Sonntag, 28. März 2010

Große Enz

Zuletzt (und zuerst) bin ich die Große Enz am ersten Weihnachtsfeiertag gepaddelt. Als nun der Vorschlag kam sie heute (mit ca. 95cm, d.h. fast einem Kubikmeter mehr Wasser am Pegel Höfen) erneut zu paddeln war ich auf der Stelle dabei.
Wir trafen uns mit Michl und Tine am Bahnhof in Bad-Wildbad, zogen uns unter dem Vordach des benachbarten Supermarkts um (es nieselte gelegentlich, ab und zu kam aber auch die Sonne raus) und fuhren zur gleichen Einsatzstelle (kurz vor Sprollenmühle) wie beim letzten Mal. Dort trafen gerade auch zwei Kajakfahrer ein, die in Enzklösterle losgefahren waren - das geht wohl so gerade bei dem Wasserstand. Und Patrick, ein Horber Einzelpaddler, schloss sich uns an um das Autoumstellen zu vereinfachen.



Roland war die Strecke schon am vergangenen Wochenende gepaddelt und es lag fortwährend nur der selbe Baum quer, den man aber umpaddeln konnte. Deshalb mussten wir gerade mal bei einem einzigen Wehr auf der Strecke umtragen.
Ich war diesmal der einzige Solocanadierpaddler, Ferdi und Karin fuhren im Tandemboot, das wir aber in einem bedauerlichen Zustand im Bootshaus vorfanden. Irgendjemand hat die Knieriemen herausgenommen, die Schnallen fehlen und allerhand Zweige und Blätter lagen im Boot. Ich muss mal ermitteln, wer zuletzt damit unterwegs war und mich auf die Wiederherstellung stürzen.
Liesl testete ihren neuen Mamba, für den sich sich nun entschieden hat - der Remix, den sie letzthin von Frank geliehen und erprobt hat ist ihr zu lang. Jetzt werde ich mich dafür einsetzen, dass der Verein das tadellose Boot kauft. Damit würde ich nämlich auch gerne mal im bewegten Wasser paddeln. Mit dem Mamba kommt sie so gut zurecht, dass sie - als sie einmal eine zu wilde Route wählte und kenterte - ganz instinktiv sofort wieder hoch gerollt ist.
Wir ackerten alle in Frage kommenden Kehrwasser und Wellen ab und Ferdi und Karin, die nur in die großen Kehrwasser passten mussten manches Mal auf uns warten. Zwischenzeitlich umtrugen wir das einzige Wehr auf der Strecke und kamen schließlich bei der eigentliche Kurparkstrecke, die durch Bad-Wildbad führt, an.
Ausgerechnet dort - vor den Augen zahlreicher fachkundiger Kurgäste und Sonntagnachmittag Spaziergänger gelang es mir mal wieder eine "halbe" Kenterung zu absolvieren. Ich geriet unmittelbar vor einem Schwall auf eine seichte abschüssige Stelle, das Wasser ran über den Süllrand, ich wäre mit voll gelaufenem Boot den 50-60cm tiefen Schwall hinunter gepoltert und unzweifelhaft darunter abgesoffen. Deshalb entschied ich mich stattdessen aus zu steigen und hinter dem Boot her hinunter zu schwimmen. Ich bekam nicht einmal den Kopf unter Wasser, war flugs am Rand und saß gleich wieder im Boot. Ich empfehle Trockenanzüge...
Nach etwa zweieinviertel Stunden kamen wir an der Aussatzstelle an, wuchteten die Boote zum Supermarkt, zogen uns um und Michl, Roland und Patrick holten die Autos. Dann nahmen wir noch gepflegt etwas Eis und Kaffee in einem Eiscafé zu uns und machten uns auf den Heimweg.

