Max Finkelstein hat einen vergnüglichen Bericht über seine transkontinentale Reise durch Kanada geschrieben. Die Reise hat sich über die Sommermonate von drei Jahren (1997-1999) erstreckt und fand auf der Route Alexander Mackenzies statt, der 1893 als erster Europäer den amerikanischen Kontinent von Ost nach West durchquert hat. Finkelstein streut wohldosiert Mackenzies Reiseaufzeichnungen in seinen sehr persönlichen, teils autobiographischen Bericht ein. Er verfällt dabei erfreulicherweise nicht der Versuchung lange Passagen Mackenzies mit eigenem Erlebtem zu vergleichen sonder beschränkt sich auf ausgewählte Kernstellen.
Die Reise Finkelsteins steht im Vordergrund und das moderne Kanada mit Dammbauten und FastFood-Versuchungen, denen Finkelstein immer wieder erliegt. Genau das macht den Bericht auch so sympatisch.
Finkelstein ist kein Dogmatiker. Wenn er die Möglichkeit hat eine lange Portage auf der Ladefläche eines Pickups abzukürzen nutzt er sie anstatt dem historischen Vorbild folgend das Boot zu schultern und mühevoll den modernen Highway entlang zu stapfen. Auf seiner Reise begegnet er vielen Menschen, die in seinem Buch portraitiert werden. Seine zeitweiligen Reisebegleiter, das Kennenlernen seiner Frau und die Geburt des ersten Kindes werden als Teil des Reise- und Lebensberichts in angemessenem Umfang beschrieben. Zahlreiche Schwarzweißbilder veranschaulichenden Text.
Es ist ein nettes Buch, das sich gut liest - gerade richtig für die gelegentliche Lektüre an regnerischen Sommertagen.
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