Rolands Boot hat bei unserer Aktion am Samstag einen Schaden davon getragen, der nicht sonderlich schlimm ist. Schlimm ist nur, dass wir ihn nicht bemerkt haben und Roland mich darauf aufmerksam machen musste. Am Innensüllrand ist - vermutlich infolge von Steinkontakt bei einer der beiden Kenterungen - an einer Schraube ein Stück Holz ausgesplittert und hat sich so über die Schraube geschoben, dass es abgespreizt hängen blieb.
Bei der Reparatur nun habe ich mir den Umstand zunutze gemacht, dass beim Herausdrehen der Schraube das Holz noch ein Stück weiter abgespreizt wird. In dem Moment, in dem der Spalt am größten war habe ich Leim eingespritzt und in den Spalt geblasen und gestochert bis ich sicher war, dass die größtmögliche Fläche mit Leim bedenkt war. Dann habe ich die Schraube noch weiter raus gedreht, den herausquellenden Leimüberschuss abgewischt und das Holz großzügig mit mehreren Schraubklemmen fixiert.
Damit der Leim genug Zeit zum Abbinden bekam habe und als kleine Bußübung habe ich mich dann mit den Sitzabhängungen befasst, die allsamt locker waren. Bei einer fehlte sogar eine Mutter (amerikanisches Zollgewinde). Um eine solche zu bekommen habe ich ein Eisenwarengeschäft und drei Fahrradläden abgeklappert, die mir aber alle nicht helfen konnten.
Letztendlich habe ich aus Altbeständen eine neue Gewindeschraube mit einer metrischen Mutter verwendet.Schließlich habe ich die alten Halteschlaufen durch neue (innen eingebundene) ersetzt und neue "Painter" eingeknotet. Und zu Allerletzt kamen die Schraubzwingen ab und alle Holzflächen wurden nach einem leichten Anschliff frisch eingeölt.
Dass eine Bußübung so viel Spaß machen kann entspricht so gar nicht der protestantischen Ethik. Aber ich war immerhin knapp drei Stunden zugange (auch weil die erfolglose Suche nach der passenden Mutter einige Zeit und auch mal ein Espresso-Päuschen in Anspruch nahm).
Ich hoffe ja sehr, dass Roland mir noch einmal seinen Explorer leiht. Fürs Poling hat sich dieses Boot in jeder Hinsicht bewährt und Harry Rock macht dafür Werbung (auch wenn er in Wettbewerben einen Millbrook-Souhegan benutzt). Es ist grundsolide, läuft durch den leichten V-Rumpf gut gerade aus, leicht aufgekantet lässt es sich präzise manövrieren und es hat eine sehr gute Sekundarstabilität: wenn man will kann man sich auf ein Bein stellen, so dass das Boot schräg im Wasser liegt. Bis es umkippt muss man einige Anstrengungen machen. Aber auch das gelingt, wenn die Strömung ein wenig nachhilft. Das haben wir am Samstag erlebt.
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