Sonntag, 29. Dezember 2013

Mad River Courier


Ja, ich habe wieder ein Boot gekauft. Das stimmt mich froh und gleichzeitig macht es mir Sorgen. Das Problem wird drückender, dass ich jetzt doch bald einen eigenen Bootsschuppen brauche weil die Anzahl meiner Boote auf wenig Akzeptanz stößt - zumindest bei denen, die sich nicht immer wieder eins davon ausleihen.


Als Stefans anlässlich der Altmühlfahrt (Bild s.o.) bekannt gab, dass er sich von seinem Courier trennen will habe ich spontan „Hier“ geschrien und ihm das Boot (zumindest verbal) augenblicklich abgekauft.
Mit der Übergabe haben wir noch länger gewartet aber jetzt ist es endlich passiert. Der Courier füllt die Lücke zwischen dem inzwischen doch sehr mitgenommenen Independence, der künftig exklusiv seiner eigentlichen Bestimmung, dem Flachwasserpaddeln, also der schnellen Neckarinselrunde vorbehalten bleibt und dem M.E. der für mittelschweres Wildwasser und – in leichtem Wildwasser - auch den Tandemeinsatz geeignet ist.


Im Courier, der eigentlich ein in alle Richtungen verkleinerter Explorer ist, kann man mit viel Gepäck solo paddeln, er ist geeignet für leichtes Wildwasser und in ihm kann sehr gut Poling betrieben werden. Da er aus Royalex ist machen ihm gelegentliche Grundberührungen wenig aus. Am Independence müsste ich – würde ich ihn weiter so nutzen wie bisher – bald zusätzliches Gelcoat auftragen (wie ich das mit dem Sundance gemacht habe) weil ich allzu oft damit auf Hindernisse unter Wasser stoße. Der M.E. ist mit seinem Rundboden und starkem Kielsprung völlig ungeeignet für Poling.


Vorläufig kommt der Courier ins Bootshaus. René hat sein Holzboot zur Renovierung ausgelagert und ich darf seinen Regalplatz zwischenzeitlich nutzen. Vielleicht findet sich ja auch noch ein anderer geeigneter Platz. Schließlich habe ich im vergangenen Jahr drei Boote ausgelagert: die beiden PE-Boote lagern zuhause.

Den Dagger Sojourn habe ich meinem Bruder überlassen, von dem ich ursprünglich mal diese Paddelleidenschaft übernommen habe. Vielleicht kann ich ihn mit dem Boot dazu verlocken das Paddeln wieder aufzunehmen. Er wohnt an einem ruhigen Neckarabschnitt.

Dort kann er mit dem schnellen geradeaus laufenden Boot all das machen, was ich hier in Tübingen mit dem Independence mache. Die Charakteristik des Sojourn liegt zu dicht am Einsatzbereich des Independence.


Rolf hat Interesse am Kauf des Sundance geäußert und ich bin drauf und dran mich von dem Boot zu trennen weil ich es doch viel zu selten nutze. Es ist von meinen beiden Tandembooten das, das man noch am schlechtesten solo paddeln kann. Der Prospector ist erheblich universeller und auch schnell. Der Sundance ist jedoch richtig schnell. Ich würde mal die Behauptung wagen, dass man mit keinem anderen Boot in unserem Bootshaus ähnlich schnelle Neckarinselrunden paddeln kann. Das lässt mich noch ein wenig zögern. Und der Umstand, dass ich Schwierigkeiten habe einen vernünftigen Preis für das günstig angeschaffte aber aus dem Münchner Hinterland her geholte und aufwändig renovierte Boot zu beziffern.


Was mache ich jetzt mit dem Courier, der trotz seines V-Rumpfs ganz ansehnlich viel Kielsprung hat? Ich werde ihn einerseits zum Tourenboot ausbauen. Das heißt ich werde Luftsäcke für rauere Abschnitte einbinden und eine passende Küchenkiste zimmern. Andererseits werde ich eine Lösung für das schnelle Entfernen des Sitzes suchen damit ich das Boot für sportliches Poling ganz ohne Sitz nutzen kann. Stefan hat sich schon eine pfiffige Lösung für den zeitweisen Einbau eines Tragejochs einfallen lassen. Die werde ich für die Befestigung und Entnahme des Sitzes ausbauen.

Zusätzlich zu den vorhandenen Kniepolstern werde ich rutschhemmende Trittflächen für einen sicheren Stand einbauen. Da gibt es passendes Klebematerial für Skateboards, das ich für geeignet halte. So kann der Courier mir einige Jahre als „Boot fürs Gröbere“ dienen.


Der Independence bleibt das kleine feine Boot für Neckarinselrunden und der M.E. kommt auf richtigem Wildwasser zum Einsatz. Fürs ganz Grobe habe ich die Viper, die ich im kommenden Jahr renovieren werde und für den Tandembetrieb bleibt mir der Prospector. Trennen werde ich mich über kurz oder lang vom Sundance (bekäme Rolf ihn bliebe er in Reichweite) und auch wieder vom Skeeter für den ich einerseits zu schwer und andererseits wohl zu inkompetent bin. Da dringt so viel Wasser ein, dass ich jetzt eine zweite Pumpe einbauen werde damit ich nicht mit dem vollen Boot von einem Schwall zum anderen dümpele.

2 Kommentare:

  1. Hallo, ich würde mehr über den MR Courier erfahren
    Mit freundlichen Grüßen
    Martin

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  2. Viel mehr als ich hier geschrieben habe kann ich zum Courier gar nicht sagen. Vielleicht schreibst Du mir eine Email (toolboxafloat gmail.com) um konkrete Fragen zu stellen?

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