Samstag, 27. März 2010

Testival

Heute ist bei den Horber Paddelbaeren, Peter und Karin, "Testival". Dafür ist gestern extra Jörg Rostock mit einer Auswahl von We-No-Nah Booten aus Deutschlands Osten angereist und ich bin ebenfalls aus Tübingen "angereist" um pünktlich um 10:00 Uhr da zu sein. Die Boote und einige herumwerkelnde Menschen waren bereits auf dem Gelände des ehemaligen Horber Freibads aber weder die Veranstalter noch weitere Interessenten waren zu entdecken - ich muss mir meine Pünktlichkeit abtrainieren - ich fühle mich stets bestraft, wenn die Veranstaltungen nicht rechtzeitig losgehen. In der Hinsicht pflege ich eine etwas übertriebene Sensibilität.

Ich stiefelte also erst noch einmal downtown, wo der Paddelbaerladen ganz im Zentrum der mittelalterlichen Unterstadt Horbs über einem Gewölbekeller liegt, in dem Karin damit beschäftigt war Kuchen für die Besucherscharen vorzubereiten. Ich schaute mir den Laden an, entdeckte allerhand begehrenswerte Kleinodien und machte mich zügig wieder aus dem Staub um dem deutlich wahrnehmbar einsetzenden Konsumsog zu entgehen (damit sollte ich - wie sich später zeigt - keinen Erfolg haben).

Inzwischen war Peter auch auf dem Gelände und wir plauderten erst ein wenig bevor ich mich ans Testen von Booten machte. Ich bin ja in wirklich wichtigen Dingen eher unsensibel und fürchte, dass ich die Unterschiede von Booten nicht recht mit ein paar Paddelschlägen erkennen kann aber dieser Kohlefaser-Rendezvous, an den ich da gleich zu Anfang geraten war, gefiel mir auf Anhieb.
Jörg erzählte mir anschließend, dass der das Boot extra in dieser Version hat anfertigen lassen. Fürs Wildwasser ist er wohl eher nicht recht geeignet weil die Kohlefaser zu spröde ist um richtig harten Steinkontakt zu verkraften. Aber so ein leichtes Laminatboot würde ich der Royalexversion dennoch vorziehen weil es sich bei dem langen voluminösen Boot ja auch um eines handelt, in dem man nicht steinige steile Bäche paddelt sondern eher auf größeren Gewässern unterwegs ist. Auch auf dem ruhigen Neckar ließ er sich trotz erkennbaren Kielsprungs gut geradeaus paddeln und fuhr aufgekantet bereitwillig um den Brückenpfeiler hinter dem ich ein Kehrwasser wähnte, das aber mangels Strömung gar nicht da sein konnte. Im Nachhinein erkläre ich mir diesen Wohlfühlfaktor damit, dass das Unterschiff des Rendezvous starke Ähnlichkeiten mit dem meines MadRiver Independence hat. Die V-Form zieht sich weit bis in die Mitte. Dort befindet sich eine gute Länge Rundboden bis das Heck-V wieder ansetzt. Die gleichen Manöver absolvierte ich anschließend in einem Kevlar-Argosy, der sicher auch ein vortreffliches Boot ist mir aber eine Spur träger vorkam und weniger Freibord hat. In richtig bewegtem Wasser wäre mir das zu wenig.

Zwischenzeitlich habe ich auch ein Runde im We-No-Nah Prospector gepaddelt weil der einen erkennbar runderen Boden als dieser unsägliche Nova-Craft Prospector hat. So rund wie der Originalprospector ist der von We-No-Nah zwar auch nicht aber die immer noch stärker ausgeprägte Rundung tut dem Boot spürbar gut. Aber der ganze Kult um den Prospector - da waren Peter und ich uns einig - hängt wohl mit Bill Mason zusammen. Der hat dieses Boot publizistisch glorifiziert (während er doch häufig auch den Pal paddelte ohne ihn in gleicher Weise anzupreisen). Weiterhin ist es wohl so, dass der "authentische" leicht nach innen geneigte Steven des Prospectors eben sehr an die aus der Indianerliteratur bekannten Boote erinnert - das spricht auch den Feierabendtrapper in mir an.

