Montag, 17. Januar 2022

Winterliche Gruppenreise


Gemeinsam mit Rolf biete ich in diesem Jahr wieder eine Reihe von Paddeltouren bei den Paddelfreunden an. Die erste fand gestern statt und deckte den kurzen Neckarabschnitt zwischen Börstingen und Rottenburg ab. Das ist ein eher selten befahrener Abschnitt, der beim gestrigen leicht erhöhten Pegel eine Reihe munter plätschernder Abschnitte enthält, die die Befahrung durchaus spaßig machen. Selbst im gewaltig großen Prospector, den ich alleine paddelte weil ich meine steifen Beine in festen und warmen Stiefeln gegenwärtig nur unter der Mittelbank zusammengefaltet bekomme. 


Dass wir so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten liegt sicherlich daran, dass in den letzten zwei Jahren kaum Touren unternommen worden sind und auch daran, dass ich die sozialen Netzwerke zur Werbung für die Fahrt eingesetzt habe. Wenn in den einschlägigen WhatsApp-Gruppen über so eine Unternehmung diskutiert wird weckt das viel Aufmerksamkeit. Nächstes Mal könnte ich die Facebook-Gruppe zusätzlich einbeziehen. 


Mit dem Wetter und dem Pegel hatten wir aber auch enormes Glück. Die Sonne schien an diesem kalten Januarsonntag fast durchgängig und die Minustemperaturen fühlten sich viel weniger kalt an. In den von reifbedecktem Gehölz gesäumten Schattenabschnitten des Flusstals paddelten wir zügig und in der Sonne, in der fast frühlingshafte Temperaturen erreicht wurden, ließen wir uns auch mal in der zügigen Strömung treiben. Die Auswahl der Boote war höchst durchmischt. Mit etwas gutem Willen (Gesines SUP-Paddel) ließ sich ein Gleichgewicht an Doppel- und Steckpaddler:innen konstatieren. Da es niemand eilig hatte kamen Wildwasser- und Tourenboote gleich schnell voran. 


Bei Bad-Niedernau machten wir am Wehr eine etwas längere Pause. Kaffee und Tee wurden gekocht, mitgebrachte Vesperbrote vertilgt, Jonathan hatte Zimtschnecken gebacken und es wurde viel und lange geplaudert. Erst als sich erste Wolken vor die Sonne schoben machten wir uns wieder auf den (kurzen) Weg nach Rottenburg wo wir die Fahrt am Freibad beendeten. Der Parkplatz dort ist sonst immer im Winter gesperrt. Das ist in diesem Jahr erfreulicherweise nicht der Fall. 


Für die Autofahrerei hatten wir ein anderes Konzept als sonst verfolgt: für den Infektionsschutz wurde die Anzahl der Autos nicht ökologisch optimiert. Wir hatten feste Zeiten für die Abfahrt am Bootshaus und die Treffen an Aus- und Einsatzstelle bekannt gegeben.  


Mal sehen, ob wir mit unserer nächsten Fahrt (die Große Lauter im Februar) ähnlich viel Erfolg haben und ob wir bei weiteren Fahrten überhaupt scharf auf so viel Zuspruch sind. In kleineren überschaubareren Gruppen paddelt es sich doch entspannter. Gleichzeitig war es schön mal wieder mit so vielen Paddelfreund:innen unterwegs zu sein.

Sonntag, 2. Januar 2022

Jahresauftakt


Gestern haben wir den traditionellen Jahresauftakt zelebriert, der im vergangenen Jahr ausfallen musste. Zuvor waren wir am ersten Januar mit erstaunlicher Regelmäßigkeit auf dem Wasser (2009, 2011, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020). In diesem Jahr haben wir die Veranstaltung leicht modifiziert um den geltenden Kontaktbeschränkungen Rechnung zu tragen.
Getroffen haben wir uns wie üblich um 14:00 Uhr am Bootshaus. Um diese Zeit sind selbst die hartgesottensten Silvesterfeiernden wieder bei Bewusstsein. Die Beteiligten stiegen vorwiegend in Canadier, aber auch in zwei Kajaks und dann gings bei flotter Strömung flussab zum Anleger. 

Unterwegs begegneten wir ein paar laut kreischenden Neujahrsschwimmer:innen, denen unserer ganze Bewunderung zuteil wurde. Gegen die sind wie einfach Weicheier.

Am Anleger stiegen nur wenige aus - die meisten blieben in ihren Booten. Wir verzichteten darauf Keksdosen herumzureichen und irgendwelche Getränkeflaschen kreisen zu lassen, wie wir das in früheren Jahren getan haben.

Rolf und ich paddelten noch hinunter zum Stadtwehr, wo gegenwärtig eine neue Fahrradbrücke errichtet wird. Dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Bootshaus. Auf dem Weg begegneten uns weitere Neujahrsschwimmer. 


Es war ein durchaus beschwerlicher Weg. Ich musste ohnehin im Sitzen paddeln, was schon mühsam genug ist, aber die starke Strömung verlängerte die Strecke zusätzlich. Am Bootshaus angekommen kletterten wir unbeholfen aus den Booten.

Schon in vierzehn Tagen soll die nächste Tour stattfinden. Voraussichtlich werden wir uns auf dem Neckar zwischen Börstingen und Rottenburg herumtreiben. Das ist nicht so weit weg und es handelt sich um einen Abschnitt, den wir selten paddeln. Ein Wehr (in Bad Niedernau) wird zu bewältigen sein. Ich bin sehr gespannt, ob die Witterung die Tour überhaupt ermöglicht. Aber wenn der Neckar nicht zugefroren oder ausgetrocknet ist haben wir schonmal gute Chancen.