Claudius wird ungeduldig (und hat am Wochenende seinen Pyranha-Prelude überstrapaziert) und ich habe zu viele Überstunden. Deshalb habe ich mir diesen sonnigen Donnerstag frei genommen und mich am Vormittag erneut über den Süllrand des Prelude her gemacht.
Zunächst wurde Werkzeug zusammen geramscht und das Boot aus der Werkstatt heraus gewuchtet. Dann sind wir zum Bootshaus gefahren und ich habe das Boot aufgebockt und - mit jeweils einem Ende gegen einen Pfosten abgestützt - die Oberkante des Süllrands mit Hilfe des Bandschleigfers gerade geschliffen.
Dann konnte ich die Oberfräse ansetzen und große Teile des Süllrands abrunden. Leider nicht alle - da, wo der Süllrand zu schmal ist konnte die Untzerseite nicht gefräst werden. Dort musste ich dann mit einen kleinen Hobel nacharbeiten.
Die Klappböcke mit den Riemen haben sich für diese Arbeit als ideal erwiesen. Das Boot kann in geradezu jeder Position fixiert und kraftvoll bearbeitet werden - solange man in Richtung des Balkens arbeitet, an dem sich Bug oder Heck abstützen.
Der winzig kleine Hobel, den ich mal auf irgendeinem Flohmarkt erstanden habe, hat sich erneut bewährt. Er lässt sich fein einstellen und kann dicht an der Bordwand geführt werden. So bekamen die Unterseiten der Süllränder außen auch eine durchgehende Rundung.
Schließlich habe ich das Boot so "mittelfein" bearbeitet wieder im Bootshaus eingelagert. Claudius holt es sich ab und wird die Schleifarbeiten erledigen. Ich habe ihm vernünftiges Schleifpaper ins Boot gelegt: "P36" für die wirklich groben Arbeiten, bei denen Material abgetragen wird, und "P120" für Feinarbeiten.
Feiner muss für meinen Geschmack nicht geschliffen werden. Alle weiteren Schleifarbeiten erledigt die Zeit - das Ergebnis nennt man dann "Patina". Wenn die Schleifarbeiten abgeschlossen sind wird das Holz gründlich mit Leinöl behandelt (5/6 Mal in 20-Minuten-Abständen eingepinselt und dann mit Küchenpapier poliert. Das Papier sollte man verbrennen oder mit Wasser tränken bevor es in den Müll kommt).
Zwischendurch wurde Kaffee getrunken (Matthias, Geritt und Anton kamen auch ans Bootshaus) und geplaudert. Am Nachmittag wollen Matthias und ich noch nach Hechingen fahren und uns den Starzelverlauf in der Stadt ansehen. Sobald wir mal wieder Hochwasser haben wollen wir da mal durch paddeln.
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