Ich kannte Jörg Rostock noch nicht. Er macht sich eher rar in der Canadierszene und scheint erheblich weniger missionarischen Eifer zu entwickeln als andere Importeure die ihre qualitativ den We-No-Nah-Booten durchaus vergleichbaren Kanus wortreich anzupreisen pflegen und - wie ich schon erlebt habe - hinter vorgehaltener Hand über die Paddelfertigkeiten ihrer Kunden lästern. Jörg Rostock scheint da eine seriösere, wenn auch geschäftsmäßigere Haltung entwickelt zu haben. Das ist mir inzwischen deutlich sympathischer.

Nicht ohne ein/zwei Gedanken dem Kuchen, der da noch vor kurzem vorbereitet worden war, zu widmen ging ich dann noch einmal zu Karin in den Laden wo ich der Versuchung, eine Laterne fürs Zelt zu erwerben, nachgab. Dann machte ich mich (leider ohne Kuchen) auf den Heimweg.

Freitag, 26. März 2010

Altrhein am Donnerstag

Um weder in eine weitere brenzlige Situation auf dem Rhein noch erneut in tageslichtraubende Warteschlangen vor der Rheinfähre zu geraten fuhren wir heute nach Kursende ans diesseitige Rheinufer nach Hochstetten wo die zweite Rheinschleife liegt, die wir - nach meinem ursprünglichen Plan von der gestrigen Einsatzstelle her auch erreicht hätten. Ebenfalls gibt es da mehrere miteinander verbundene Seen.
Wir setzten an einer Brücke über den Altrheinarm ein, paddelten Stromauf (obwohl hier von "Strömung" eigentlich keine Rede sein konnte) und sahen uns alle kleinen Stichkanäle Richtung Rhein an. Nur auf dem, der vom See aus gleich rechts abzweigt, kamen wir auch richtig dicht an den Fluss, den wir uns aus der sicheren Distanz von der Deichkrone aus ansahen. Dann paddelten wir bei allmählich sinkender Sonne (unter einem Regenbogen, der vorbeiziehende Regenschwaden offenbarte) über die Seen ans flussabwärts liegende Ende der Schleife und sahen den auf dem Strom vorbei rauschenden Schiffen hinterher (und ritten die bis ins ruhige Wasser des Seitenarms hinein schwappenden durchaus beachtlichen Wellen ab).
Danach gings - vorbei an einem Kies-Verladekai und einer gewaltigen schwimmenden Schotter- und Kies-Sortieranlage zurück zur Einsatzstelle. Zwischenzeitlich hatte ich meinen Fotoapparat Rolf überantwortet damit ich auch mal aufs Bild kam. In der untergehenden Sonne machen sich rote Boote und ihrer Ruflektion besonders gut auf dem Wasser vor der immer noch sehr kargen Vegetation.
Rolfs GPS-Gerät belehrte uns, dass wir sechs Kilometer in etwas über einer Stunde bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 4,5km/h zurück gelegt hatten. Eine sehr gemütliche Feierabendfahrt.

Diese Althreinarme bilden überwiegend stehende Gewässer auch wenn man offenbar bemüht ist in ihnen immer einen gewissen Durchfluss zu gewährleisten. Dadurch, dass sie regelmäßig überflutet werden und stark schwankende Wasserstände haben sammelt sich an ihren Ufern der ganze Müll an, den der Rhein so mit sich bringt. Und das ist offenbar allerhand. Dass es den Anglern, die z.B. die heute bepaddelten Seen für sich reklamieren, nicht gelingt diesen Müll abzusammeln (sie scheinen sich damit zu arrangieren) ist eigentlich verwunderlich. Der Anblick der Müllmassen schränkt das Naturerlebnis massiv ein, der kanalisierte Rhein ist als Paddelgewässer ungeeignet und das stehende Wasser der Seitenarme übt auf mich schon gar keien rechten Reiz aus. Aber es war richtig nett mal wieder mit Rolf unterwegs zu sein und so ein Paddelfeierabend ist einer innerstädtischen Kneipenrunde allemal vorzuziehen.

