Bereits im Februar waren Rolf und ich gemeinsam auf einer dreitägigen Fortbildung in Karlsruhe. Da hatten wir schon beschlossen beim nächsten gemeinsamen Kurs Boote mit zu nehmen um nach den Kurstagen die Altrheinarme abzupaddeln. Im Vorfeld hatte mir Bernd ein paar Informationen über die Altrheinschlaufen bei Leimersheim geschickt und als nun am Mittwoch kurz nach 17:00 Uhr der Kurs zu Ende war eilten wir zum Auto und fuhren zur Einsatzstelle.
Die Fahrt dahin gestaltete sich ein wenig langwieriger als erwartet weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte, dass es doch spannend sei die Rheinfähre zu nehmen. Das war es auch aber es war zusätzlich auch zeitraubend und - angesichts der flotten Strömung des gewaltig grossen Flusses - auch ein wenig einschüchternd.
So kamen wir erst kurz nach Sechs an die Einsatzstelle am Yachthafen, setzten die Boote im Hafen ein und wagten uns raus auf den reißenden Strom den wir recht dicht am linken Ufer entlang hinab paddelten.
Erst mal auf dem fließenden Wasser, das hier und da ein wenig "pilzte" oder unvermittelte Verschneidungen aufwies und über die sonst herausragenden Buhnen hinweg strömte, wurden wir bald vertraut mit den nicht immer gleich vorhersehbaren Strömungsverhältnissen am Rand eines solchen großen Flusses.
Diese Vertrautheit nützte uns dann aber wenig, als und - erst kurz vor der Einmündung in den Altrheinarm - ein fettes Schiff entgegen kam. Mir gelang es mein Boot direkt in die entgegen kommenden Bugwellen des Schiffs zu richte, aber Rolf, der hinter mir und dichter am Ufer unterwegs war, wurde so viel Wasser unter dem Kiel weg gezogen, dass er ernsthaft stützen musste um nicht zu kentern weil dann auch noch reflektierende Wellen vom Ufer her an sein Boot schwappten.
Wir retteten uns in den ruhigen Altrhein.
Eigentlich wollten wir uns dort den Baggersee mit der auf dem Satellitenbild erkennbaren Insel ansehen, entschieden uns dann aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der allmählich einsetzenden Dämmerung dafür, nur die Schleife hinauf zu paddeln.
Wir paddelten bergauf. Die Strömung war nicht nennenswert heftig aber spürbar. Es wurde immer dunkler, Fledermäuse huschten über uns weg, Baumleichen ragten aus dem Wasser und die Vögel veranstalteten ein Nachtkonzert. Eigentlich recht stimmungsvoll.
Wir waren jedoch ein wenig sehr auf "sicher zurück zum Auto kommen" und "noch rechtzeitig im Hotel einchecken" fixiert, so dass wir diese erste laue Märznacht auf dem Wasser nicht recht genießen konnten.
An der matschigen Aussatzstelle wurden die Boote aus dem Wasser gezogen, wir zogen uns um, verluden die Boote und eilten zurück in die Stadt, wo wir natürlich noch unsere Hotelzimmer beziehen konnten.
Das Auto mit den am Dachträger fest geketteten Booten steht nun auf dem Akademieparkplatz (der Hausmeister war so nett uns einen Torschlüssel auszuhändigen) und morgen wollen wir mit den inzwischen reichlich schmutzigen Booten wieder an den Rhein.
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