Dienstag, 14. März 2023

Von Hausen im Tal nach Laiz


Am Sonntag war es mal wieder soweit: die regelmäßige Fahrt von Hausen nach Laiz stand an. Das ist die Donaustrecke, die ich lieber mag als die zwischen Riedlingen und Rechtenstein, die wir auch jedes Jahr paddeln. Menschen brauchen Rituale. Auch Paddlerinnen und Paddler.

(20112013 nochmal 2013201420152017201820192020, anders: 2021,  2022)
Ich hatte das Vergnügen als einziger die abgeladenen Boote zu bewachen während die anderen die Autos umsetzten. Ich vertrieb mir die Zeit mit Müllaufsammeln und sah mir die zahlreichen Infotafeln sowie das Bootsrepertoire des örtlichen Verleihers an. Als meine Mitstreiter kamen war mein Karma gestärkt, aber meine Laune schon weniger gut als aufs Rolf beheiztem Beifahrersitz. Ach ja, kalt war es auch.
Bis zur ersten Umtragung in Neumühle war es auch auf dem Wasser kalt. Ein frischer Wind wehte (erfreulicherweise zumeist von hinten). Ich paddelte irgendwann sehr mechanisch und sah freudig dem Ende der Fahrt entgegen. Nach dem ersten Wehr wurde die Luft aber spürbar wärmer und gelegentlich kam sogar etwas Sonne heraus. Die Stimmung wurde heiterer.
Das zweiten Wehr befand sich in Gutenstein (das Martin in seinem kleinen Kajak herunter fuhr) ...
... und das dritte in Dietfurt (Martin führ dieses ebenso). Wir umtrugen die Boote und unsere Ausrüstung tapfer.

Unterhalb setzten wir die Boote wieder ein und fuhren in Dietfurt am geschlossenen Biergarten der örtlichen Brauerei vorbei. Nicht dass ich scharf auf das Bier wäre, aber meine Phantasie konzentrierte sich auf eine ausgedehnte Pause im Biergarten mit Spezi und Wurstsalat.
Vielleicht sollten wir den Abschnitt (der übrigens nur mit Befahrungsscheinen gepaddelt werden darf) mal zu einer sonnigeren Jahreszeit ansteuern. Das Risiko zahlreichen Verleihbooten zu begegnen und deren Missbrauch zu bezeugen (die Umtragestellen sind voll von PE-Spänen weil die Boote über Stock und Stein gezerrt werden) wird meines Erachtens aufgewogen von der Aussicht auf milde Temperaturen und eine funktionierende touristische Infrastruktur.

In Ermangelung einer solchen haben wir - wie üblich - am Anleger eines Jugendcampingplatzes Pause gemacht. Der war ausnahmsweise frei von Vogelkot und bot komfortable Sitzgelegenheiten.

In Laiz angekommen wurden die Boote über den "Bequemlichkeitsweg" zu den geparkten Autos getragen, verladen und wir steuerten das örtliche Bäckereicafé an, wo es Kaffee und Kuchen gab. Dann fuhren wir zurück nach Hausen, luden um und jeder fuhr seiner Wege.
Es war - auch wenn ich gern über die stete Wiederholung herummaule - eine gelungene Fahrt und ich könnte mir wirklich vorstellen in diesem Teil des Donautals mal mehrere Tage wandernd, Boot- und Radfahrend zu verbringen. Der Campingplatz in Hausen ist einladend (schon weil da keine üppigen Wohnmobile und -wagen drauf passen) und bei schönem Wetter sind die Möglichkeiten sich in der Natur herumzutreiben vielfältig. Bei schlechtem Wetter bin ich in gut einer Stunde zuhause.

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