Übernachtet habe ich im Harz an einem Holzladeplatz, an dem die polnischen Waldarbeiter doch tatsächlich schon um sechs Uhr die Arbeit aufgenommen haben. Wie gut, dass ich Frühaufsteher bin und da schon längst gefrühstückt hatte. Es schlief sich - wie immer - gut im Auto. Gleichwohl habe ich ein paar Optimierungsideen gleich nach dem Urlaub umgesetzt.
Schließlich habe ich meinen Bruder nebst Schwägerin am Salemer See besucht. Ich habe frühmorgens das erste und einzige Bad in diesem Urlaub im Pipersee genommen, wir haben Lübeck und Mölln besichtigt und danach habe ich die erste von zahlreichen Fährfahrten angetreten. Diese war am langweiligsten: neun Stunden von Travemünde nach Malmö.
So ging es mir auch später auf Orust, wo ich die Wanderwege bei Sundsby gehen wollte und in eine halsbrecherische Kletterei geriet, die mein Orthopäde sicher nicht gutheißen würde.
Eher selten bin ich essen gegangen. Was ich mir nicht verkneifen konnte waren Zimtschnecken und dergleichen Leckereien und Kaffee, den man in Schweden gewöhnlich nachfüllen kann, was ich ausgiebig getan habe. Nicht immer in so ansprechendem Ambiente wie in Sundsbys Säteri.
Vorgeschichtliche Sehens-würdigkeiten habe ich mir ebenfalls immer wieder angesehen. Seien es die fünfeinhalb tausend Jahre alten Gräber bei Nösund oder Steinsetzungen in Bootsform bei Strömstad sowie erheblich jüngere Runensteine (knapp 100 Jahre alt), von denen es auf Orust nur einen gibt, der noch dazu nicht mehr am Originalplatz steht.
Auf Seen geht es da erheblich beschaulicher zu. Es sei denn sie sind so groß, dass der Wind, der doch in Küstennähe immer zugegen ist, auch auf ihnen eher ungünstige Bedingungen schafft.
Aber ich war nicht nur aktiv sondern habe es mir gelegentlich auch gutgehen lassen (Zimtschnecken!). In Grebbestad, wo ich mal ein halbes Jahr gelebt habe, z.B. habe ich im örtlichen Bäckereicafé ein für meine Verhältnisse luxuriöses Frühstück zu mir genommen.
Und auf der Fähre zurück nach Deutschland (Trelleborg-Rostock - "nur" langweilige sechs Stunden) gabs zunächst ein Frühstück und mittags auch noch das schmackhafte Tagesmenü.
Da das Wetter nicht gerade zum Verweilen (z.B. auf der Mecklenburgischen Seenplatte) einlud bin ich ziemlich direkt wieder nach Hause gefahren, wo ich nun gestern die Metallwaren, die mir nach meinen Knöchelbruch im Januar 2020 eingebaut worden waren, entfernt bekommen habe. Der Arzt hat mich für zwei Wochen krankgeschrieben.
Ich hoffe sehr, dass er damit ein wenig übertrieben hat und dass ich früher wieder auf die Beine komme. Ich würde gerne noch das eine oder andere verlängerte Wochenende ins Allgäu fahren oder ins Lechtal. Die Schwedenreise war schön aber auch strapaziös. Gleichwohl sind die Schönheit der Natur ohne diese Anstrengungen kaum zu erschließen. Es ist ein Wechselspiel, auf dessen Fortsetzung in unseren Breiten ich jetzt richtig Lust habe.
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