Ich hatte gestern spontan Urlaub für heute beantragt weil das Wochenende verregnet sein soll und für Freitag schönes Wetter prognostiziert wurde. Im übrigen fällt dieses Jahr ja der Urlaub aus. Da kann es nicht schaden tageweise Urlaub zu machen.
Heute hatte ich beschlossen von Sulz nach Horb zu paddeln. Zu diesem Zweck brachte ich am Morgen das Boot nach Sulz, fuhr zurück nach Horb (eine Baustelle mit Umleitung brachte meinen Zeitplan etwas ins Wanken) und fuhr mit dem Zug um 09:17 Uhr zurück.
In Sulz fand ich mein Boot unbeschadet wieder vor, was nicht jeder von seinem Boot sagen kann. Das Hochwasser hat offenbar jede Menge Verleihboote mitgerissen. Die Trümmer dieser Boote pflastern nun das Neckarufer, was kein erheiternder Anblick ist.
Wetter und Stimmung waren jedoch erheblich aufmunternder und ich ließ mir Zeit und fotografierte viel. Ich habe jede Menge Bilder in einem Webalbum abgelegt.
Ich sah mir die eine oder andere potentielle Übernachtungsstelle auf dieser Strecke an weil ich sicher noch einmal eine Übernachtungstour (wie im Mai) unternehmen werde - im Idealfall mache ich das dann auch mit dem Zug. Dafür müsste ich jedoch das Boot schon am Abend vorher in Sulz anketten.
Kurz vor Fischingen mündet der Mühlbach in den Neckar. Den paddelte ich 15/20 Meter hoch bis ich nicht mehr weiter kam.
Am Wehr in Fischingen ließ ich das Boot die schräge Ebene hinunter gleiten. Ich selbst tastete mich vorsichtig hinterher.
Das selbst gebaute Ruderboot aus einem alte Ölfass hatten die Besitzer offenbar rechtzeitig vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht. Ich sah dabei zu, wie es wieder zu Wasser gelassen wurde. Offenbar wurde zu diesem Zeck ein regelrechter kleiner Kran installiert.
In Fischingen machten sich - als ich da vorbei kam - am Anleger des Bootsverleihs einige wagemutige Gäste für eine Bootsfahrt bereit. Ich paddelte vorbei und schwenkte weiter unten ins Kehrwasser - auf die Gefahr hin mich aufzuspielen. Es gibt hier so wenige Kehrwasser.
Dafür hat der Neckar immer wieder einige steilere plätschernde Abschnitte, an denen sich auch mal kleine Wellen bilden.
An der alten Pfahljochbrücke machte ich kurz Pause, aß etwas mitgebrachten Proviant und brach dann bald wieder auf.
Mir war daran gelegen nicht zu viel mit den Leihbootfahrern zu tun zu bekommen. Dennoch bog ich an der Glattmündung links ein und arbeitete mich mit der mitgenommenen Polingstange ein ganzes Stück die Glatt hinauf. Besonders weit kam ich allerdings nicht weil der Pegel dieses kleinen Seitenflusses relativ niedrig war und bald nach der Straßenbrücke ein steiler seichter Abschnitt kam, den ich selbst mit der Polingstange nicht bewältigte.
Dafür wagte ich die Durchfahrt über die beiden Sohlschwellen bei Dettingen. Das Boot nahm dabei überhaupt kein Wasser über sondern schwamm beim Eintauchen in das verwirbelte Unterwasser gut auf. Lediglich das Heck erhielt jeweils einen Schlag.
Schließlich erreichte ich kurz vor Horb die überdachte Fußgängerbrücke, die ich schon vom Zug aus fotografiert hatte.
Zu diesem Zeitpunkt war es schon recht warm geworden, die Strömung ließ nach und ich fühlte mich etwas ausgepumpt. Ich ließ mich treiben und genoss die Landschaft. Immer wieder plätscherten kleine Wasserläufe von links und rechts in den Fluss.
Der Himmel zog langsam zu und es wurde schwül. Bremsen wurden aktiv und ich erschlug die eine oder andere. Ich erreichte Horb und hätte dort im Kiosk der Gartenschau gerne etwas zu mir genommen aber laute Musik einer eher widerlichen Stilrichtung schreckte mich ab.
Ich legte also rechtsseitig an, verstaute Boot und Ausrüstung am Geländer des Radwegs und holte das Auto.
Ich war morgens um 8:00 in Tübingen gestartet und kam letztlich gegen 14:00 Uhr wieder nach Hause.
Dort legt ich mich zu einem kleinen Nickerchen hin und wachte erst gegen Halbfünf wieder auf. Die Fahrt war wohl doch anstrengender gewesen als ich gedacht hatte. Oder ich bin aus der Übung.
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