Altrhein am Mittwoch

Bereits im Februar waren Rolf und ich gemeinsam auf einer dreitägigen Fortbildung in Karlsruhe. Da hatten wir schon beschlossen beim nächsten gemeinsamen Kurs Boote mit zu nehmen um nach den Kurstagen die Altrheinarme abzupaddeln. Im Vorfeld hatte mir Bernd ein paar Informationen über die Altrheinschlaufen bei Leimersheim geschickt und als nun am Mittwoch kurz nach 17:00 Uhr der Kurs zu Ende war eilten wir zum Auto und fuhren zur Einsatzstelle.
Die Fahrt dahin gestaltete sich ein wenig langwieriger als erwartet weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte, dass es doch spannend sei die Rheinfähre zu nehmen. Das war es auch aber es war zusätzlich auch zeitraubend und - angesichts der flotten Strömung des gewaltig grossen Flusses - auch ein wenig einschüchternd.
So kamen wir erst kurz nach Sechs an die Einsatzstelle am Yachthafen, setzten die Boote im Hafen ein und wagten uns raus auf den reißenden Strom den wir recht dicht am linken Ufer entlang hinab paddelten.
Erst mal auf dem fließenden Wasser, das hier und da ein wenig "pilzte" oder unvermittelte Verschneidungen aufwies und über die sonst herausragenden Buhnen hinweg strömte, wurden wir bald vertraut mit den nicht immer gleich vorhersehbaren Strömungsverhältnissen am Rand eines solchen großen Flusses.
Diese Vertrautheit nützte uns dann aber wenig, als und - erst kurz vor der Einmündung in den Altrheinarm - ein fettes Schiff entgegen kam. Mir gelang es mein Boot direkt in die entgegen kommenden Bugwellen des Schiffs zu richte, aber Rolf, der hinter mir und dichter am Ufer unterwegs war, wurde so viel Wasser unter dem Kiel weg gezogen, dass er ernsthaft stützen musste um nicht zu kentern weil dann auch noch reflektierende Wellen vom Ufer her an sein Boot schwappten.
Wir retteten uns in den ruhigen Altrhein.
Eigentlich wollten wir uns dort den Baggersee mit der auf dem Satellitenbild erkennbaren Insel ansehen, entschieden uns dann aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der allmählich einsetzenden Dämmerung dafür, nur die Schleife hinauf zu paddeln.
Wir paddelten bergauf. Die Strömung war nicht nennenswert heftig aber spürbar. Es wurde immer dunkler, Fledermäuse huschten über uns weg, Baumleichen ragten aus dem Wasser und die Vögel veranstalteten ein Nachtkonzert. Eigentlich recht stimmungsvoll.
Wir waren jedoch ein wenig sehr auf "sicher zurück zum Auto kommen" und "noch rechtzeitig im Hotel einchecken" fixiert, so dass wir diese erste laue Märznacht auf dem Wasser nicht recht genießen konnten.
An der matschigen Aussatzstelle wurden die Boote aus dem Wasser gezogen, wir zogen uns um, verluden die Boote und eilten zurück in die Stadt, wo wir natürlich noch unsere Hotelzimmer beziehen konnten.
Das Auto mit den am Dachträger fest geketteten Booten steht nun auf dem Akademieparkplatz (der Hausmeister war so nett uns einen Torschlüssel auszuhändigen) und morgen wollen wir mit den inzwischen reichlich schmutzigen Booten wieder an den Rhein.

