Heute habe ich Robert Douglas Meads "Ultimate North" zu Ende gelesen. Ich fand das Buch erstaunlich - in mehrerlei Hinsicht. Der Autor unternimmt eine mehrwöchige Flussfahrt auf dem Mackenzie-River mit seinem ältesten Sohn Jim aber über das Verhältnis der beiden erfährt man eigentlich nichts. Die Fahrt selbst über eine über zweitausend Kilometer lange Distanz durch die Wildnis wird als Aneinanderreihung von Begegnungen mit Menschen auf dem und am Fluss geschildert. Dabei wird eine Zersiedelung des Flusses beschrieben, die ich in keinem anderen Buch über die kanadische Wildnis wiedergefunden habe - ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Autor einfach die gewiss langen Passagen durch unberührte Natur etwas vernachlässigt hat weil er - wie er selbst schreibt - den Kontakt mit den Menschen in der Gegend suchte.
Er beklagt, dass seine Flussfahrt stets langsamer als die - parallel in all ihren Etappen detailliert beschriebenen - Expedition von Alexander Mackenzie aus dem Jahr 1789 war - hält sich aber trotzdem immer wieder lange in Siedlungen am Fluss auf, was ja auch kein Fehler sein muss wenn man die Menschen kennen lernen will.
Die - wie ich finde - viel beachtlichere Rückfahrt Mackenzies flussaufwärts im beginnenden kanadischen Herbst wird auf wenigen Seiten abgehandelt (der Autor selbst fliegt von der arktischen Küste zurück in den Süden).
Trotz der Skepsis, die ich dem Buch von 1976 entgegen bringe habe ich es verschlungen (vielleicht weil die darin vorkommende Zeitgeschichte [Richard Nixons Rücktritt,...] Teil meines politischen Bewußtwerdungsprozesses war) und gleich ein neues bestellt, das von der gleichen Gegend handelt. Es ist heute eingetroffen (obwohl noch zwei weitere ungelesen auf mich warten): "Into the Wild" von Jon Krakauer. Es wurde dieser Tage im kanadischen Forum einiges darüber geschrieben weil ein neuer Film darüber in die Kinos kam (bei uns kommt er erst Ende Januar).
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