Heute nun hat die Eisfahrt stattgefunden, an der ich bereits in früheren Jahren immer wieder teilnehmen wollte, was mir aber zuletzt 2006 gelungen ist. Damals hatten wir strahlend schönes und warmes Wetter. Heute war es 4° kalt als wir starteten. Mir kam das angesichts des Begriffs "Eisfahrt" einigermaßen mild vor. Wie immer war die Eisfahrt gut organisiert - das Frühstück in Konstanz, der Bustransfer von Iznang zurück nach Konstanz und das Essen in Iznang. Gleichwohl fehlte uns so etwas wie ein verbindender Rahmen. So zwei/drei salbungsvolle Worte vor dem Start, ein klar definiertes Startsignal, Informationen über die Anzahl der Teilnehmer am Ziel,... (letztere lassen sich vermutlich morgen im Netz finden).
Rolf und ich hatten uns für meinen schnellen Duralite-Prospector entschieden und starteten weit vorne zusammen mit einigen Seekajaks (derer es außerordentlich viele bei der diesjährigen Eisfahrt gab). Angestachelt durch diese pfeilschnellen Boote paddelten wir in einem ziemlich zügigen Takt und konnten auch einigermaßen gut mithalten.
Es waren wenige andere Canadier unterwegs. Regelrechte Soloboote habe ich keine gesehen, auch wenn zwei Tandemboote jeweils solo besetzt waren. Ein wunderschönes Wood/Canvas-Boot und ein schneller We-No-Nah Itasca sowie Theo (vom Polingtreffen) in seinem OldTown-Trip konnten im vorderen Feld mithalten. In dem W/C-Boot saß Matthias, der sich auch zum Poling-Treffen angemeldet hatte und durchgängig hier auf dem Bodensee einen formvollendeten Northwoods-Stroke ausführte, was mich tief beeindruckt hat. Weiterhin konnte ich (leider viel zu kurz) Sebastian und Tanja kennenlernen, die mit ihrem Bell-Tandem eher gemächlich unterwegs waren. Richtig schnell waren die beiden Drachenboote, die zwischenzeitlich an uns vorbei sausten.
Rolf und ich stellten übereinstimmend fest, dass dieses Flachwasserpaddeln eher nichts für uns ist. Wir kamen zwar flott voran aber es ist doch ein wenig eintönig gerade über ein ruhige Wasserfläche zu paddeln.
Auf der Insel Reichenau wurde eine dreiviertel Stunde Pause gemacht und wir nahmen Müsliriegel, Tee und Apfelsaft zu uns. Andere packten Kühltaschen mit Sekt aus. Wir lernen bei jeder Fahrt dazu...
Anschließend ging es weiter über den Untersee nach Iznang, wo wir am Strandbad anlegten und unser Boot gleich zum Auto trugen. Dort zogen wir die eigentlich unnötig angezogenen Trockenanzüge aus, kleideten uns wieder zivil und nahmen beim Kanuklub Kaffee und Kuchen zu uns da uns das übrige Essenangebot ein wenig zu deftig war. Nach 17km und zweieinhalb Stunden auf dem Wasser (Rolfs GPS-Gerät ermittelte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,6kmh) hatten wir uns wenigstens den Kuchen verdient.
Beim Essen hatten wir ein nettes Gespräch mit Reinhard Ewers zum Rode, der beim Kanuverband für den Wandersportwettbewerb zuständig ist. Ich hoffe, es hat ihn nicht zu sehr frustriert, dass ich nicht bereit bin ein Fahrtenbuch zu führen, das außer Kilometern und Angaben zum befahrenen Gewässer keine weiteren Inhalte enthält. Die Kilometer sind mir ja egal. Mir geht es um die Erlebnisse beim Paddeln und die heutige Eisfahrt war - auch wenn nirgends Eis zu entdecken war - ein schönes.