Sonntag, 21. März 2010

Wilde Abfahrt

In die Kategorie "Was ich immer schon mal machen wollte" fällt die wilde Abfahrt, die Thomas, Klemens und ich heute absolviert haben: wir sind nacheinander die obere raue Rampe (oberhalb unseres Bootshauses) hinunter gefahren, die ungefähr dreimal so lang ist wie die untere (jene sind wir dafür dreimal so oft runter gesaust).
Zuvor gabs im Bootshaus ein dekadentes Sektfrühstück (das gibts stets um diese Jahreszeit) und eine ganz verwegene Fraktion machte sich gar an die Große Enz auf, auf der wir noch zu Weihnachten gepaddelt sind.
Wir daheim gebliebenen gingen zu sechst auf dem etwas Hochwasser führenden Neckar paddeln. Wir mühten uns bergauf zum ersten Wehr, tobten dort einige Zeit in den Wellen und in der Stromzunge herum, übertrugen es und fuhren flott hinunter und dann paddelten wir tapfer noch weiter hinauf zur nächsten "rauen Rampe". Die schauten wir uns flüchtig an, entschieden sie nicht zu fahren, sahen sie noch ein wenig eingehender an und revidierten unsere Entscheidung.



Als erster sauste Thomas hinab - gelegentliche Steinberührungen waren unüberhörbar und ziemlich am Ende versetzte sein winziges Boot erkennbar. Ich ging den Schwall deshalb ein wenig weiter links (dicht an einem heftig angespülten Felsen) an und kam ohne wesentliche Grundberührungen nach unten. Klemens, der den Abschluss machte, ging es ähnlich. Wir haben diese Heldentaten natürlich in Bilderserien festgehalten (die sich hier nur entsetzlich klein wiedergeben lassen) und sind - nach Absolvierung dieses lang gehegten Wunsch befriedigt zurück zum Bootshaus gepaddelt wo doch tatsächlich noch schmackhafte Reste des Sektfrühstücks auf uns warteten. Über die machten wir uns heißhungrig her und schlossen so einen gelungen Trainingsnachmittag (trotz gelegentlicher Regengüsse, aber auch Sonne) ab.

Samstag, 20. März 2010

Happy Camper TV

Kevin Callan hat endlich seine lang angekündigte Webseite mit allerhand informativen und lustigen Videos frei geschaltet. Hier eine Kostprobe:

Es ist durchaus denkbar, dass Kevins Callans Humor nicht jedermanns Sache ist. Er ist 'albern'. Aber auf eine Weise, die mir persönlich sehr gut gefällt. Ich werde da sicher noch häufiger rumstöbern.

Freitag, 19. März 2010

Frühlingsgefühle

Eigentlich wollten wir ja heute die erwarteten Tauwassermassen nutzend wie im letzten Jahr um diese Zeit die Steinlach hinunter poltern. Stattdessen tröpfelt der Bach nur so vor sich hin - entweder ist der Albanstieg bereits schneefrei oder das Zeug taut trotz der aktuellen 20° im Schatten einfach nicht. Ein Jammer. Stattdessen habe ich den freibeschaufelten Nachmittag zu einer kleinen Neckarrunde genutzt.

Der Neckar hat inzwischen schon so viel Wasser, dass es mir etwas verwegen (wenn auch nicht unmöglich) schien abwärts um die Neckarinsel zu paddeln. Ich habe die Richtung gegen den Strom gewählt und mich erstaunlich ausdauernd erst mal bis zum obere Wehr gekämpft.

Dort hat sich eine nette Surfwelle gebildet, die mich mit dem Umstand, dass ich nicht den Fantasy sondern den Independence gewählt habe, hat hadern lassen. Ich habe das Wehr dann übertragen und bin bis zum Wehr bei Hirschau hinauf gepaddelt. Dort habe ich die von mir als solche nicht nachvollziehbare "Renaturierung" eingehend betrachtet und bin dann - das untere Wehr hinunter sausend - zurück gefahren.

Am Kraftwerkskanal habe ich das knackige Kehrwasser genutzt und bin zwei/drei Mal über die Stromzunge in S-Turns gepaddelt (vor allem weil das lange Soloboot nicht so schnell dreht, wie ich das vom Wildwasserboot her gewohnt bin). Unterwegs begegnete mir noch Frank, der die Neckarinselrunde doch gewagt hatte und sich nun noch nach oben arbeitete. Tapfer. Ich habe mein Boot eingelagert und bin nach Hause geradelt.

