Samstag, 3. Dezember 2011

Von Vaihingen nach Bietigheim


Nachdem die Jagst fortwährend Wassermangel aufweist haben "wir" uns für die Befahrung der Enz entschieden. Die Wetteraussichten waren nicht besonders viel versprechend und so schrumpfte die Zahl der ursprünglich zahlreichen Interessierten auf letztendlich drei Teilnehmer.

Wolf hatte die längste Anreise und wartete bereits zusammen mit seiner vierbeinigen Begleiterin Ronja an der Einsatzstelle auf uns. Stefan und ich hatten uns in Bietigheim an der Aussatzstelle beim Viadukt getroffen, mein Boot umgeladen und waren - mein Auto zurücklassend - nach Vaihingen gefahren.

Dort ließen wir bei immer schöner werdendem Wetter die Boote zu Wasser. Auch der Enzpegel war extrem niedrig - der Flussgrund war eigentlich immer zu sehen, gelegentlich stieß das Paddel an und ganz selten auch mal das Boot.


Wir paddelten sehr gemächlich und ohne Eile, plauderten und genossen die Sonne, die anfangs beständig schien. Sie veschwand erst im Laufe des Tages hinter Wolken, aus denen es dann auch ganz gelegentlich ein klein wenig tröpfelte. Auf unserer 18 Kilometer langen Strecke hatten wir drei Wehre zu überwinden.

Gleich unterhalb des ersten Wehrs machten wir gegen 12:00 Uhr eine kleine Pause, tranken Glühwein aus der Thermosflasche und frisch gekochten Kaffee. Dann paddelten wir vorbei an alten Weinbergen, Fachwerkhäusern und kleinen Dörfern zum nächsten Wehr.


Unterwegs war hier und da die Andeutung eines Schwalls zu überwinden, was angesichts der geringen Wasserwucht keine Schwierigkeiten bereitete.

Am zweiten Wehr befand sich eine Baustelle. Wir haben spekuliert, ob dort wohl eine Bootsrutsche entsteht. Direkt neben dem Wehr ist ein Kanuverleih angesiedelt, der über verblüffend gutes Bootsmaterial verfügt. In der Regel sind die Verleihboote ja schwere unförmige PE-Wannen.

Dieser Verleih verfügt über ein Auswahl duchaus brauchbarer Royalex- und Twintexboote. Einigen davon ist natürlich der wenig sorgsame Umgang unkundiger Nutzer deutlich anzusehen.


Nach Überwindung eines weiteren Wehrs kamen wir schließlich in Bietigheim an. Oberhalb der Stadt hat der Bietigheimer Kanuklub sein Anwesen - vom Wasser aus ein Prachtbau mit vorbildlichem Steg. Ich wunderte mich sehr über die Slalomstrecke auf Flachwasser. Ich kenne ja ein paar Bietigheimer und die können mir sicher erklären, wozu die ganzen abgehängten Stangen gut sind. Dann fuhren wir unter dem beeindruckenden Eisenbahnviadukt hindurch.

An der Aussatzstelle entluden wir die Boote, beluden das Auto, sahen noch ein Drachenboot vorbei flitzen und fuhren dann langsam nach Vaihingen, wo die Boote erneut umgeladen wurden. Danach verabschiedeten wir uns, Ronja bekam noch ein paar Hundekekse (die ich als Belohnung für artiges Verhalten für Røskva immer in der Tasche habe) und fuhren in unterschiedliche Richtungen nach Hause. Ich ließ mir richtig viel Zeit weil ein böiger Wind wehte, der das Boot auf dem Autodach gelegentlich ein Stück nach rechts oder links schob. Dabei hatte ich es wirklich festgezurrt.

Für Morgen ist Sturm angesagt. Ich bin gespannt ob etwas aus meinen geplanten Flussspaziergang wird.

1 Kommentar:

  1. Hallo Axel,

    das mit dem Hinweis auf den Verleiher "Die Zugvögel" war wirklich klasse. Wir waren am Samstag auf der Enz und sind deren "Hausrunde" gepaddelt. Wir hatten ein ganz guten Canadier von Robson.

    Die Tour hat uns auch sehr gut gefallen. Die Enz ist ein schöner Kleinfluss.
    Auf meinem Blog gibt es auch ein paar Fotos.

    Viele Grüße,

    Matthias

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