Heute war die bianuale Vereins-Abteilungssitzung auf der auch die Sprache auf mein Paddel-Logbuch kam. Mein offenbar treuester Leser meldete sich zu Wort und rührte auf etwas unkonventionelle Weise die Werbetrommel für den Paddelblog. Dabei ist doch hoffentlich allen klar, dass es sich bei meinem Paddel-Tagebuch um eine höchst unabhängige völlig private Plattform handelt, auf der - ich sage das nochmal - die Unternehmungen und Erlebnisse mit meinen Paddelfreunden (und die allermeisten sind wahrhaftig 'Freunde') nicht völlig unberücksichtigt bleiben können denn sie spielen ja schließlich eine zentrale Rolle bei meinen Paddelaktivitäten.
So auch heute.
Nach Abschluss der denkwürdigen Sitzung machten sich nämlich Micha, Jojo, Tine, Michl und Lutz zur Steinlach auf und ich schloss mich - nach anfänglichem Zögern - an. Die Steinlach ist ein kleiner Seitenarm des Neckars und fließt keine 200m von unserer Wohnung entfernt durch die Tübinger Südstadt. Ich bin noch nie auf ihr gepaddelt (mal abgesehen von ein zwei Versuchen sie von unten hoch zu staken). Sie hat einen Mindestpegel von 60cm - den hatten wir um die Mittagszeit. - Viel weniger Wasser sollte sie tatsächlich nicht haben.
Klemens hatte sich als Autofahrer freiwillig gemeldet und uns damit viel Umsetzerei und Aufwand erspart. Vielen Dank! Er lief immer wieder während der Tour am Ufer entlang und machte Bilder - mein Fotoapparat hatte bereits nach dem dritten Bild einen leeren Akku kundgetan. Ähnlich wie Michas, dem es noch gelungen war das Bild links zu knipsen. Jetzt bin ich mal auf Klemens' Bilder gespannt und baue sicher nachträglich das eine oder andere davon hier ein.
Wir haben uns die Schlüsselstellen auf der Hinfahrt gründlich angesehen. Eine (für meine Verhältnisse) durchaus 'hohe' Stufe im Ortskern von Dusslingen versetzte mich dabei schon einmal in Angst und Schrecken. Wir setzten am oberen Ende des Orts ein und hangelten uns eine Reihe von kleineren Stufen - die teils durchaus schon ein wenig verzwickt waren - hinunter. Dann kam die 'große' Stufe und der kleine Phantom - ich hatte mich für dieses Boot entschieden weil ich den Fantasy erst etwas schonen und kennen lernen will - bewältigte sie bravourös. Er nahm minimal Wasser auf als er eintauchte, poppte gleich wieder hoch und ließ sich unschwer in gerade Linie halten. Das eine oder andere Mal musste ich beherzt stützen aber es gelang mit immer das Boot schon vor den kniffligen Stellen so auszurichten, dass es allenfalls auf meine Paddelseite kippen konnte - da geht Stützen. Auf der Offside bin ich hilflos. Ich muss dringlichst die hohe Stütze üben obwohl mir die schon physikalisch eigentlich nicht richtig einleuchtet.
Im weiteren Verlauf beschreibt die Steinlach zahlreiche kleine Stufen mit netten Surfwellen, die auch eifrig besurft wurden. Selbst hab ich's ja nicht so mit dem Surfen - schon gar nicht, wenn sich noch andere in der Welle tummeln. Ich sah mir das vergnügt an und probierte es das eine oder andere Mal selbst aus.
Schließlich kamen wir nach gut zwei Stunden wieder in Tübingen an und luden die Boote - vor den neugierigen Blicken allerlei Passanten, von denen ich mindestens die Hälfte kenne - wieder auf.
Diese Steinlach-Tour war ein würdiger Saisonauftakt, den die Abteilungsversammlung ja für viele markiert weil bei diesem Anlass die Sanitären Anlagen beim Bootshaus wieder mit Wasser versorgt werden. Nach den Osterferien geht das Training auf dem Neckar wieder los. Da werde ich dann ausgiebig den Fantasy testen.
Dieses Bild finde ich ganz spannend. Eigentlich sieht es so aus, als ob das Boot eben gerade durchs wilde Wasser geschoben würde. An den Spritzern auf dem Vorderdeck ist aber zu erkennen, dass es eben noch mit dem Bug unter Wasser stak und sich im Moment wieder vorne aufgerichtet hat, noch vor der Welle heraus'ploppt' - mit der Folge, dass das Heck bedenklich tief nach unten gedrückt wird (wenn da dann eine Steinkante drunter ist kommt es zu diesen tiefen Heckkratzern und -beulen, die so oft an WW-Booten zu sehen sind). Ich sitze leicht zurückgeneigt weil ich den Bug entlasten wollte. Meine Paddelhaltung ist hier (wie auf den anderen Bildern) eine höchst passive. Ich erwarte offenbar stets irgendwie seitlich auf einen Stein aufzulaufen und dann blitzschnell entweder eine flache oder eine hohe Stütze machen zu müssen. Daher die passiv/neutrale Haltung. Ordentlich aggressive Wildwasserpaddler starren da nicht länger auf das ihnen entgegenspritzende Wasser sondern holen jetzt schon in einer zackigen Vorwärtsbewegung zum nächsten Paddelschlag, zur Kehrwasserwende oder zum Abreiten der Walze aus. Naja, ich kann ja noch dazu lernen...
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