Samstag, 16. Mai 2015
Süllrand-Workshop
Relativ spontan kam heute der schon länger geplante Süllrand-Workshop zustande für den ich mir in der vergangenen Woche - auf recht abenteuerliche Weise - eine Hobelmaschine gekauft habe, die seitdem liebevoll "Duschkopf" genannt wird. Es ist die lange Geschichte eines wechselhaften Konsumabenteuers, die den Rahmen dieser Berichterstattung sprengen würde...
Der erste Samstag nach Himmelfahrt ist - wie wir seit heute wissen "internationaler Süllrandtag" und wird unter anderem damit begangen, dass in amerikanischen Canadieren Engländer herumliegen. Das macht den Tag auch unzweifelhaft international.
Charly und Sabine entfernten unter Zuhilfenahme eines Meißels die Vinylsüllränder an ihrem fast neuen Wen-No-Nah Prospector.
Die herausfallenden Nieten wurden sorgsam auf einer Plane gesammelt damit barfuß laufende Paddlerinnen und Paddler künftig nicht in scharfkantige Aluminiumhülsen treten. Der Prospector schwabbelt ohne Süllränder entsetzlich und verliert gänzlich jede Stabilität.
Rolf ölte unterdessen die Süllränder an seinen Booten - und auch an einigen anderen, die da herum lagen. Solange das Öl noch feucht ist glänzen die Süllränder wie frisch lackiert.
Eckhard, der seinen neuen Robson Brooks dabei hatte, wirkte auch schon ganz wankelmütig, entschied sich aber dann die schwarzen Süllränder an dem schwarzen Boot zu lassen. Die Kombination sieht ja auch ganz edel aus. Vorläufig kann man das so lassen.
Wir bereiteten dann die neuen Süllränder vor indem wir die etwa fünf Meter langen Eschenleisten, die Matthias aus dem Sägewerk in Ofterdingen besorgt hat, durch die Kreissäge schoben. Wir trennten sie der Länge nach in einen breiten Innensüllrand und einen schmaleren Außensüllrand auf.
Anschließend wurden sie durch den "Duschkopf" geschoben, der ideal für diesen Zweck geeignet ist. Für größere Objekte würde ich die Hobelmaschine nicht verwenden, aber die Eschenholzleisten werden verlässlich durch die Maschine gezogen und kommen glatt und eben auf der anderen Seite wieder heraus.
Zwischenzeitlich versorgte Ruth uns mit einem großen Topf Maultaschensuppe. Es wurde gemütlich gespeist und es wurden Paddelpläne geschmiedet. Klemens war auch eingetroffen und viel deutet darauf hin, dass wir morgen mal wieder auf die Nagold gehen.
Angi beschäftigte sich unterdessen mit dem Outfitting ihres neuen Quake. Der Vorbesitzer hat den Bulkhead rigoros zurück gestutzt weil er sich offenbar lieber mit Gurten festgeschnallt hat. Angi baut jetzt den Bulkhead wieder auf und fügt Schaum an den Seiten ein.
Von ihr wurde auch der vortreffliche Erdbeerkuchen beigesteuert, den wir später noch nebenher vertilgten.
Allmählich nahmen wir wahr, dass wir mit dem einen Tag doch nicht recht hin kommen. Matthias half kräftig mit aber es zeichnete sich ab, dass die gewählte Befestigungsmethode mittels Durchbohren kleiner Abstandshölzer doch mehr Aufwand beinhaltete, als erwartet.
Unterdessen komplettierte Claudius die neuen Süllränder, die ich an seinen Prelude montiert habe, mit Deckplates. Ich habe ihn überredet die alten Deckplates noch einmal zu verwenden, aber wir sind beide mit dem Resultat nicht recht zufrieden.
Er schlägt vor, dass ich einen Ideenwettbewerb ausschreibe. Wer also eine gute Idee hat, wie wir das besser lösen können, ist herzlich eingeladen, einen Kommentar zu verfassen.
Irgendwann fingen wir an Werkzeug zusammen zu ramschen und aufzuräumen. Der arme Charly werkelte unverdrossen weiter an seinem Prospector. Er wird wohl auch morgen noch daran arbeiten. Dann stehen auch noch die kniffligen Feinarbeiten bevor: die Sitzabhängungen müssen angefertigt und die Thwarts wieder an den richtigen Stellen eingefügt werden. Aber wenn das fertig ist, und die dann fälligen Schleifarbeiten abgeschlossen sind, ist der Prospector ein erheblich schöneres Boot geworden.
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