Kurz nach Sieben traf ich wieder Lutz in der Küche an. Wir spülten wieder mal die Gläser von Vorabend und tranken schon mal einen Kaffee. Zum Frühstück gab es schließlich Bacon and Eggs.
Zernezer
Eine Gruppe steuerte heute morgen direkt die Giarsunstrecke an. Diese Gruppe wollte anschließend die noch schwierigere Ardezer paddeln. Wir Normalsterblichen fuhren etwas später und nach einigen logistischen Verwirrungen nach Zernez von wo eine recht leichte aber bei diesem Wasserstand auch recht "kratzige" Strecke beginnt.
Wir teilten uns in drei kleine Gruppen auf und gingen es sehr entspannt an. Vielleicht ein wenig zu entspannt: an einer völlig harmlosen Stelle verkantete ich das Boot quer treibend an einem Stein, der Süllrand kam unter Wasser und das Boot lief voll. Mir blieb nichts anderes übrig als ins knietiefe Wasser zu springen und das Boot wieder auszuleeren.
Mehr ereignete sich auf diesem gemütlichen Abschnitt eigentlich nicht. Wir genossen das schöne Wetter und die großartige Landschaft spielten in der einen oder andern kleinen Welle und waren gegen 14:00 Uhr an der Aussatzstelle in Giarsun, wo wir unsere Vesperbrote verschlangen und wo nach und nach die anderen Gruppen eintrafen.
Jetzt galt es sich zu entscheiden ob ich einen gemütlichen Nachmittag in einem Cafe ansteuern sollte (ein großer Teil, der "Zernez-Paddler" schloss die Tour hier ab) oder ob ich noch weiter die weitaus kniffligere Giarsun paddeln sollte. Ich entschied mich für letzteres.
Giarsun
Nachdem wir uns von den anderen verabschiedet hatten fuhren wir zu siebt weiter in das immer enger und steiler werdende Flusstal. Immer mehr große Blöcke lagen im Wasser und oftmals war überhaupt nicht zu erkennen, welche Route zu paddeln war. Stefan fuhr voraus und ich folgte Roland.
Nach relativ kurzer Zeit erreichten wir die Preussenschleuder, an der massig viele Paddler versammelt waren. Drei von uns entschieden sich (auch aufgrund dieser Publikumsmassen) fürs Umtragen. Das Wiedereinsetzen unterhalb erfolgte mittels Klippenstart, der mir erstaunlich gut gelang - wohl auch weil Lutz mir ordentlich viel Schwung gab.
An einer Stelle kurz weiter unten mussten wir durch eine recht turbulente Rechtskehre. Ich geriet auf das links liegende Prallpolster, kippte rechts weg weil ich als Linkspaddler rechts nicht stützen kann und schwamm ein Stück. Mit den zahlreichen Helfern um mich herum hatte ich mich schnell wieder sortiert.
Weiter ging es zwischen großen Felsen und durch enge Durchfahrten. Immer mal wieder stiegen wir an unübersichtlichen Stellen aus und sahen uns den nachfolgenden Abschnitt gründlich an. Gelegentlich ließ es sich nicht vermeiden, einen Stein anzurempeln. An einer weiteren engen Rechtskurve kenterte ich erneut (diesmal erstaunlicherweise onside), konnte mich und die Ausrüstung aber schnell selbst retten.
Ganz zum Abschluss kam noch eine Stufe, die ich geradeaus hinunter sauste. Mein Boof ließ etwas zu wünschen übrig und ich nahm allerhand Wasser über. Auch vorher war ich immer wieder gezwungen gewesen kurz ans Ufer zu paddeln, auszusteigen und das Boot zu leeren bevor es aufgrund der angesammelten Wassermassen unnavigierbar wurde. Die vielen Stufen und hohen Wellen ließen doch immer wieder einiges Wasser ins Boot schwappen.
An der Aussatzstelle, die den Beginn der Ardezer Strecke markiert, warteten schon Norbert und Tine auf uns. Wir verluden die sieben Boote auf zwei Autos und fuhren zurück nach Lavin wo heiße Duschen auf uns warteten.
Abends gab es Chilli con Carne, zum Nachtisch Mangocreme und danach Bilder und Videos vom Tage. Stefan hat viel gefilmt und fotografiert.
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