Das gute alte Paddel, das ich zuletzt noch einmal etwas halbherzig geflickt habe, geht im wahrsten Sinn des Wortes "aus dem Leim". Letzterer ist nämlich weißlich aufgequollen. Dabei habe ich den selben wasserfesten Holzleim genommen, den ich immer nehme. Ich werde wohl das Paddelblatt auf ein geeignetes Stück Holz nachzeichnen und - den alten Schaft nutzend - ein neues Blatt anfertigen und anbringen. Natürlich könnte ich mir auch ein neues Paddel kaufen. Das Bending-Branches-Loon gilt ja als Low-Budget-Paddel. Aber da bin ich schon ein wenig geizig.

Donnerstag, 18. März 2010

Horb-Bilder

Klemens hat noch ein paar Bilder von der sonntäglichen Neckarfahrt geschickt. Die gehören in die Kategorie "Bilder, mit denen Opa im Altersheim seinen Enkelkindern auf die Nerven gehen wird" (die Enkel werden dann hinter seinem Rücken kichern weil Opa offenbar schon damals im Boot nicht recht aufrecht bleiben konnte)
Den MadRiver Fantasy kann ich wie kein anderes Boot bis an die Süllrandkante aufkanten wenn ich aus dem oder ins Kehrwasser fahre - auf der Onside. Offside bin ich beim Aufkanten fortwährend noch etwas zaghaft.
Dafür passt erfreulich viel hinein in das Boot - weil der vordere Luftsack etwas kurz war habe ich - statt einen längeren zu kaufen - eine fette Bootstonne eingeschnürrt, die es mir ermöglicht Materialmassen mit zu nehmen. Der einzige Nachteil dieses Oldtimers ist, dass er höllisch schwer zu tragen ist.
Erstmal auf dem Wasser kann selbst ich damit (auch in Miniwellen) surfen - die breiteste Stelle liegt knapp hinter dem vorderen Drittel, er hat einen ausgeprägten Rundboden, das lange Heck läuft schlank nach hinten aus und steigt stark an - eines der ersten offenen Slalomboote.

Mittwoch, 17. März 2010

Boom-diddy-ah-da

In der Reihe "Canadier und Kulturgut" (die ich hiermit begründe) sowie im Zusammenhang mit dem Stichwort "Wildnisromantiker" aus dem letzten Beitrag stoße ich auf dieses bemerkenswerte Lied:
Land of the Silver Birch



Der Sänger und Komponist, Michael Mitchell, schreibt kanadische Kinderlieder und "patriotisches Liedgut". In letzteres ist wohl dieser Ohrwurm einzuordnen, der mir - mit seinen Ethno-Anklängen und diesem albernen Boom-diddy-ah-da, bo-oo-oom seit heute Morgen nicht mehr aus dem Kopf geht.

Hier nochmal der Text in voller Länge:

My paddle's keen and bright - Flashing with silver
Follow the wild goose flight - Dip, dip and swing.

Dip, dip and swing her back - Flashing with silver
Swift as the wild goose flies - Dip, dip and swing

Land of the silver birch - Home of the beaver
Where still the mighty moose - Wanders at will
Blue lake and rocky shore - I will return once more
Boom-diddy-ah-da, Boom-diddy-ah-da, Boom-diddy-ah-da, bo-oo-oom

High on a rocky ledge - I'll build my wigwam
Close to the water's edge - Silent and still
Blue lake and rocky shore - I will return once more
Boom-diddy-ah-da, Boom-diddy-ah-da, Boom-diddy-ah-da, bo-oo-oom

My heart grows sick for thee - Here in the lowlands
I will return to thee hills of the north - Blue lake and rocky shore
I will return once more - Boom-diddy-ah-da, Boom-diddy-ah-da, Boom-diddy-ah-da, bo-oo-oom

