Samstag, 12. Juni 2021

Urlaubsfahrt

Dass ich im Juni Urlaub mache stand schon lange fest. Dass er auf eine gute Woche abgekürzt würde und doch noch nach Dänemark führen sollte hat sich sehr spontan ergeben. So spontan, dass meine ursprünglichen Begleiter:innen abgesprungen waren.

Ich nahm Spielzeug mit: Boot und Fahrrad habe ich dabei. Mit dem Boot habe ich am zweiten meiner neun Tage hier schon eine kleine Fahrt unternommen. Ich wollte immer schon (seit ich 1985 erstmalig hier war) den Ribe Å paddeln, an dessen Ufer diese Alu-Verleihboote liegen.

Sie waren mir bei früheren Besuchen dieser Stadt (und derer gab es eine ganze Menge weil Ribe einfach sehr schön ist) immer wieder aufgefallen. 

Es gelang mir nicht oberhalb von Ribe eine vernünftige Einsatzstelle für das Boot zu finden.

Schließlich entschied ich mich dafür an der Mündung des Flusses ins Wattenmeer das Boot einzusetzen. Dort befindet sich die historische Kammer-Slussen, eine Schleuse, die den Damm unterbricht, der die Stadt und deren Umland vor Hochwassern schützt.

Eigentlich hatte ich geplant, dem alten Flusslauf zu folgen, sah aber schon vom Auto aus, dass diese Altarme total verkrautet und seicht sind. Man kann sie nicht paddeln. 

Ich paddelte zwar gegen die Strömung, hatte aber Rückenwind. Ich ahnte schon, dass die Rückfahrt mit der Strömung ungefähr gleich anstrengend werden würde.
Nach geraumer Zeit kam die Stadt in Sicht. Ich hatte immer wieder den markanten Kirchturm über die Uferböschung gesehen, aber nun näherte ich mich dem Hafen und den drei innerstädtischen Flussläufen. Ich erkundete alle drei und musste mich damit abfinden, dass sie allsamt weder fahr- noch umtragbar sind. Es handelt sich um gemauerte Staustufen, über die das Wasser herab rauscht. An den Seiten findet sich nirgends ein gangbarer Weg.

Ich paddelte wieder ein Stück zurück und versuchte es an einem Seitenarm, den ich schon am Morgen angesehen hatte. Mir war klar, dass hier auch irgendwann kein Weiterkommen mehr sein würde (es sei denn man ist bereit sein Boot ein gutes Stück weit zu tragen).
Also machte ich mich wieder auf den Rückweg, der anfangs recht flott vonstatten ging, später aber aufgrund des starken Gegenwinds mühsam wurde. 
Wieder an der Schleuse angekommen fuhr ich durch die offenen Schleusentore und erkundete noch ein wenig die Mündung. Zurück am Auto hatte ich gerade das Boot verstaut als das äußere Schleusentor geschlossen wurde. Bei Flut wird das so gemacht.

Ich erkundete noch ein wenig das Schleusengelände, wartete ab, bis die steigende Flut erkennbar wurde (die breiten Uferbänke, die ich vom Boot aus gesehen hatte, wurden immer schmaler) und machte mich dann auf den Weg zu meinem eigentlichen Ziel.
Jetzt bin ich in meinem Ferienhäuschen angekommen, in dem ich die nächsten sieben Tage wohne werde. Ich hoffe, dass das Wetter mir gewogen bleibt, so dass ich allerhand unternehmen kann. Bootstouren werden das wohl weniger werden - die großen Wasserflächen sind bei dem Wind wenig attraktiv und die kleinen Flüsse haben oftmals eher den Charakter von Entwässerungskanälen. 

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