Sonntag, 29. Mai 2011
Poling und Golf
Wieder mal habe ich einen sonnigen Sonntagvormittag für eine Übungseinheit "Poling" beim Sulzauer Golfklub genutzt (da war ich zu diesem Zweck nun ja schon einige Male - 1, 2, und 3). Das Auto habe ich standesgemäß zwischen den dunklen Limousinen der Golfer geparkt und das Boot noch unterhalb der Sulzauer Brücke eingesetzt, wo so wenig Wasser floss, dass ich durch die Sulzauer Welle hindurch staken konnte. Oberhalb der Brücke musste ich dann aussteigen und 20 Meter treideln weil so wenig Wasser im Fluss war, dass das Boot dauernd auf setzte. Darüber ging es dann aber wieder.
Dann ging es weiter durch die lang gezogenen Flussschleife an deren Ende ich angesichts der zahlreichen fehlgeschlagenen Golfbälle, die mir vom Flussgrund her entgegen leuchteten, den alten Wildwasserhelm aufzog, den ich zu diesem Zweck mitgenommen hatte.
Der Fluss hat in diesem Abschnitt immer wieder kleine flache Stromschnellen, die bei meinem Übungsstand durchaus Herausforderungscharakter haben. Bei Niedrigwasser tauchen zahlreiche Flusshindernisse auf, in deren Kehrwasser man Anlauf nehmen kann um kleine Schwälle zu bewältigen. Ganz am Ende liegt ein eingefallenes altes Holzwehr, das eine besondere Herausforderung bildet.
Zunächst ging ich es (orographish) links an: ich überquerte den Fluss, sammelte im Kehrwasser Kräfte und versuchte dann in der starken Mittelströmung über die Wehrkrone zu kommen. Der Versuch scheiterte zwei Mal im Ansatz. Es gelang mit nicht der Strömung genug Geschick und Kraft entgegen zu setzen, das Boot trieb quer und ich musste einmal sogar wenig graziös aussteigen weil ich an einem Stein hängen blieb, den Süllrand unter Wasser bekam und 4/5 Liter "tankte".
Beim dritten Mal wählte ich die rechte Route, die im seichten sehr steindurchsetzten Bereich zwar weit an die Wehrkrone hinauf führt aber dann keine Möglichkeit zum Weiterkommen bietet. Ich stieg am Ende aus, treidelte über die Wehrkrone und sah mir den Abschnitt nur teilbefriedigt von oben an.
Dann paddelte ich den Flussabschnitt, der mich eine knappe Stunde beschäftigt hatte in 15 Minuten wieder bergab. Unterwegs sammelte ichan einer Stelle noch acht Golfbälle auf, mit denen ich am Ausstieg noch einige Golfer beglückte, die mir von tragischen Kenterungen voll besetzter Leihboote am eingefallen Holzwehr berichteten. Das Wehr muss man im richtigen Winkel anfahren sonst wird man gegen die übrig gebliebenen Holzpflöcke getrieben und falsch aufgekantet kentern die Boote dann unweigerlich.
Ein kleines unscharfes Video einer (glimpflich ablaufenden) solchen Kenterung im Jahr 2008 habe ich in den Untiefen meines Bildarchivs ausgegraben:
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