Land of the silver birch - Home of the beaver
Where still the mighty moose - Wanders at will
Blue lake and rocky shore - I will return once more
Boom-diddy-ah-da, Boom-diddy-ah-da, Boom-diddy-ah-da, bo-oo-oom

Montag, 15. März 2010

Black Feather

Inzwischen habe ich Justines zweite DVD ebenfalls angesehen. Ich bin diesbezüglich ein absoluter Langweiler und schaue mir solche Zusammenstellungen immer exakt der Reihe nach an, wie der Künstler sie angeordnet hat. Er hat sich ja was dabei gedacht (was nicht unbedingt immer klar wird). Bei Justines 12 Filmen ist das gewissermaßen auch so – der letzte Film ist für mich der absolute Höhepunkt (nachdem in der Mitte beim 'Flachwasserrühren' aus meiner Sicht ein gewisses Tief zu überwinden war).
In diesem letzten halbstündigen Film beschreibt sie Ihre Teilnahme an einer organisierte Wildnissfahrt auf dem Mountain River, die von einem Reiseunternehmen organisiert wurde, das Black Feather heißt und ein beeindruckendes Progamm aufweist. Dabei handelt es sich um einen der Sponsoren der DoppelDVD und der Abschlussfilm ist wohl auch als ausgedehnter Werbespot für diesen Veranstalter zu werten. Auf mich hat dieser Werbespot allemal jede Menge Werbewirkung.
Da werden – nach der Landung mit dem Wasserflugzeug und einer längeren Portage - ausgedehnte Wildwasserpassagen mit 18’-Canadiern befahren, auf riesigen Kiesbänken wird biwakiert, die Verpflegung ist offenbar phänomenal gut, es werden nette Guides porträtiert und die Teilnehmer scheinen auch eine gute Gruppendynamik entwickelt zu haben. Es kommt zu Kenterungen, Notevakuierungen mit dem Helikopter werden beschrieben, es geht durch Canyons und Schwemmland. Rentiere, Bären, Wölfe sind entweder zu sehen oder hinterlassen ihre Spuren. Kurz: alles, was einen Wildnis- romantiker und Sesselaben- teurer wie mich anspricht.

Sonntag, 14. März 2010

Horb - Mühlen

Nachdem die zweite Lauchert-Fahrt am Freitag abgesagt wurde haben wir uns nach dem Training für ein Alternativprogramm entschieden. Michl wollte mal wieder paddeln und wir schlossen uns spontan zu siebt an. Wir entschieden uns für eine unkomplizierte, Bootshausnahe Fahrt ab Horb. Entsprechend spät haben wir uns getroffen. Dann sind wir - nach Anfahrt, Umziehen und Autoumsetzerei - in Horb in drei Kajaks (Michl, Hanna, Liesl) und fünf Canadiern (Klemens, Claudius, René, Rolf und ich) aufs Wasser gegangen und haben die dort neu angelegten kleinen Schwälle, Stromzungen und Buhnen eifrig beackert.
Wir hielten uns reichlich lang da oben auf (obwohl der Pegel überschaubar niedrig war) und sind dann allmählich die paar Kilometer nach Mühlen hinunter gepaddelt, die - außer einer heute wenig aufregenden Spielstelle und dem Wehr bei Mühlen - nichts weiter Wildes zu bieten haben. Nachdem alle einmal das Wehr hinunter gerutscht waren. Michl zweimal! (Ich hab leider nicht alle aufs Bild gekriegt) wurden die Boote wieder verladen, wir zogen uns um und machten uns auf den erfreulich kurzen Heimweg.
Trotz der Kürze und der unspektakulären Strecke war es ein netter Paddelausflug, ausnahmsweise mal bei Plusgraden. Es soll jetzt wärmer werden. Wir phantasieren schon von der Befahrung der kleinen Bäche z.B. am Freitag statt Hallenbadtraining oder am Sonntagmittag. Mal sehen.