Montag, 11. Mai 2015

Horb statt Rottweil


Eigentlich wollten wir ja mal wieder den Neckar bei Rottweil ansteuern, aber der Pegel war schon unter 100cm gefallen und uns hätte dort eine etwas "kratzige" Abfahrt mit einge-schränktem Spaßpotential erwartet. Deshalb starteten wir an diesem sonnigen Sonntag in Horb.


Der Neckarabschnitt in und unterhalb von Horb bietet zahlreiche kleine Schwälle und Kehrwasser, in denen wir uns gründlich austobten. Wir waren in zwei Canadiern, zwei Solo- und einem Tandem-Wildwasserkajaks unterwegs und der Neckar hatte einen geringfügig höheren Pegel als sonst.

Dieser Pegel sorgte für erstaunlich viele kleine Surfwellen, in denen wir ausgiebig Surfversuche anstellten. Es klappte unterschiedlich gut aber wir hatten auch bei Fehlversuchen viel Spaß und probierten es dann eben gleich noch einmal. In und an einzelnen Wellen hielten wir uns richtig lang auf.

Die auf der Strecke liegenden Wehre sahen wir uns immer sehr genau an bevor wir sie hinunter rutschten oder umtrugen. Drei von vier Wehren konnten so befahren werden, auf wenn die Abfahrt nicht immer richtig sanft war. Wir hatten Bootsmaterial gewählt, das auch mal etwas Grundberührung verkraftet.


Mac war so nett gewesen Ruth, die erst mit dem Paddeln anfängt, im Topo-Duo mit zu nehmen. Die beiden spielten sich allmählich aufeinander ein und Ruth lernte auf diese Weise das richtige und mutige Aufkanten und die Einschätzung von Strömungssituationen. Für Mac war es natürlich auch ein ziemliche Umstellung so einen langen Bug vor sich her zu schieben.


Das zweite Wehr in Mühlen fuhren René und ich. Die anderen umtrugen es. Es wird gegenwärtig umgebaut und es steht zu erwarten, dass es in Zukunft gar nicht mehr befahren werden kann weil kein Wasser mehr übrig sein wird: auf beiden Seiten wird Wasser zur Stromgewinnung abgeleitet.

Immerhin wird das rechts abgeleitete Wasser unmittelbar wieder in den Fluss gespeist. So ist ein Mindestpegel unter dem Wehr gewährleistet. Ob der zum Paddeln reichen wird oder ob man da nun künftig treideln muss wird sich zeigen.


Unterhalb des Wehrs machten wir eine ausgedehnte Pause am Flussrand.

Das Wehr in Eyach, das generell umtragen werden muss habe ich diesmal rechts umtragen. Der dort früher befindliche illegale Stacheldraht ist jetzt nicht mehr da und Boote lassen sich relativ einfach über eine Böschung um das Wehr herum ziehen und tragen.


Alle anderen wählten die herkömmliche Umtragestrecke zwischen Wasserableitung, Fischtreppe und Fluss. Das ist immer wieder eine blöde Aussteigsituation zwischen abfließenden Strömungen über eine Betonstufe und ziemlich unwegsame Bruchsteine.


Das nachfolgende Wehr bei Börstingen schließlich konnte wieder hinunter gerutscht werden. Unterhalb dieses Wehr beim Zusammenfluss der verschiedenen Flussarme befindet sich eine sehr schöne Spielstelle mit einer Minisurfwelle und einer sehr klar definierten Stromzuge. Da hielten wir uns erneut länger auf.


Dann ging es weiter Richtung Weitenburg, wo ein Naturwehr und mehrere Neckarkurven durch den dortigen Golfplatz noch einmal spritzige und spassige Verhältnisse bieten.


Ich stieg am Wehr aus und machte ein Reihe von Fotos und Filmchen, die ich in einem Webalbum abgelegt habe. als letzter rauschte ich dann auch (noch einmal von ganz oben) den stark strömenden und welligen Abschnitt hinunter und nahm jedes Kehrwasser, das rechts oder links zu finden war.


Kurz drauf kamen wir in Bieringen an, wo die Aussatzstelle vom letzten Hochwasser ziemlich stark "mitgenommen" wurde. Die dort sonst befindliche Keisbank ist weitgehend abgetragen und es ist jetzt etwas mühsamer die Boote aus dem Wasser zu bekommen.

Wir zogen uns um, holten die Autos aus Horb, verstauten und verluden unsere Ausrüstung und stiefelten dann über die Fußgängerbrücke in den Ort um noch Kaffee und Kuchen zu uns zu nehmen. Kuchen gabs Nachmittags um kurz nach Vier aber schon nicht mehr. Wir begnügten uns mit Butterbrezeln.

Dann fuhren wir heim, wo wir am Bootshaus buntes Treiben vorfanden. Unter anderem fanden wir einen nagelneuen über 20 Jahre alten M.E. vor, den Charly und Sabine aufgetrieben haben. Das neue alte Boot wurde ausgiebig bestaunt und gewürdigt. Sie hatten ihn gerade eingeweiht und gleich damit ihre Grenzen überschritten. Sie können noch allerhand mit dem Boot lernen und werden sicher noch viel Spaß damit haben.

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