Samstag, 15. Dezember 2018

Gefrierpunktpaddeln

Meine letzte Paddelunternehmung die diesen Titel trug, habe ich mit Rolf unternommen. Ich wußte doch, dass ich einen Bloggeintrag irgendwann schon mal mit diesem Titel versehen habe. Dass das schon wieder zehn Jahre her ist, ist irgendwie erschreckend.


Es sind unspektakuläre Fahrten, die wir bei diesen Temperaturen unternehmen. Man geht kein Risiko ein - das Wasser mag zwar noch recht warm sein, aber nass werden ist alles andere als ratsam.

Beim Brötchenholen vor dem Frühstück habe ich wahrgenommen, dass die Luft zwar kalt aber sehr trocken ist. Ich hatte gleich Lust auf eine Paddelunternehmung und bereute schon, dass ich dieses Jahr nicht zur Heiße-Herzen-Fahrt aufgebrochen bin.

Mir fehlen dazu die Mitstreiter und eigentlich habe ich auch keine Lust auf den damit verbundenen Mummenschanz und den "Eventcharakter" dieser Massenveranstaltung. Winterliches Paddeln ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches für uns.

Ich hatte mich warm eingepackt und als dann auch die Fingerkuppen in den Handschuhen warm geworden waren (auf Höhe der Jugendherberge) setzte der "Flow" ein. Drei Eisvögel begleiteten mich (oder war es dreimal derselbe?). Die Stadt war noch nicht recht wach. Einzelne Passanten waren unterwegs zum Weihnachtsmarkt (jetzt da der Schokoladenmarkt hinter uns liegt blockiert der Weihnachtsmarkt die Innenstadt), jede Menge Federvieh war auf dem Wasser. Die Biester werden jetzt scheu weil ihnen nicht mehr täglich Kähne und Boote begegnen. Fast bekommt man ein schlechtes Gewissen.

Als ich zuhause aufbrach hatten wir noch -2°C. Da die Wassertropfen auf dem Süllrand gefroren nehme ich an, dass die Luft weiterhin recht frostig war. Wasser und Boden sind noch eingermaßen warm. Richtig Winter ist noch nicht. Aber uns steht eine kalte klare Nacht bevor. Mal sehen, ob ich morgen früh nochmal so tapfer bin das Boot aus seinem Premiumplatz im Bootshaus herauszunehmen und damit über den Neckar zu flitzen.


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