grundregeln amerikanischer Kanu-Verbände (nie ohne Schwimmweste) leuchten mir nach dieser Erfahrung um so mehr ein.
Erst am späten Nachmittag kamen wir zurück zum Campingplatz, es wurde (kalt) geduscht und dann ging es auch schon zum Letni Vrt zum Essen. Abend saßen wir dann wieder am Lagerfeuer und um Halbzwölf seilte ich mich in mein Zelt ab.
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