Donnerstag, 3. Juni 2021

Untersee und Reichenau

 

Ich war an diesem Feiertag mal wieder früh wach, frühstückte gemütlich und entschied mich spontan dafür an den Bodensee zu fahren. Für meine Verhältnisse spät kam ich gegen 8 Uhr in Iznang an, lud das Boot ab und setzte es beim Kanuklub daselbst ins Wasser.

Vor dem Abladen hatte ich noch die sanitären Einrichtungen des Klubs genutzt für deren Existenz ich außerordentlich dankbar bin. Ich schulde der Vereinskasse jetzt eine angemessene Spende. Ach ja, geparkt habe ich beim Strandbad in Itznang, dessen Parkplätze erstaunlicherweise gebührenfrei sind. Auch das hat mich freudig überrascht.


Weniger freudig stimmte mich der einsetzende Nieselregen. Ich paddelte munter drauf los und peilte erst einmal die Halbinsel Mettnau an. Der Regen ließ nach und ich legte am anderen Ufer angekommen erstmal an um meinen Pulli auszuziehen. Mir war warm geworden.


Schließlich umrundete ich die Inselspitze, fuhr ein Stück in den "Markelfinger Winkel" hinein, steuerte dann aber am Nordufer entlang paddelnd die Insel Reichenau an. Neidvoll betrachtete ich die zahlreichen "Privat"-Schilder an Seegrundstücken, auf denen teils imposante, teils aber auch ziemlich heruntergekommene Häuser stehen. Meiner Ansicht nach sollte generell ein angemessen breiter Streifen des Ufers der Allgemeinheit gehören. 

Die Strecke von Allensbach zum Durchstich durch den Damm nach Reichenau zog sich ein wenig. Ich hatte die Distanzen unterschätzt und mir war nicht ganz klar, wie und ob ich durch den Durchstich paddeln konnte. Bei den Eisfahrten (20102012, 2014) hatten wir immer die Südrute genommen.

Der Durchstich ließ sich komfortabel paddeln. Segelboote und die meisten Motorboote kommen da jedoch nicht hindurch. Ich war rechtschaffen ermattet und steuerte am Anleger der Insel die Kiesbank an. Dann holte ich mir in einem Imbiss eine Brezel und einen Kaffee.

Frisch gestärkt machte ich mich schließlich wieder auf nach Iznang. Und auch dieser Abschnitt der Fahrt zog sich erstaunlich lang. Die Sonne brannte vom Himmel. Ich hatte mich natürlich nicht eingecremt und die vielen Motorboote erzeugten lästige Wellen. 


Nach viereinhalb Stunden kam ich wieder in Iznang an. 

Ich hatte bei einer Durchschnitts-geschwindigkeit von 5.8 Kilometern 27 Kilometer zurückgelegt und das waren ungefähr 10 zu viel für meinen Trainingsstand. Ich gönnte mir im Strandcafé einen weiteren Kaffee nebst einem Stück Apfelkuchen und machte mich gegen 14:30 Uhr auf den Heimweg. 

Auf der Autobahn, über die ich am Morgen noch reibungslos zum See gekommen war, staute sich jetzt der Urlaubsverkehr gen Süden. Gewitterwolken zogen auf. Es fing wieder an zu regnen. Für mich war das eine willkommene Abkühlung.


1 Kommentar:

  1. Super Respekt... Das war wirklich eine amtliche Runde zumal die Querungen je nach Wind und Wellen immer zum "pain in the ass" werden können.

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