Und gleich nochmal ging es an diesem Sonntag auf die Erms. Solange die Pegel es hergeben wäre es schade, wenn wir die Möglichkeit nicht nutzten. Das Wetter erwies sich auch als erstaunlich beständig. Eigentlich war Regen angesagt (und graue Wolken drohten auch auf der Fahrt mit solchem) aber die Sonne schien aus allen Knopflöchern und Postkartenwolken verteilten sich über den Himmel.
Thomas und ich hatten uns noch einmal verabredet. Ich hatte versucht noch ein paar Mitstreiter zu werben aber vermutlich hätte ich das Stichwort "Regen" nicht in die Aufforderung einflechten sollen. Jedenfalls habe ich damit wohl alle potentiellen Mitpaddler abgeschreckt. Wir ließen uns davon nicht beirren und gingen die Fahrt zu zweit an. Thomas fährt den Bach gelegentlich sogar allein. Man kann sein Boot gut an der Einsatzstelle deponieren und das Auto nach Neckartenzlingen stellen.
Dann kann man mit dem Rad zurück nach Riedrich oder sogar zu Fuß am Fluss entlang laufen und alle irgendwie kniffligen Stellen vorher ansehen. Insbesondere das Schrägwehr sollte man sich genau ansehen. Selbst über Nacht kann da Treibholz hinein gespült werden.
Wir sausten es nach eingehender Inspektion hinunter und genossen die sich anschließende Strecke mit den vielen kleinen Kehrwassern. Ich bereue, dass ich nicht mitgezählt habe, wie viele ich angefahren habe. Es waren gefühlt ungefähr 100.
Immer wieder wird der Bach spritzig und kleine wellige Abschnitte sind zu bewältigen. Hier und da ist ein Schwall, der zum Spielen einlädt und die sonnigen Bedingungen verleiteten mich dazu jede Menge Bilder zu machen.
So ein kleines gelbes Boot und ein in die Sonne gerecktes rotes Paddelblatt machen sich richtig gut vor dunkelgrünem Hintergrund.
Das Ufer ist gesäumt von netten kleinen Gärten, Gartenhäusern, Scheunen. Fast alle haben einen Zugang zum Wasser und in meiner Phantasie habe ich mir heute ein ganzes Bündel Immobilien angeeignet, an deren Wasserkante sich ein kleiner Slalomparcours anlegen lässt.
Am Ausstieg in Neckartenzlingen wartete René auf uns, der eine Fahrradtour unternommen hatte. Wir verabredeten uns im Biergarten in Mittelstadt, wo wir schließlich Getränke zu uns nahmen und ein paar der drängendsten Weltprobleme lösten.
Auf dem Rückweg besuchte ich noch unseren
örtlichen Kanuhändler, der von Hochwasserschäden nicht verschont geblieben ist. Seine Leihbootflotte konnte gerettet werden aber alles, was im Tiefparterre seines Ladens gelagert war ist jetzt nur noch Sperrmüll.
Mehr Bilder dieser sonnigen Sonntagsfahrt gibt es
in einer Bildergalerie. Gedauert hat das Ganze erneut ungefähr drei Stunden - das ist also auch mal Spätnachmittags nach der Arbeit machbar...
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