Sonntag, 23. Juni 2013

Vierzig Meter auf der Blau


Dieses Wochenende war bestimmt vom Sicherheitskurs für den Landesverband. Die Vorbereitung des Kurses war schon etwas turbulent und auch in seinem Verlauf mussten Rüdi und ich improvisieren aber alles in allem haben wir uns ganz gut geschlagen. Die Teilnehmer hatten Spaß und konnten allerhand dazu lernen und auch wir kriegen immer wieder wichtige Hinweise darüber, was besser gemacht werden könnte. Wir versuchen sie in die künftige Kursplanung einzubauen.

Unzweifelhaft gelungen ist der Erste-Hilfe-Vortrag, den Thomas gezielt auf die Bedürfnisse von Wildwasserpaddlern abgestimmt hat. Das gleiche gilt für die anschließenden Schwimmübungen im Iller-Kanal. Es galt in Kehrwasser zu kommen, Paddel über den Kanal zu befördern und als angeseilter Helfer einen Ohnmächtigen aus dem Wasser zu holen.


Zwischenzeitlich gab es etwas zu essen, Flaschenzüge für die Materialbergung wurden gebaut  und abends saßen wir lange am Feuer und tauschten - unter anderem - die üblichen Schreckensgeschichten aus dem Leben passionierter Wildwasser-paddler aus.

Am anderen Tag beschäftigten wir uns zunächst mit Kommunikation im und am Wasser um dann an die Blau zu fahren. Sie fließt noch in Ulm durch den Blaupark, in dessen Mitte ein kleines Wehr liegt.


An diesem Wehr unternahmen wir unterschiedliche Experimente. Die Hauptaufgabe war es zielgerichtet im stark strömenden Wasser voran zu kommen um z.B. an Unfallstellen oder zu bergendes Material zu kommen. So erprobten einige das Waten mit Hilfe von Stangen...

...oder das Waten in Gruppen, die sich gegenseitig stützen. Was auf dem Bild wie ein Sirtaki aussieht ist eine effiziente Methode schnell bewegtes Wasser zu durchqueren.


Schließlich ging es für einige in die Boote und Material wurde ins Wasser befördert. Unterschiedliche Methoden, dieses Material zu bergen wurden durch gespielt. Schließlich gab es auch Menschen zu retten - in Ermanglung bereitwilliger Kursteilnehmer ging ich immer wieder ins Wasser. Künftig müssen wir durch eine klare Gruppeneinteilung dafür sorgen, dass die Teilnehmer abwechselnd schwimmen und bergen. Denn irgendwann saßen quasi alle -einschließlich Rüdi - in ihren Boote und ich hechelte am Ufer entlang um mich oder Bootsmaterial ins Wasser zu befördern. Zwei mal paddelte ich schließlich selbst die ca. 40 Meter auf der Blau und spielte ein wenig in den Wellen, die sich an dieser Stelle bilden.


Dann verlieh ich auch mal mein Boot und nahm meine Uferläufe mit Material für die Bergung erneut auf. Ganz am Ende musste ich feststellen, dass die längeren Schwimmeinlagen für geringfügigen Wassereinbruch in meine neue alte Kamera gesorgt hat. Deshalb sind viele Bilder so milchig geworden. Teils musste ich auch welche mit absonderlichen Streifen aussortieren. Ich bin gespannt, ob es mir gelingt das Wasser wieder aus der Kamera zu bekommen. sonst muss jetzt wohl doch mal eine neue her.

Die abschließende Sichtung von sicherheitsrelevantem Material und eine Feedbackrunde schlossen den zweitägigen Kurs ab. Ich stelle fest, dass wir allmählich routinierter werden aber ein paar Verbesserungen können wir immer noch in das Kursgeschehen einbauen. Vor allem sollten wir uns künftig noch ein wenig gründlicher vorbereiten und klarer unsere Rollenverteilung festlegen.


Dass bei diesem Kurs für die Lizenzverlängerung von Übungsleitern keine Canadierpaddler dabei waren, ist fast keiner Erwähnung mehr wert. Unter den Vereinstrainern gibt es quasi keine Stechpaddler. Das hat in starkem Maße damit zu tun, dass in den Vereinen - abgesehen vom Wettbewerbsbereich - kaum technisch orientiertes Canadierpaddeln stattfindet. Vielleicht ändert sich das ja allmählich...

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